illegal. | taegi & jikook ✔

(19)

Ein Geräusch ertönt. Schallend, einmal kräftig und deutend, für jeden in seiner Tonlage erkennend, ist es ein Ping.

Der Fahrstuhl kommt zum Stehen und erneut öffnen sich die Türen der Kammer vor Taehyung. Während er sofort und geschwind zum Gehen und Verschwinden ansetzt, trottet Suga ihm nach. Der Ältere muss leicht Schmunzeln, wobei diese Emotion nur eine Sekunde hält. Der Junge scheint komplett ausgehungert, so schnell wie er zu dem Tisch rennt. Jedoch ist er natürlich nicht unhöflich.

Während er an der Küche, in welcher Jin verweilend alles vorbereitet, vorbeigeht, grüßt er den Koch schnell. Der Tisch, an welchem er momentan sitzt, ist dabei an der Fensterfront. Die Küche im Blickfeld und einfach gedeutet, ist beides in einem Raum gelegen.

Jetzt, wo die Frage vielleicht aufkommt, könnte man diese gleich mal beantworten. Suga hat seine Cornflakes im Wohnzimmer verspeist. Dieses ist den Gang durchquerend, alles außer in weiter Ferne. Nein. Eigentlich gehört es fast schon mit zu diesem Raum. Wäre da nicht dieser schmale Flur wie das Stück einer Trennung, wäre diese ganze Etage, Küche, Wohnzimmer und Esszimmer eins. Mit genauem Blick auf allem in einem.

Der Ältere macht Taehyung nicht nach. Er steuert stattdessen den kochenden Jin, bei welchem Hoseok ist, an. Dieser starrt anbei nur die Arbeitsplatte vor sich an und muss wohl einen gierigen Fluss des vom Hunger angetriebenen Speichels unterdrücken. Dort sitzend und versuchend Beherrschung aufzubringen, dass nicht ein inneres Tier der Instinkte voller Sehnsucht des Fressens auftritt, obwohl er hier eigentlich als Hilfe angesetzt ist, ist natürlich ein überaus erfreuter Anblick für Suga. Weswegen Hoseok überhaupt als Küchenhilfe betitelt wird, hat den einfachen Grund, dass der Jüngere mit Wein oder vielleicht war es doch Blut, dies haben die beiden untereinander bis heute nicht komplett geklärt, den wunderbaren Teppich des Bosses bestückt hat. Anfangs nahmen beide es halbwegs locker, als dann jedoch selbst die Reinigung keinen sauberen und fluffigen Belag für den Boden geben konnte, riss bei Suga etwas durch. Der entspannte Faden jeglicher Ruhe.

Da er damit nicht gerechnet hat, keine Strafe parat hatte und Jin im Blickfeld war, kam es von einem zum anderen. Die Strafe ist noch nicht abgearbeitet, aber ein neuer Teppich bestückt schon den Boden im Wohnzimmer.

„Jin?", sofort dreht der Älteste sich um und sieht seinen Boss fragend an, während seine Hand rührend noch den Inhalt vom Topf in gange hält. „Wie macht Hoseok sich so als Hilfe?" Sofort zuckt der nicht angesprochene, aber erwähnte zusammen. Jin will seinen Mund öffnen, dem Boss eine Antwort geben, da werden die beiden in ihrer Unterhaltung unterbrochen.

Das Klappern von Tellern.

Hoseok ist aufgesprungen und anscheinend auf die Idee gekommen, natürlich von ganz alleine, den Tisch zu decken. „Eigentlich ist es ganz amüsant, mit ihm als Hilfe. Ab und zu hat er diese Gedankenblitze, welche ich nicht nachvollziehen kann."
Stumm nickt Suga, während er den Jüngeren beobachtet, wie er mit Tellern beladen zum Tisch geht. Auch weiterhin starrt er die Küchenhilfe an, als er die Teller auf den Tisch stellt. An drei leere Plätze und den vierten... vor Taehyung. Der Jüngste in diesem Raum war anscheinend in Gedanken vertieft. Fast wie aus seiner festen Hypnose gerissen, zuckt der nicht Gast zusammen, als der Teller plötzlich in sein Blickfeld gestellt wird. Süß.

Kurz von Verwirrung getrieben, hebt der Junge seinen Blick und sieht zu Hoseok. Dieser schenkt ihm ein unschuldiges und scheinheiliges Lächeln, eh er sich wieder umdreht und vom Tisch abgewandt, wieder gehend, zu der Schublade mit dem Besteck geht. Diese ist genau neben Jin und der Koch sieht diese Nähe zu seiner Hilfe, als eine Gelegenheit für das Folgende an. Seine Hand hebend legt Jin diese auf Hoseoks Kopf und diesen leicht klopfend tätschelnd, bringt er noch schwärmende Worte dazu:„Ach wie schön du doch den Tisch deckst. Aber komm in diesem Rausch nicht auf die Idee, auch noch Servietten zu holen." Der Älteste stellt die Platte aus und greift dann nach den Henkeln vom Topf, eh er diesen anhebt. „Wir brauchen keine Servietten. Komm nicht auf diese Idee!" Somit steuert er den Tisch an, während Hoseok genau hinter ihm ist und als Jin den Topf abstellt, all sein genommenes Besteck verteilt. Dieses Besteck ist dabei klein gehalten, eigentlich ausschließlich auf Löffel beschränkt.

Dieses Szenario, welches sich vor ihm abspielt, beobachtet Suga noch einige, als auch weitergehende Sekundenschläge. Hoseok schmeißt mit Löffeln um sich, wobei diese einen Teller erreichen sollen, Jin hat bei diesen Geschossen Angst um seinen Topf und Taehyung, der ist komplett verwirrt und scheint auch nichts weiter als ein stiller Beobachter zu sein.

„Was hast du eigentlich in deinem Topf Jin?"
„Soljanka. Wenn du ein Festmahl willst, sprech Wünsche aus und ich gehe einkaufen. Jedoch war meine Lust und Laune heute auf Schnippeln, in den Topf schmeißen und mich kräftig freuen beschränkt."
Leicht verwirrt eine Augenbraue hebend, begibt Suga sich dann in Bewegung und setzt sich neben Taehyung an den Tisch.
„Hoseok meinte, du willst kochen, warum liegt deine Freude dann so eintönig gehalten vor?"

„Ja. Ich wollte kochen. Aber kein Festmahl. Ich wollte ausschließlich ein von dem Knochen fallen, von euch allen und auch mir selbst, verhindern."
Verstehend nickt der Boss dann nur, während der Koch mit dem Bestücken der Teller mit Soljanka beginnt. Dass Taehyung bei dem plötzlichen Wegnehmen vom Teller erneut zusammenzuckt und dann verwirrt seinen Blick über den nun mit Menschen belegten Tisch gleiten lässt, scheint dabei komplett amüsant. Also findet Suga.

Kaum sitzen alle, kaum hatte jeder schon die erste Ladung seinen Hals heruntergedrückt, kommt ihm eine Idee.
„Taehyung?"
Angesprochener zuckt erneut zusammen und mit vollem Mund schnell nickend, deutet er, dass er Suga zuhört.
„Lass uns nach dem Essen doch nochmal in den Keller."

Verwirrt will Taehyung nachfragen, jedoch ist Suga dann schon wieder von ihm abgewandt. Komplett auf seinen Teller konzentriert und wohl an keiner Erklärung interessiert.