Immer wieder stopft er sich einen gefüllten Löffel in den Mund, tatsächlich hat er sich sogar nachgeholt und die jetzige ist somit seine zweite Portion. Dabei kann er seinem Bauch folgend jetzt schon deuten, dies ist auch seine Letzte.
Jedoch wird nicht nur dieser minimal überfüllte Magen, langsam zu einem unwohlen Gefühl, sondern auch etwas anderes, lässt ihn beim Essen von jeglicher Neugier verlassen, ausschließlich auf seinen Teller starren. Dieser bohrend feste Blick von Jin, welcher auf ihm gelegen wohl jedes Mahlen seines Kiefers zählend, im Gedächtnis behaltend später aufführen könnte. Macht der Älteste sich tatsächlich derartige Sorgen, dass er die Ernährung des Jungen genauestens betrachten muss oder geschieht dies nur, weil der Boss ihnen als Auftrag gegeben hat, den Jungen ausreichend zu füttern? Wobei bei dieser Aufgabe nicht nur die Fütterung zum Überleben, sondern wohl eher die für Wohlsein ohne schmerzende Krämpfe der Leere gemeint ist.
Jedoch würde Taehyung den Älteren auch ohne diese Aufgabe, als ausreichend umsichtig und verantwortungsbewusst bezeichnen. Seine Haltung, welche er dem Jungen von Anfang an gegenüberstellte, beweist dies.
Naja, jedoch ist der Gedanke, dass es überall Schauspieler gibt, auch noch vorhanden und Jin könnte ein Koch des Kannibalismus sein. Dies heißt dann aber, wenn es so ist, müsste Taehyung von Ehrlichkeit ergriffen sagen, dass Menschenfleisch bei diesen genüsslichen Gerichten von Jin gar nicht schlecht sein kann. Vielleicht ist das Fleisch seines Selbst ja auch der reinste Genuss?!.. jedoch wird diese Art des Verspeisens von der Gesellschaft eher weniger als gut angesehen und deswegen wird es unterlassen, oder eher in keine Spur der öffentlichen Aufmerksamkeit gezogen. Aber was denkt er denn jetzt schon wieder, es kann noch so lecker sein, wäre dies Fleisch eines Menschen, würde er alles dafür geben, es über eine Schüssel gelegen durch den gleichen Gang, bei welchem es hineinkam wieder zu verabschieden. Man wurde von den Werten der Gesellschaft erzogen und dadurch sieht es natürlich jeder selbst auch als unmenschlich an.
Den geleerten Teller von sich wegschiebend, spürt er nach seinem Gedankengang sogar etwas stärkere Übelkeit auf seinen Magen ruhen, als ursprünglich gedacht.
Scheinbar in Welten innerhalb seines Kopfes vertieft, will Jin nach dem Teller greifen, während seine andere Hand am Griff gelegen zum dritten Befüllen bereit ist.Geschwind reißt der Junge seinen eigen geleerten Teller wieder an sich und diese plötzlich schnelle Bewegung, welche irgendwie auch panisch schien, lässt Jin von Verwirrung gesteuert zu dem Jungen sehen. „Ich bin voll, wenn du mir gerade nochmal etwas nachgeben wolltest, nein danke. Außer du willst im Nachhinein das Essen entsorgen oder sogar den Boden wischen."
Das verwirrte Gesicht ändert sich kurzzeitig und schnell zu einem, welches angewidert bei dem Geruch von Kotze wohl nicht wegwischen, sondern auch etwas drauflegen würde. Somit ergreift Jin schnell und reißend den Teller und stellt diesen in die Spüle. Wohl zur eigenen Absicherung, nicht dass er in Gedanken vertieft, wieder ohne Überlegung zur Befüllung greifen will.Plötzlich, wie fast immer, wenn der Junge hier ist, öffnet sich die Tür vom Fahrstuhl. Voller Erwartung erdenken die beiden sich wohl Suga, dieser hatte heute immerhin auch noch keine Mahlzeit und solang wie Taehyung jetzt schon hier ist, ist die Tatsache, dass der Boss mittlerweile aufgestanden ist wohl größer als die gegenteilige Möglichkeit. Jedoch wird ihre Erwartung widerlegt und Hoseok schlendert auf die beiden zu.
„Hunger?"
„Jin, du weißt, wie sehr ich dein Essen liebe, jedoch muss ich von Herzschmerz gesteuert ablehnen. Meine Serie fängt gleich an und ich bin nur für den TV hier."
Mit geweiteten Augen sieht Jin zu seiner Küchenhilfe und Taehyung, als Außenstehender, würde jetzt behaupten, dass Hoseok dies noch nie getan hat und Jin eindeutig nicht darauf klarkommt.„Komm mit Tae, der Koch braucht kurz Zeit für sich selbst, um diese scheinbare Ablehnung seines Essens zu verarbeiten." Geschwind greift Hoseok nach dem Handgelenk des Jungen und diesen dann stolpernd, fast schon fallend, den Boden begrüßend, hinter sich herziehend, betreten die beiden den Flur. Jin lassen sie dabei hinter sich, wobei dieser in einer Starre gefangen zu sein scheint und wohl komplett überfordert ist. Dies hätte Taehyung selbst tatsächlich auch nicht erwartet, dass Hoseok zu etwas derartigem fähig sein könnte, erweitert sein Bild zu der Hilfe um einiges. „Warum isst du nicht einfach im Wohnzimmer?"
„Einmal den Teppich vom Boss verschmutzt, bekommt man nicht nur Strafarbeit, sondern auch Vorsätze. Ich darf nicht mal mehr Chips essen. Eindeutig größte Folter bei einem spannenden Film, wobei man bei langweiligen immer nichts Besseres als essen zu tun hat und dies fast schon schlimmer erscheint." Nachdenkend legt der Ältere seine freie Hand an seinem Kinn ab und scheint in einem überlegenden Vergleich gefangen zu sein. Durch ein ausschließliches Nicken von Taehyung, bekommt Hoseok auf seinen Redewahn dennoch keine Antwort und somit fangen die beiden auch kein Gespräch an, sondern setzen sich angekommen nur zusammen und direkt nebeneinander auf die Couch.
Anders als am Vorabend, als er neben Suga saß, ist er komplett entspannt und sitzt nicht gerade, sondern chillig als auch krankhaft aussehend, wie jeder normale Mensch, auf dem Sofa.
Seit mehreren Minuten starrt Hoseok von einem kompletten Fokus besessen, seine Umgebung ausblendend, auf den Bildschirm vor sich. Taehyung als Gegenspieler hat es anfangs noch leicht verzweifelt versucht sich auf die Serie zu konzentrieren, dies jedoch schnell aufgegeben. Er weiß zwar nicht welche Staffel oder sonst was das ist, jedoch versteht er kein Wort. Oder eher keinen logischen Zusammenhang dazu. Das Drama scheint ihm, soweit er es einschätzen kann, komplett unnütz und wie ein äußerst bescheuerter Lückenfüller des Regisseurs. Selbst sein eigenes Leben ist im Gegensatz dazu spannender! Schlechtes Beispiel. Er wurde entführt und wenn sein Alltag größtenteils, mittlerweile nicht nur aus Schlaf und Entspannung bestehen würde, könnte er sich sogar vorstellen, falls es jemals dazukommt, nach zurück erlangter Freiheit, ein Buch darüber zu schreiben. Aber, das Einzige, was er bis jetzt erwähnen würde, wäre Sugas faszinierend kranke Art, das plötzliche, als auch unerwartete ‚Schießtraining’ und selbst verständlich das mit der Leiche. Diese friedliche Seite, die ganzen Diskussionen und all seine verzweifelten Gedanken, würden keine Erwähnung bekommen. Und im Allgemeinen warum sollte er ein Buch schreiben?! Nein. Nein! Niemals.
Wieder zum Bildschirm starrend versteht er die Worte der Personen plötzlich nicht mehr nur durch die Überforderung von seinem Kopf nicht, sondern auch, weil sie von weiteren sprechenden Lauten überspielt unverständlich sind. Empört dreht Hoseok sich um und will das Wort der Beschwerde ergreifen, bewegt sich jedoch schnell wieder in seine Position zurück und versucht es scheinbar nun mit Lippenlesen. Also würde Taehyung jetzt nach dem Betrachten der zusammengekniffenen Augenbrauen und den komplett fokussiert, als auch besessen angespannten Augen sagen.
Somit von Neugier ergriffen, dreht Taehyung sich auch um. Sofort ist er verwirrt. Suga und ein fremder Mann, auch keiner, mit dem der Boss vorhin beisammen in dem Raum war. Er ist komplett fremd. Jedoch sind seine Züge noch jung und auch seine Stimme erscheint möglicherweise noch nicht ganz ausgereift. Das Gespräch im Gegensatz dazu muss wohl wichtig sein, denn beide sind komplett vertieft und nehmen ihre Umgebung von Ignoranz ergriffen nicht wahr.
Genau wie Hoseok seine Serie nicht mehr versteht, überspielt das Gerät gleichzeitig auch die Stimmen von Suga und dem Fremden komplett. Beides nimmt fressend, die Töne des anderen auslöschend und verschlingend in sich auf. Dabei will Taehyung das Gespräch mithören und einfach nur eines wissen...
...wer ist dieser Typ?!
![](https://img.wattpad.com/cover/248641341-288-k229016.jpg)
DU LIEST GERADE
illegal. | taegi & jikook ✔
FanfictionJimin und Taehyung, sie sind beste Freunde und leben ihr Leben; komplett mit und nach freiem Willen. Inwiefern kann ein Plan gewisse Folgen in sich tragen, die alles verändern? - Kleine Spielchen mit illegalen Wegweisern, der Richtung. Oh wie süß...