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Elias

„Nicht dein schleiß Ernst!!", schrie Khai mich nach einer kurzen Pause an. Ja ich weiß ich hätte viel eher etwas dagegen tuen sollen. Aber ich hatte einfach auch schiss. Obwohl jetzt im Nachhinein, wo ich alles erzählt habe, weiß ich nichtmal vor was genau, ich mein ich habe nichts Falsches gemacht, ich habe Olivia dort rausgeholt, ich war der jenige der erste Hilfe geleistet hat, geschaut hat das Carlo noch Puls hat. Den einzigen Fehler, den ich gemacht habe, war den Täter nicht anzuzeigen. Ich weiß auch nicht, warum ich es nicht gemacht habe, aber ich war damals einfach auch noch zu jung um richtig zu handeln. „Du hast all die Jahre nichts gesagt, hast mit ihm in unserem Team gesprochen und gelacht. Wie? Wie konntest du das? Du hast einen Mörder frei rumlaufen lassen, ist dir das eigentlich klar? Kylies und Ethans Schwester ist gestorben!! Verdammt!! Jennifer und Carlo haben ein Kind verloren!!", er läuft vor mir auf und ab und rauft sich seine Haare. „Verdammt, natürlich ist mir das alles klar!!", brülle ich jetzt mindestens genauso laut zurück. „Ich war verdammte 15 fast 16, was erwartest du von mir?", ich warf meine Hände in die Luft und schaute ihn fragend an. „Ja ich hätte was sagen sollen, als Zeugen gesucht worden sind, aber ich konnte es einfach nicht." Ich gehe langsam ans Meer vor, um wieder etwas runterzukommen. Wenn mein eigener Bruder jetzt schon so reagiert, wie soll das nur bei Ethan daheim werden.

Es mindestens schon eine halbe Stunde vergangen und ich stehe immer noch hier und schaue auf das Wasser, auf welchem sich die Sonne spiegelt. Mein Kopf ist nur so voller Gedanken, dass es gar nicht mehr voller geht. Ich spüre wie sich eine Hand auf meine Schulter legt, ich weiß das es Khai ist und an dem Druck der er ausübt merke ich auch, dass er etwas sagen möchte. Ich schließe meine Augen noch einmal kurz, um mich danach umzudrehen, doch da merke ich auch schon einen Schatten vor meinem Gesicht. Als ich meine Augen wieder öffne sehe ich Khai mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht ganz deuten kann, da sich zu viel widerspiegelt. Mit dem was er als nächstes macht hätte ich gerade am wenigsten gerechnet. Er umarmt mich. Ich bin als erstes so geschockt das ich ihn nichtmal zurück umarme. Erst wie er mehr Druck ausübt, lege ich auch meine Arme um ihn.

„Du musst ab jetzt nicht mehr allein da durch, okay?", er schaut mir tief in die Augen, um mir auch wirklich zu verdeutlichen das er es ernst meint. „Wenn du dich bereit fühlst, werde wir zusammen zu den Hamptons gehen und ihnen alles erzählen okay?Du wirst da genau das gleiche sagen was du mir gerade gesagt hast. Und vergiss nicht ich helfe dir ab jetzt da durch und dann werden wir zusammen Jake anzeigen und ihm seine gerechte Strafe geben.", er schenkte mir ein kleines Lächeln, welches ich leicht erwidere. Aber er hat recht ich bin jetzt nicht mehr allein ich habe es jemanden gesagt und diese Person ist mein Zwillingsbruder. Auf welchen ich mich bis jetzt immer verlassen konnte.

Nachdem wir noch etwas geredet haben, beschlossen wir den Tag einfach bei uns daheim zu verbringen.

