illegal. | taegi & jikook ✔

(16)

Kaum aufgestanden, geht der gleichmäßige Trab los. Aber vorher bleibt der Junge stehen. Er ist angewurzelt, kann sich nicht bewegen und sieht verzweifelnd zögernd zu Hoseok.
Der Ältere währenddessen, ist schon durch die Tür geschritten und leicht verwirrt, dreht er sich zu Taehyung. Als er dann fragend eine Augenbraue hebt, sieht der Junge den Augenblick dann perfekt dafür an, es anzusprechen. „Suga hat gesagt, nur wenn er es will, darf ich das Zimmer verlassen. Und was er momentan will, ist mich nicht erblicken. Ist das sowas wie eine Probe?"

Nun kräuselt sich die Stirn des Älteren, als er nach dieser Aussage nicht verstehend einen Bahnhof sieht. „Probe?"

„Hat Suga dich geschickt, um zu überprüfen, inwiefern ich auf seine Worte höre? Inwiefern sein dressierter Hund, denn schon Fortschritte erlangt."
Plötzlich fallen die Emotionen von Hoseok nieder, die Verwirrung verschwindet und mit der Pause einer Sekunde, huscht plötzlich ein amüsanter Ausdruck über sein Gesicht.
„Nein." Er lacht leicht, überspielt dies jedoch schnell mit einem Räuspern und wird ernster. „Er meinte vorhin, dass er zum Schießstand geht und wenn etwas gewollt ist, zu deinem Wohl, wir es ausführen sollen. Und Essen von Jin ist heilend. Also auf jeden Fall zu deinem Wohl. Jedoch müssen wir jetzt halt zu ihm. Keine Ahnung, was er von dir will. Hoffentlich geht es schnell. Ich habe nämlich auch Hunger."

Inzwischen ist der Jüngere erleichtert und seufzt einmal beruhigend, eh er durch die Tür schreitet und Augen rollend, seine Schulter beim Gehen gegen Hoseoks stößt. „Nutze mich nicht aus, um an Jins Essen zu gelangen."

„Warum nicht? Du kommst mir wie gerufen. Ich kann einfach mitessen und sonst immer, musste ich ihm einen Gefallen versprechen. Dieser hieß meistens Abwasch."
Den minimalen Vorsprung von Taehyung aufholend, gehen die beiden jetzt beisammen genau nebeneinander zum Fahrstuhl.
Die Stimmung scheint gelassen und in Taehyungs Kopf ist die Tatsache der Leiche, wie vergessen keine Erwähnung oder Beachtung mehr wert. Höchstwahrscheinlich ist es normal. Höchstwahrscheinlich wird er in diesem Gebäude noch öfter auf geendete Leben treffen. Wenn er nach dem ersten Kontakt mit dem Tod, eine Art von Akzeptanz einsieht, könnte das Leben hier vielleicht minimal einfacher werden. Jedoch beruhigt dies nicht mal im Geringsten seine Gefühle. Vielleicht ist er jetzt gelassen. Vielleicht ist seine Lage zu Hoseok jetzt harmonisch. Aber was er in Gedanken vertieft in Zeiten fühlt, welche ihm jeglichen Traum rauben, weiß er jetzt noch nicht.

Seine Einstellung zu Hoseok ist nett. Er und Jin könnten die einzigen Personen sein, mit denen er Gespräche ohne Angst führen wird. Jedoch kann er sich keine Freundschaft vorstellen. Dagegen strebt sich alles in ihm. Wer Leichen als schleifende Last ansieht, sollte nicht beruhigend ausschließlich mit freudigem Schein betrachtet werden. Auch wenn Hoseok eine von selbst scheinende Sonne ist, geht jeder leuchtende Punkt am Himmel irgendwann verschwindend in purer Dunkelheit unter.

Die Jungen erreichen den Fahrstuhl, die Tür öffnet sich und wie schon des Öfteren betritt Taehyung diese kleine Kammer. Die Hand des Älteren hebt sich, jedoch muss sie nicht weit aus ihrer am Körper hängenden Position raus. Der Knopf, welcher von seinem Finger berührt wurde, war in der untersten Reihe und ist dies immer noch. Sofort schließen sich die Türen und sachte fahrend, fallen sie herunter.

Der Knopf war ganz unten... heißt dies, sie sind im Erdgeschoss? Sie sind dort, wo er der Freiheit in Nähe gebunden kaum mehr Verbundenheit entgegensetzen könnte? Werden sie gleich an diesem Ort sein?

Sachte fällt sein Blick auf Hoseok. Der Typ konnte einen ausgewachsenen und maskulinen Menschen über den Boden schleifen, zwar spielen seine Gedanken damit, jedoch könnte er den Älteren wohl kaum überwältigen. Und dann flüchten. Aber wie oft muss er es seinen Gedanken noch erklären? Er will doch gar nicht flüchten. So oft, es ist andauernd. Seine Gedanken stellen Pläne auf. Pläne, wie er wieder Freiheit erlangen könnte. Freiheit nach der er sich zwar sehnt, so oft wie er alleine und verzweifelt in diesem Zimmer ist, jedoch bedeutet diese Freie Abstand zu Jimin. Es steht zwar nicht fest, aber der Gefallen von Suga, er steht doch noch? Solang er nichts gegen den Willen des Bosses macht, wird dieser Jimin befreien.

Warte.

Was ist, wenn Hoseok gelogen hat? Vielleicht ist es doch Probe. Oder wohl eher ein hinterlistiger Trick. Er hat der Küchenhilfe sein Vertrauen gegeben, ohne Grund. Er hat somit den abweisenden Worten von Suga keine Treue erwiesen. Hat er sich vorhin, in seinem Plan mit eingebunden, nicht andauernd noch selbst gesagt, dass egal was passiert, er niemanden vertrauen darf? Waren das nicht seine Gedanken? Gedanken, die er unbedingt einhalten wollte...

Sein Blick bleibt an dem noch leuchtenden, ausgewählten Knopf im Fahrstuhl hängen. Suga wird ihn bestrafen. Den Gefallen für ihn nicht ausführen. Jimin nicht befreien. Warum ist er auch so dumm und glaubt jemanden? Warum? Bei genauerer Betrachtung von dem Knopf muss er jedoch noch etwas realisieren, auf ihm steht kein EG. Sondern -3.

Sie fahren geradewegs in den Abgrund. Unter die Erde. Und dort hat Suga seinen Schießstand... ist das sowas wie ein Geheimcode, welcher für den Tod steht? Unter die Erde, Waffen, Suga, Schuss... Tod.

Und wahrscheinlich auch noch genervter Suga, welcher den Jungen doch nicht mehr sehen wollte. Jup. Geheimcode. Und was war das mit dem Essen? Ein einfach nur heimlicher Traum von Hoseok? Ist Taehyung der Nächste, welcher Nachts über den Boden geschliffen wird?!

Angekommen öffnen sich die Türen vom Fahrstuhl und während die eingebildeten roten Pfeile über der Tür blinken und den Weg in den Tod zeigen, verlassen die beiden die Kammer.
Kaum verlassen, schon zuckt Taehyung zusammen. Ein Schuss. Warum erschreckt ihm dieses Geräusch, er wusste doch, welchen Standort sie ansteuern?
Sich bewegend schreitet Hoseok auf eine Tür zu. Diese öffnet er und ein erneuter Schuss ist gleich viel lauter und eindeutig besser hörbar. Dem Älteren folgend, betritt er nach ihm leicht zögernd den Raum.

Sofort fangen seine Augen ihn auf.
Seine Angst.
Der Auslöser für seinen Tod.

„Suga! Wir sind da!"

Angesprochener dreht sich sofort um und der gehobene Revolver ist auf Taehyung gerichtet. Der Junge will bei diesem Anblick am liebsten ohnmächtig werden und auf den Boden fallen, jedoch steht er weiterhin, aus unverständlichen Gründen, im Raum und starrt die gezückte Waffe einfach nur an. Er wusste es. Zeit zum Sterben, du bist also erreicht. Warum müssen blöde Gedanken in Fahrstühlen, der Wahrheit entsprechen?!
„Ich glaube, ich sollte dann gehen. Du klärst das und bringst ihn dann zu Jin? Ich sag ihm jetzt, sofort, dass er den Herd anschmeißen kann." Schluckend, erzählend und mit gestreckten Finger zur Tür zeigend, will Hoseok sich verabschieden und gehen. Wie kann er nur?!

„Klingt gut. Sag Jin, wenn er selbst auch Essen will, er soll für vier Personen kochen."

„Du isst mit?"

„Scheint so?"
Sugas Blick gleitet auf den Revolver und dann der Schusslinie folgend in Taehyungs Gesicht, der Boss muss schmunzeln.
„Vorausgesetzt, ich bring den Kleinen nachher wieder mit hoch."

„Ach und wenn schon. Bei den Speisen von Jin spricht nichts gegen ein Restessen."

Wie bitte. Es muss so sein. Taehyung ist sich sicher, es muss so sein.

Er hat sich doch wohl verhört?!

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& Peng. :D