Glück im Unglück

9

Kylie

Am nächsten Morgen wache ich schon relativ früh für meine Verhältnisse auf, wenn ich am Tag davor feiern war, denn es ist 9 Uhr. Am liebsten würde ich heute einfach nur im Bett liegen bleiben. Ich weiß noch heute den Tag vor 4 Jahren das war ein wunderschöner Tag leider war es auch der letzte besondere Tag von ihr, den wir feiern konnten denn ungefähr ein Jahr später ist alles passiert.

Flashback

Ich stehe extra schon früh auf, um meinen Eltern bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. "Morgen Mum", begrüßte ich sie als ich in die Küche gekommen bin. "Guten Morgen mein Schatz, du hättest aber wirklich nicht so früh aufstehen müssen", "Mache ich gerne ich wollte beim vorbereiten helfen. Wo ist eigentlich Dad oder Ethan?", gerade als sie mir antworten wollte, kamen beide in die Küche. Dad mit ein paar Geschenken in der Hand und mein Bruder mit einer Torte. Ich renne sofort zu meinem Dad hin, um ihm ein paar Dinge abzunehmen. "Mann Dad, wie viel hast du den bitte gekauft, so viel hab nichtmal ich mit 11 bekommen." Als Antwort bekam ich ein Schulterzucken.

Eine Stunde später haben wir alles fertig dekoriert. Der Tisch ist gedeckt und in der Torte stecken genau elf Kerzen. Natürlich ist es Erdbeerkuchen, so wie jedes Jahr an ihrem Geburtstag. "Ich gehe sie wecken, wenn es okay ist", ich schaue in die Runde, als ich von jedem ein Nicken bekam machte ich mich auf den Weg nach oben zu ihrem Zimmer. Ich öffnete die Tür einen kleinen Spalt, nur um zu sehen, dass sie schon wach ist, aber brav in ihrem Bett geblieben ist. "Happy Birthday Liv, hast du gut geschlafen?", als sie mich hörte sprang sie sofort vom Bett in meine Arme. "Morgen Kyls, ja ich habe super geschlafen. Können wir bitte endlich runter ich warte die ganze Zeit schon." Ich schüttelte daraufhin nur lachend mit meinen Kopf und nahm sie in meine Arme. Zusammen machten wir uns dann auf den Weg nach unten. Meine Eltern kamen glücklich zu mir und Olivia und nahmen sie von meinen Arm. Mein Dad wirbelte sie ein paar Mal im Kreis und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Danach umarmte meine Mum sie auch noch und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Als auch noch mein Bruder ihr gratuliert hatte setzten wir uns zusammen an den Tisch und frühstückten. "Darf ich jetzt meine Geschenke auspacken" fragte sie schon ganz ungeduldig. "Na klar, jetzt kannst du sie auspacken" erklärte ihr mein Dad lachend.

In der Zwischenzeit wo sie ihre Geschenke auspackt räumte ich schon mal den Tisch etwas auf. "Danke Danke Danke Danke Kylieeee!!" Liv rannte mir glücklich in die Arme. "Gerne, freut mich das es dir gefällt." Ich hab ihr Inliner geschenkt, die sie sich schon ewig gewünscht hat. Sie drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann wieder ins Esszimmer.

Flashback Ende

Bevor ich mich auf den Weg nach unten machte ging ich noch schnell ins Bad um mich fertig zu machen. Unten angekommen sah ich schon meine Mum auf der Terrasse sitzen, wo sie gerade am Zeitung lesen ist. Bevor ich mich auch auf den Weg zu meiner Mam mache hole ich mir noch schnell was zum frühstücken. "Guten Morgen", begrüßte mich mein Dad, als ich in die Küche kam und stellte mir auch gleich einen Kaffee hin. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange "Morgen, habt ihr schon gefrühstückt?", er nickte mir als Antwort zu. Ich schaute in den Kühlschrank und überlegte mir was ich mir zum essen machen könnte. "Morgen zusammen", kam es auf einmal ziemlich verschlafen von Ethan der gerade in die Küche kam. "Hey, willst du auch eine Bowl?", fragte ich ihn, da wir oft am Wochenende eine essen. "Ja gern, wenn du die mit Waldfrüchten machst" ich stimme ihm zu und machte mich an meine Arbeit. Ich stellte ihm eine fertige Bowl mich extra Früchten oben drauf hin und machte mich mit meinem Essen und Kaffee nach draußen zu meiner Mum. "Ah guten Morgen ich hab mich schon gefragt ob ihr schon wach seid", "Ja schon etwas länger".

Um elf Uhr machten wir uns alle zusammen mit unserem Familienauto, einem Range Rover, auf den Weg. Im Auto war es sehr still nur meine Eltern unterhielten sich leise. Ethan und ich sitzen beide hinten und schauen stumm auf die Straßen die an uns vorbeizogen. "Gehen wir danach Pizza essen?", fragte Mum auf einmal, wir stimmten alle zu und nach weiteren 10 Minuten waren wir angekommen. Ich öffnete das silberne Tor vor uns und ging einen kurzen Weg auf der Wiese zwischen vielen Bäume entlang. Ich legte meine Blumen genauso wie meine Eltern und mein Bruder ab und schaute stumm aufs Grab.

                             Olivia Hampton

                  * 29.09.2007      + 03.09.2018

    In unserem Herzen lebst du für immer weiter <3

Nach einer Weile unterbreche ich dann die Stille. "Happy Birthday Liv, wir vermissen dich", ich merke das sich langsam Tränen in meinen Augen sammelten. "Mein Mädchen ist jetzt einfach schon 14 Jahre", schniefte meine Mam neben mir auf. Mein Dad nahm sie daraufhin in den Arm, aber nahm nicht seinen Blick vom Grabstein ab. Ich lehnte mich an meinen Bruder an und dachte an die Zeit mit ihr zurück. Wie wir zusammen im Pool Wettrennen geschwommen sind oder wo sie Ethan immer verpetzt hat wie er Essen in sein Zimmer genommen hatte. Als wir damals auf der Kirmes zusammen waren liebte sie es ins Gruselhaus oder auf die Achterbahnen zu gehen. Ich liebe meine Schwester einfach mehr als ich sonst jemanden lieben könnte, wir hatten schon seit sie geboren wurde ein so starkes Verhältnis zueinander. Ich kümmerte mich damals schon gerne um sie, hab oft mehr Zeit mit ihr als mit meinen Freunden verbracht. Als dann alles passiert ist, ist nicht nur sie gestorben sondern auch ein Teil von mir. Wir waren wie verbunden miteinander, schon fast wie Zwillinge obwohl wir 3 Jahre unterschied haben.

Nachdem wir uns alle wieder verabschiedet haben machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto und auf den Weg zu unserer Lieblings Pizzeria 'La Italia'. Wir sind mit der Familie sehr gut befreundet die das Restaurant leitet. Beide stammen aus Italien um genauer zu sein aus Sizilien. Francesco, dem auch der Laden gehört, begrüßte uns gleich mit einer Umarmung als wir in den Laden reinkamen. "Ciao meine Lieben, es freut mich euch mal wieder zu sehen. Euer Tisch ist sogar gerade frei, setz euch gerne hin, Aurora wir gleich zu euch kommen", er und seine Frau sind mit die herzlichsten Menschen die ich jeh zu Gesicht bekommen habe.

Damals als alles passiert ist, sind beide mindestens drei mal die Woche zu uns nach Hause gekommen und haben uns Essen gebracht. Natürlich wissen beide, was heute für ein Tag ist, doch sie tuen so als sei es wie jeder andere und dafür bin ich ihnen unglaublich dankbar.

An unserem Tisch, welcher etwas weiter hinten in einer Ecke ist und man so mehr ruhe hat, angekommen kommt auch schon Aurora auf uns zugelaufen. "Ciao, sono felice che tu sia stato lì da allora. Come ti senti?" (Hallo, freut mich das ihr da seit. Wie fühlst ihr euch?) "Hallo uns geht's wirklich gut. Ich hoffe euch ja", sie nickt nur mit einem glücklichen strahlen. Ich glaube es gab noch nie wirklich einen Tag wo sie kein lächeln auf dem Gesicht hatte. "So meine lieben was kann ich euch bringen?" Wir geben alle unseren Bestellungen ab. Für mich eine Pizza Diavolo für meinen Bruder Spaghetti Bolognese und meine Eltern nehmen auch beide Nudelgerichte. Bis das Essen kommt unterhalten wir uns über alles mögliche.