(J)
Von der einen Seite zur anderen Seite.
Ein zartes Lächeln.
Die Emotion fällt wieder.Von der einen Seite zur anderen Seite.
Ein stummes Lächeln.
Seine gehobenen Mundwinkel sinken herab.Jimin ist fasziniert. Wenn er seine Hand in der Luft hält und diese bewegen will, dann tut sein Körper dies ausführend auch. Winke winke.
Sein Arm ist ausgestreckt in der Höhe, mit vollster Reckung der Streckung zur Decke gerichtet und er macht winke winke.
Diese Bewegung, welche für Abschied und Begrüßung zugleich stehen kann, bringt seine Augen zum Funkeln.Die eine Seite wird eingeschlagen und kurz nach dem Erreichen die andere zum Ziel.
Seine Mundwinkel steigen wieder an.
Diesmal bleiben sie gehoben.Seine Augen bewegen sich hin und her.
Verfolgen diese Bewegung seiner Hand perfekt, lassen dieses Teil nicht außer Acht.Seit wann ist er alleine in dieser Zelle?
Er weiß es nicht. Aber nach seinem psychischen Zusammenbruch sind bestimmt Jahre vergangen. Wer liegt denn bitte nach kurzer Zeit schon so auf dem Bett und bewundert seine Hand? Wer?Plötzlich ist der Winkel, welchen seine Hand bei dieser Bewegung einschlägt neu, er ist verändert und die Bewegung von seinen Augen auffangend minimal abgeändert. Wenn man etwas so lange beobachtet wie er, fällt sowas natürlich sofort auf. Es ist eine drastische Veränderung. Fast schon eine Schande, dass ihm ein solcher Fehler unterläuft.
Eine Schande. Schande. Schande. Schande.
Ein leichtes Kichern bestückt die Stille.
Etwa eine Tat der Schande? Eine Schandtat?
Das Kichern klingt nicht ab. Während seine Hand weiterhin schwenkt, muss er immer wieder dieses erfreute Geräusch von sich geben. Wie lustig. Sein Kopf ist also noch komplett rein. Immerhin kann er mit Worten spielen und es ist gar nicht so schlecht. Ein richtig schöner Moment von einem Wortspiel.
Sein Kichern ist unterdrückt, durch seinem geschlossenen Mund klingend komplett zart, fast schon wie ungewollt. Jedoch findet er es lustig. Es ist gewollt.Plötzlich öffnet sich die Tür und jemand tritt in den Raum, welcher neben Jimins Zelle noch drei weitere in sich trägt. Drei leere.
Ob er dabei tatsächlich der einzige Gast in diesem Gebäude ist oder jeder auf Abstand gehalten wird, weiß er nicht.
Noch immer schwingen seine Stimmenbänder vom Denken erfreut und er beobachtet fasziniert seine winkende Hand.
Als er dann jedoch plötzliche, stark auftretende Schritte hört, gleitet sein Kopf zur Seite. Die Hand winkt weiterhin. Er weiß nicht, wer diese Person ist, denn einzig diese Schuhe beobachtet er. Wie die Füße, welche in ihnen gelegen sind, zur Hebung und Senkung beitragen. So faszinierend.Laufen ist was Schönes.
Laufen bedeutet Freiheit.
Laufen, solang du auf offene Türen triffst, bedeutet Freiheit.Sein Winken wird langsamer. Sein Fokus ist plötzlich komplett auf diese Schuhe gesetzt. Das Schwenken seiner Hand ist wie vergessen, nach dieser ganzen Zeit jedoch schon automatisch ablaufend, scheinbar nicht zu stoppen.
„Jimin, was ist mit dir? Du bist drei Stunden in der Zelle?"Uh. Es ist Jeon. Der Typ mit der Stimme, welche ihn aus jeglicher Fassung gerissen hat und all die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich zog.
Schöne Schuhe hat Jeon. Und so einen wunderbar kräftigen Gang. Nicht nur seine Stimme ist faszinierend, sondern auch die Art, wie er geht. Es gibt ihn keinen Hauch von Aggression, es ist eher beruhigend und nach einer Minute des Betrachtens komplett langweilig, dem Schein seiner Augen nicht mehr wert. Der Junge widmet sich wieder seiner Hand zu und beobachtet sie. Winke winke.„Herr Kim würde deine Befragung gerne fortführen."
„Ich aber nicht."
„Er wird dir doch nur ein paar Fragen stellen, Jimin."
„Ich werde nicht antworten."
„Warum nicht?"
Eine einfache Frage. Er könnte seinen Mund öffnen, eine Antwort verweigern, eine Gegenfrage stellen, eine dumme Aussage äußern, jedoch macht er nichts davon. Er starrt einfach weiter seine Hand an. Die Hand, welche ihre gleichmäßige Bewegung einhält.
„Jimin?"
„Winke winke.", es ist ein Murmeln. Für den Polizisten nicht wirklich hörbar. Als Jimin dann hört, dass Jeon erneut zum Sprechen ansetzen will, hindert er ihn mit einem Kichern seinerseits daran.„Was ist denn nur los mit dir? Deine Eltern haben nie erwähnt, dass deine Psyche zerstört ist." Mit einem kräftigen Schwung in die Höhe und sich dann aufsetzend, dreht Jimin sich dem Polizisten entgegen. Man könnte meinen, er sieht diesen jetzt an. Aber nein. Seine Hand winkt immer noch, er starrt ausschließlich dieses Teil mit fünf Abzweigungen, mit schnellen Enden, an.
„Sie kannten mich auch nicht ohne Taehyung."„Du bist so, weil dein bester Freund von dir getrennt ist?"
„Hat Herr Kim die Befragung jetzt dir überlassen und sie vor meine Zelle verschoben?"
„Nein Jimin. Ich sollte dich holen, aber mittlerweile bin ich aus eigenem Interesse hier."
Diese Aussage sorgt für etwas, was nach drei Stunden fast schon wie ein Wunder erscheint. Die Hand des Jungen stoppt und während sie sich senkt, für ihm plötzlich nur noch eine Stütze des Haltes ist, sieht er Jeon an. Sein Blick ist leer, sein Kopf dennoch aussagend, fragend, zur Seite gelegen.
„Aus eigenem Interesse? Was für Interesse?"„Interesse für dich und deine Art. Als deine Eltern von dir erzählt haben, schienst du wie ein durchschnittlicher Teenager. Eines dieser Kinder, welches sich cool fühlt und dies allen zeigen muss."
„Du findest eine kranke Psyche interessant und bewundernswert? So sehr, dass du dank ihr die Person, welche diese Eigenschaft in sich trägt, kennenlernen willst?"
Der Polizist nickt und leicht schmunzelnd steht Jimin dann auf. Am Anfang schwankt er leicht. Seine Beine sind noch müde, wollten wohl eher weniger aufstehen. Jedoch wird hier nicht nach den Beinen, sondern nach dem Kopf entschieden. Langsam setzt er seine Füße voreinander. Tritt Jeon immer näher. Sieht diesem beim Gehen dabei fest in die Augen. Erwidernd, treffen ihre Fenster aufeinander und starrend warten beide wohl auf eine weitere Handlung, welche kein gehender Jimin ist.„Gut Jeon. Freut mich, dass du mich interessant findest. Aber es gibt auch etwas, was mich interessiert."
„Das wäre?"
„Ich bin 17 und Schüler. Du bist mit Sicherheit jünger als ich, wie kannst du Polizist sein?"
Sofort weiten sich die Augen von Jeon und geschockt sieht er zu Jimin.
„Woher weißt du das?! Das kannst du unmöglich-"
Wieder dieses Kichern. Leicht lehnt der Gefangene sich nach vorne und gibt seinen freudigen Emotionen einen freien Lauf.„Es war nur eine Vermutung, welche in einer Lüge gebunden und ausgesprochen wie eine wissende Wahrheit erschien. Du siehst mir ganz schön jung aus und hast vor mir, einem kleinen dummen Schüler, echt viel Respekt. Aber vielen Dank für die Bestätigung."
Noch immer schmunzelnd schlendert er zurück zu seinem kahlen Bett und sich setzend, lässt er sich auf diesem fallen.
„Dein Chef weiß nicht, dass du noch minderjährig bist? "Jeon nickt.
„Ich hab also etwas gegen dich in der Hand. Wenn du nicht willst, dass ich keine Petze bin und möglicherweise deine Laufbahn zerstöre, dann hol mich hier raus. Zusammen suchen wir dann Taehyung, ja?"
Freudig klatscht er am Ende, seiner Aussage, in seine Hände und strahlt den fake Polizisten wie eine gerade aufgehende Sonne an.„Du kannst nichts zerstören und dich befreien ist meine Aufgabe."
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Das mit der Hand habe ich neulich gemacht und als mein Dad reingekommen ist, mir keine Störung angemerkt.Also dieses Kapitel ist inspiriert an Fly. :]
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illegal. | taegi & jikook ✔
FanfictionJimin und Taehyung, sie sind beste Freunde und leben ihr Leben; komplett mit und nach freiem Willen. Inwiefern kann ein Plan gewisse Folgen in sich tragen, die alles verändern? - Kleine Spielchen mit illegalen Wegweisern, der Richtung. Oh wie süß...