Khai

Als ich heute Morgen aufgestanden bin hätte ich niemals damit gerechnet das der Tag so endet. Elias war schon eine Zeit lang nicht mehr der gleiche wie er mal war. Er hat sich immer mehr verschlossen, hat teilweise im Unterricht nicht aufgepasst oder hat nicht zugehört, wenn man mit ihm geredet hat. Aber das dahinter so etwas steckt habe ich nicht gedacht. Alle haben sich seit drei Jahren gefragt wer der Täter von dem Unfall war denn niemand hat je wirklich was sagen können. Die Passanten welche damals vor Ort waren konnten nur erkennen das es sich um einen Sportwagen handelte mehr aber auch nicht. Und anscheinend ist Jake damals ziemlich schnell wieder weg gefahren so dass ihn die Polizei nicht sehen konnte. Ich hoffe einfach das er bald seine gerechte Strafe bekommen wird, denn Olivia war für mich damals auch wie eine kleine Schwester. Ich weiß noch wie Ethan und ich sie immer geärgert haben und ihr hinterher gelaufen sind unter hinter uns Kylie, um ihre Schwester zu retten. Das waren tolle Tage.

Wir sitzen gerade im Auto auf dem Weg nach Hause. Und seit dem Gespräch merkt man richtig das ihm jetzt eine Last von den Schultern genommen wurde. Ich wusste nichtmal wie ich richtig reagieren soll. Klar, einerseits bin ich sauer das er nie was gesagt hat ich mein niemand wusste wer der Täter ist und mein eigener Bruder hat es fucking drei Jahre verschwiegen andererseits bin ich aber auch froh, dass ich es jetzt endlich weiß. Und das ich jetzt auch weiß was mit meinem Bruder nicht gestimmt hat. Und wie ich vorher schon zu ihm gesagt habe, ich werde ihn ab jetzt unterstützen. Bei allem. Ich bin mir zwar selbst noch nicht sicher wie das Gespräch mit Kylie, Ethan und ihren Eltern enden wird, aber ich hoffe sie werden ihn verstehen können. Er ist ja auch nicht schuldig im Gegenteil er hat Olivia da rausgeholt und ihr geholfen.

„Hast du schon eine Idee wie du es ihnen sagen könntest? Ich meine wann und wie?", ich versuchte so ruhig zu fragen, wie es ging, da ich wusste das es nicht leicht werden wird und eigentlich nie der passende Moment für sowas da ist. Ich werfe kurz einen Blick zur Beifahrerseite, wo Elias mit einem nachdenklichen Blick aus dem Fenster schaut. „Ich weiß nicht. Ich will ihnen nicht die Ferien verderben und die Weihnachtszeit, aber ich glaube es ist am besten es so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Auch um ihren Willen damit sie endlich abschließen können. Zumindest teilweise." Ich nicke daraufhin nur auch wenn ich weiß, dass er mich nichtmal anschaut. „Gib mir einfach Bescheid an welchem Tag, weil dann sag ich ihnen auch, dass alle daheim sein sollen, da wir was zu sagen haben."

Daheim angekommen mache ich mich gleich auf den Weg in die Küche, um ein paar Bier und Snacks zu holen. „Wo wart ihr den heute so lange?", kam meine Mum auf einmal in die Küche rein geschlichen. Ich zucke zusammen, da ich nicht wusste das noch jemand daheim ist. „Gosh Mum, warum bist du daheim und erschreck mich doch bitte nicht so.", murmelte ich vor mich mit den Getränken in der Hand. „Heute war nicht so viel auf der Arbeit los also hat Dad gesagt ich soll einfach schon gehen.", ich nicke verstehen und wollte schon nach draußen gehen als ich nochmal von ihr aufgehalten wurde. „Meine Frage?", ich musste kurz überlegen was sie meinte, bis mir einfiel das sie ja gefragt hat, warum wir erst so spät gekommen sind. „Wir waren noch bei McDonalds Essen und haben uns bisschen verquatscht.", „Achso okay, falls was ist ich bin oben." Antworten konnte ich aber nicht mehr, weil sie schon weg war. Ich atmete einmal tief durch und machte mich auf zu Elias auf die Couch.

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1178 Wörter

Wie glaubt ihr werden die Hamptons reagieren, wenn sie alles erfahren?

Bis bald <3

Glück im UnglückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt