Keine Worte

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Hey Leute, hier ist heute mal ausnahmsweise Li von @yvonnetheangel. Ich hab die ganz ganz große Ehre, einen Teil für die liebe Joyce zu schreiben. Danke nochmal für diese Möglichkeit!🥰
Ich hoffe, es gefällt euch. Wieder aus Steffs Sicht geschrieben.
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Seitdem [DeinName] und ich auf Yvonne getroffen sind, bin ich ziemlich verunsichert. Ich weiß nicht, was richtig ist und was nicht. Yvonne weiß ja schließlich nichts von der Beziehung zwischen [DeinName] und mir, ich hab vorerst allerdings auch nicht vor es ihr zu erzählen. Ich wüsste einfach nicht wie und die richtigen Worte könnte ich auch nicht finden. Was ich allerdings weiß ist, dass ich auf keinen Fall so weitermachen kann. So spiele ich beiden nur was vor und vorallem Yvonne reitet sich immer mehr in all das rein, ohne überhaupt von [DeinName] und mir zu wissen. Deswegen habe ich beschlossen mit ihr zu sprechen. Ich muss es einfach beenden, bevor es zu spät ist.

-*Rückblick*-
Ich erwache mit höllischen Kopfschmerzen und dem wohl schlimmsten Kater seit Ewigkeiten. Mein Kopf dröhnt und pocht unaufhörlich. Woher kommt das nochmal? Ich hab gar keine Ahnung mehr, was gestern passiert ist. Gerade als ich mich aufraffen will, sacke ich sofort wieder in mein Kissen – okay, also es war auf jedenfall Alkohol im Spiel, sonst würde ich jetzt nicht halb sterbend hier liegen. Apropos, wo liege ich eigentlich? Ich versuche die Umgebung neben meinen Beinen abzutasten... warte mal, ich bin ja komplett... nackt!? Aber... Aber? Tausende Fragen schießen wie Pfeile durch meinen Kopf und finden keine sinnvolle Erkenntnis. Erschöpft und schwach lege ich meine rechte Hand an meine Stirn und stöhne frustriert auf.
Plötzlich bemerke ich, wie sich neben mir irgendwas bewegt – oder irgendwer besser gesagt. Vorsichtig öffne ich meine Augen, jedoch ist das Licht so grell, dass ich sie sofort wieder zukneifen muss. Ich spüre, wie sich eine Hand um meinen Bauch legt und mich näher an sich zieht. Wer ist das? [DeinName] kann es unmöglich sein, sie ist ja in Köln... oder?
Schließlich schaffe ich es, doch noch meine Augen zu öffnen. Ich reiße meine Augen auf und erstarre komplett... Shit!
Neben mir liegt Yvonne, ebenfalls nackt und fest an mich geklammert. Ihre Haare sind zerzaust und ihr Gesicht zu einem friedlichen Gesicht geformt. Panik überkommt mich und zum Teil bekomme ich auch Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. Yvonne und ich – wir haben miteinander geschlafen – hier im Studio. Fuck, wie soll ich das [DeinName] erklären?! Oder werde ich es ihr überhaupt sagen? Nein, das kommt auf keinen Fall infrage, ich liebe sie doch! [DeinName] ist alles für mich, ich würde sie niemals betrügen – zumindest nicht absichtlich. Das Problem ist bloß, genau DAS ist gerade passiert! Meine Atmung wird schneller und meiner Herzschlag verdreifacht sich rasant. Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen?! Wie nur?! Ich hätte niemals mit in Yvonnes Garderobe gehen dürfen, dann wäre das alles niemals passiert! Aber, warum hab ich das zugelassen?! Verdammter Alkohol!
Ich verfluche mich innerlich für dieses Vergehen. Das hätte niemals passieren dürfen und das weiß ich ja auch, aber was soll ich denn jetzt [DeinName] erzählen? So ein Mist.
Langsam, aber definitiv sehr panisch und unruhig, versuche ich, mich aus Yvonnes Fängen zu ziehen. Kurz nuschelt sie etwas Unverständliches, was mich ganz kurz die Luft anhalten lässt, doch sie scheint sich bloß umzudrehen und weiterzuschlafen. Kurzerhand ziehe ich die Decke über ihren nackten Körper und sammle dann in Sekundenschnelle meine Sachen vom Boden auf. Hektisch, und definitiv geräuschvoll, verlasse ich das Zimmer und laufe in meine eigene Garderobe.
Als ich dort ankomme, fängt mein Handy an zu klingeln. Natürlich ist es [DeinName]! Verdammt, wir hatten uns doch verabredet, so ein Mist!
Panisch und aus der Puste von dem ganzen Adrenalin gehe ich ran.
"Steff? Wenn du gerade nicht kannst, können wir auch später telefonieren", spricht sie mir sofort entgegen. Tränen steigen mir in die Augen und ich versuche, ein Schluchzen zu unterdrücken. Ich bin so ein schlechter Mensch, ist mein einziger Gedanke.
"Ne Quatsch, alles gut", antworte ich ihr. Ich versuche, so normal wie möglich zu klingen, aber der Hintergedanke, dieses wundervolle Mädchen gerade ungewollt betrogen zu haben, liegt mir schwer im Magen. Ich hoffe so sehr, dass das einfach nie wieder vorkommt und sie es niemals herausfinden wird.
"Steff, bist du alleine?", kommt es plötzlich von [DeinName]. Sofort fängt mein Herz an, schneller zu schlagen. Shit Shit Shit! Hat sie etwa irgendwas bemerkt? War ich zu auffällig?!
"Ja, warum fragst du?", übermittle ich schnell und hektisch. Das Adrenalin rast nur so durch meine Adern und ich habe das Gefühl, gleich daran zu ersticken. Ich muss so schnell wie möglich aus diesem Gespräch herauskommen! Also verabschiede ich mich hektisch mit dem Satz: "Ja, heute ist nur ein bisschen stressig, tut mir leid. Wir können sonst morgen wieder telefonieren, ist vielleicht besser."
Ich hoffe sehr, dass [DeinName] mir das abkauft, aber meine Schauspielerischen Fähigkeiten sind nicht so fabelhaft, wie die von Yvonne- Nein Steff, du musst diese Frau aus deinem Kopf verbannen, und zwar so schnell wie möglich, du hast doch [DeinName]! Aber erstmal muss ich hier schleunigst weg, sonst weiß ich echt nicht, was ich machen soll. Schnell und leicht überfordert zitternd, ziehe ich meine Sachen an und packe hektisch meine kleine Tasche.
Doch plötzlich klopft es an meiner Tür und ein zaghaftes "Steff...? Bist du da?" kommt von der anderen Seite. Das ist eindeutig Yvonne! Verdammt, ich muss hier weg!
"Geh weg!", schreie ich schon fast und die ersten Tränen rollen über meine Wangen, bevor ich zusammensacke und schluchzend auf dem Boden liege. Vorsichtig öffnet sich die Tür und wenig später steht Yvonne darin.
"Hey Steff, alles-", sie stockt mitten in ihrem Satz, als sie mich hier auf dem Boden sieht.
"Oh verdammt, Steff. Was ist passiert?", haucht sie sanft, schließt die Tür und kniet sich vor mich hin.
"Du... wir... wir haben", schluchze ich stark und bringe kaum einen sinnvollen Satz heraus.
"Wir haben miteinander geschlafen, ich weiß. Ich wollte auch eigentlich fragen, was das jetzt zu bedeuten hat", meint Yvonne und schon wieder stockt mein Atem. Sie weiß es also noch... Das ist nicht sehr gut für mich. Was ist, wenn das jetzt irgendwas zwischen uns ändert? Ich weiß genau, dass sie etwas für mich empfindet, aber ich... naja ich bin vergeben. Plötzlich fällt mir etwas auf, was mich fast noch mehr weinen lässt: Yvonne weiß doch gar nichts von meiner Beziehung mit [DeinName]! Wie konnte ich nur so egoistisch sein? Natürlich macht sie sich da Hoffnungen! Ich kenne Yvonne mittlerweile schon etwas besser und weiß, dass wenn sie es gewusst hätte, dann wären wir jetzt nicht an diesem Punkt. Dann wäre das alles niemals passiert! Ich fühle mich elendig!
"E-Es bedeutet, dass... dass das nicht nochmal passieren wird. I-Ich... Ich kann nicht. Ich kann das nicht. Es geht nicht", zwischendurch wird meine Stimme von tiefen Schluchzern übermannt.
"A-Aber... wieso nicht?", fragt sie unsicher.
"Weil eben! Das hätte niemals passieren dürfen!", flüstere ich schon fast am Ende und halte mir meine Hände vor's Gesicht.
"Ja aber du hast doch angefangen, mich zu küssen. Du weißt doch ganz genau von meinen Gefühlen und- warte... hast du mich etwa nur benutzt?", fragt Yvonne mich ungläubig, doch ich schüttle nur schnell und entschlossen den Kopf.
"Nein! Das würde ich niemals tun, das musst du mir glauben! Aber, wir waren beide betrunken, okay? Es hat nichts bedeutet, es war lediglich eine Nacht. Und das wird sich nicht wiederholen, verstanden?!", meinte ich vielleicht etwas zu forsch, obwohl sie ja garnichts dafür kann. Am Ende bin ich diejenige, die an all dem Schuld ist.
"Okay Okay, reg dich ab. Es war nur eine Nacht, verstehe", ihre Stimme trieft nur so vor Trauer, "Aber wenn da eh nichts bei war, dann musst du mich doch nicht so anschreien!"
Es tut mir unfassbar leid für Yvonne, sie kann da absolut nichts für. Ich will ja eigentlich nicht, dass sie jetzt in Liebeskummer versinkt, aber ich kann jetzt keineswegs lieb gegenüber ihr sein. Das würde es nicht besser machen.
"Ich muss jetzt gehen. Bis irgendwann", erkläre ich genervt und stehe schon auf.
"Warte", ruft Yvonne mir noch kurz hinterher, "wir sind doch noch... Freunde?"
Am liebsten würd ich sofort mit einem glasklaren "Ja" antworten. Sie ist sogar meine beste Freundin und ich will sie keinesfalls verlieren, aber ich muss erstmal Abstand zwischen uns bringen.
"Kollegen Yvonne. Wir sind Kollegen", werfe ich ihr knallhart an den Kopf und knalle die Tür.
Es tut mir unglaublich weh, sie jetzt so zu verletzen, aber ich muss das erstmal so stehen lassen. Für [DeinName] und weil ich sie liebe!

Within your Reach {completed}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt