illegal. | taegi & jikook ✔

[-7]

Taehyungs Augen weiten sich, sind jedoch immer noch in die des Älteren gebunden. Dieser will wirklich das Geld holen und ihren Traum ermöglichen? Hier wegkommen.
Eigentlich haben beide ein schönes Leben. Eltern, denen sie etwas bedeuten, die sich gleichzeitig jedoch mehr Gedanken über die Zukunft der beiden machen, als sie selbst.

Die Jungs sind rebellisch, wollen ihren Spaß. Das Pumpen von ihrem Blut. Der richtige Weg und eine gute Karriere für Geld ist ihnen dabei komplett egal. Sie sind noch jung, so kindisch. Wollen nur ihren Spaß. Der Rest ist egal. Ihre Freude ist alles was zählt und natürlich ihr Beisammensein. Wie sie auf diesen Weg gekommen sind, wissen sie selbst nicht. Niemand lebt es ihnen vor. Aber an dieser Frage verschwenden sie keine Sekunden dauernden Gedanken. Immerhin macht es sie glücklich und der Alkohol, die Drogen und vor allem dieses Adrenalin, es gibt ihnen das Gefühl des Fliegens. Sie fühlen sich frei, in ihrer Höhe kann sie nichts stoppen.

Er scheint wie vom Alkohol gesteuert, jedoch ist eher das Verfallen von seinen traurig verzweifelten Gedanken der Grund. Taehyung fängt an, zu lachen. Lauthals. Sie haben eine Möglichkeit. Ihr Land der Träume kann wahr werden. Sie können dort ankommen, wo sie sein wollen und den beiden Figuren der Sesamstraße, mit ihrem Aufenthalt, den Namen klauen.

Beide stehen auf. Nebeneinander auf der Mauer ihre Balance haltend, sehen sie auf die Straße unter sich und betrachten ein Auto, welches immer näher kommt. Es sticht heraus, ist nicht normal. Das Lachen stoppt. Auf dem Dach des Autos ist der erkennbare Unterschied. Das Blaulicht ist zwar aus, aber sticht sofort jedem ins Auge.

Der dritte Kick. Er ist da.

Das Fahrzeug kommt immer näher.

Wie bekommen sie am besten ihre erhoffte Aufmerksamkeit? Die Chance scheint so offensichtlich fast schon für sie geschaffen, jedoch auch einmalig. Eine wenig befahrene Straße und dann rollen die Reifen von einem Fahrzeug, welches sie sich erhofft haben, über diese. Was ein Zufall~

Gerade will es unter die Brücke hindurchfahren. Die beiden nicht bemerken. Jedoch klatscht etwas auf die Windschutzscheibe. Das Auto legt den Rückwärtsgang ein. Was war das?
Sobald der Blick nach oben und die Brücke es ermöglichen, sehen sie es. Jimin. Er steht noch leicht nach vorne gebeugt und hebt kurz darauf seinen Arm, nur um den Rest des Speichels zu entfernen, welcher nicht fallend, noch an seinem Mund klebt.

„Hast du jetzt nicht gemacht?" Taehyung kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Er sieht zu dem Älteren, welcher seinen Blick von der Straße abwendet und grinsend zu ihm sieht.
„Doch natürlich. Beste spontane Idee, was?"
Immer noch lachend, sieht der Jüngere zu ihm, während sein Kopf sich kräftig nickend hebt und senkt. Rückwärts springt er von der Mauer, während Jimin nochmal runterschaut und dann geschwind plumpsend wieder auf dem alt gebauten Randteil sitzt.

„Jetzt heißt es warten. Wie lang lässt du ihnen?"

„Die Abbiegung ist etwa 200 m entfernt. Weiß nicht, vielleicht so drei Minuten?"

Langsam trottet der Jüngere zu seinem etwas abseits gelegenen Board, eh er es mit einem Tritt in seine rechte Hand befördert. Jimin nickt nur und ergreift sein Board, welches direkt neben ihm gelegen an der Mauer lehnt.
„Wird schon passen."

Und dann hören sie es auch schon. Reifen, welche über die bucklige Straße humpeln.
„Die beiden werden bestimmt durchgeschüttelt."
„Wäre ich ein Barkeeper und Zombie zugleich, wäre dieser genüssliche Cocktail in ihrem Kopfe vor mir alles, außer sicher."
Der Ältere lacht. Wie kommt Taehyung nur immer auf sowas? Langsam steht er auf, während der Jüngere sein Board auf den Boden fallenlässt und anfängt zu rollen.
Noch ein kurzer Blick zu der Streife und er folgt seinem besten Freund.
Eine Stimme hinter ihnen, will die Aufmerksamkeit der Teenager erlangen, jedoch ist dies ein Versuch, welcher einem Fehltritt ähnelt.

Denn die Freunde schenken nur einer Sache Aufmerksamkeit. Nämlich den Schlaglöchern vor ihnen. Geschwind weichen sie ihnen aus.
Kommt einer ihrer süß rollenden Untersätze in eines von ihnen, bedeutet dies Nasenbruch.

„Bleibt stehen!"

Was für eine Aussage. War erhofft sich der Beamte? Zwei süß rotzende Teenager, welche auf laute Wort gehorchen, wie den Hund als Vorbild akzeptierend?
Dazu fällt den beiden, wie so oft, nur das erfreut auftretende und hebende Schwingen ihrer Stimmen ein. Die Sonne hat sich fast komplett verabschiedet und der Mond schmeißt in seiner nächtlichen Leuchte etwas Licht auf die Erde. Diese ist dunkelgehüllt von der abendlichen Stille eingenommen, wären da nicht zwei erfreute Stimmen.

Ihre Ohren haben etwas wahrgenommen und ihre Augen sehen es, die Welt in Blau beleuchtet.

Jetzt erhoffen sich die beiden in der Streife, dass die Sirene, mit dem Blaulicht verbunden, pumpende Angst in den beiden erweckt.
Der Wagen kommt immer näher, die kleinen Reifen unter den Skateboards halten von der Geschwindigkeit nicht mit. Aber das Lachen erlöscht nicht, nein. Es wird neues Feuerholz in die Flammen geschmissen und der glühende Spaß beginnt erst. Spielen. Das wollen die kindlichen Verstände.

„Wie lange noch?"

„Gleich. Gleich."

Taehyung fährt nah am Straßenrand, wartet auf sein Ziel. Sieht gebunden in das, bis jetzt nur auftretende, Gebüsch. Plötzlich wird er am Arm gepackt und von Jimin weiter auf die Straße gezogen. Er war so gebunden, dass sein Board in den Straßengraben fahrend, fast einen Abgang gemacht hätte. Stark schwankt er auf seinem Untersatz. Der Alkohol, welcher auch noch durch seinen Körper strömt, macht das Halten vom Gleichgewicht schwer.

Sein Blick fällt leicht nach hinten. Seine Augen treffen genau in die, von einem der Polizisten.
Der Blick ist erzürnt, von stark aufgebauter Wut eingenommen. Er muss schmunzeln. Geschwind wandert seine Zunge hinaus und reckt sich der kochenden Grimasse entgegen.
Das Fahrzeug wird schneller. Der Puls, der Jungen steigt.

Werden sie ihr Ziel rechtzeitig erreichen? Es ist so aufregend. Es macht so Spaß. Vielleicht sollte öfter Flüssigkeit ihren Mund verlassen und auf andere Dinge fallen. Es scheint ihren Willen in sich zu tragen.

Das Adrenalin ist freigesetzt und geschwind gleiten ihre Füße mit grenzenlos strömender Kraft über den Boden. Kaum haben sie sich den Schwung der Schnelle verpasst, nähern sich beide dem Straßenrand. Beinah sind sie wieder in der Stadt. Die ersten Häuser erstrecken sich vor ihren Augen, jedoch verlassen sie vor dem Betreten die Straße. Durch eine Absperrung, welche Autos verhindert, hindurch, fahren sie über einen Fußweg. Sie hören das Schlittern der Reifen und wie die Streife leicht quietschend stehenbleibt.
Erneut diese Stimme und die Tür vom Wagen öffnet sich.

„Ey!"

Erneut keine Beachtung, welche zu dem gelangt, was sich hinter ihnen abspielt. Die Jungen fahren nebeneinander den schmalen Weg entlang. Im Einklang hebe sich ihre Arme, eh sich in Gelächter gebunden ihre Hände klatschend berühren.

Das Adrenalin baut sich langsam wieder ab. Die Verfolger stehen noch vor der Absperrung, müssen einsehen, dass die Rotzgören ihnen entkommen. Das Lachen von den Jungen schallt durch ihre Köpfe und der Blick fällt auf die Scheibe, auf der wie ein Vogelschiss die Rotze von einem der beiden klebt.
Immer kleiner werden die rollenden Gestalten und kein neuer Klang der frechen Freude erreicht die Ohren der Polizisten. Wieder aufs Gas tretend, fahren sie in die Stadt, während die Scheibenwischer alle Spuren entfernen.