illegal. | taegi & jikook ✔

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Kurzzeitig scheint sein Blick perplex und grenzenlos von einer unendlichen Verwirrung eingenommen.
Dann jedoch fällt dieser Ausdruck.

Er wird erneut gegen diese ekelhaft selbstliebende Überlegenheit eingetauscht.
„Denkst du, ich hab jetzt Angst vor dir, nur weil du einen meiner Männer erschossen hast?"

Gelassen langsam gleitet ihm die Zunge, über seine getrocknet rissigen Lippen. Diese ähneln seinem fett vernarbten Strich auf seiner Wange. Sind einfach nur hässlich.
Und egal wie sehr er dies möglicherweise wollen könnte, diesem Typen kann er nicht länger, als schnell verstreichende Sekunden ins Gesicht sehen. Es ist so anders. Bei der Person hinter ihm, welche noch immer ruhig und ohnmächtig ist, kann das Gesicht Ewigkeiten anstarren. Solang bis seine Augen sich entspannen und festgesetzt keinen anderen Standort mehr als Erkennung ansteuern wollen.

Hinter ihm ist diese unendliche Schönheit.

Welche von diesen grässlich hässlichen Narben umgeben, angestoßen und ins leichte Kippeln gebracht wurde.

Und dieser Typ, welcher mit einem verunstalteten, es ist nicht mehr rückkehrbar, Aussehen vor ihm steht, soll der Auslöser dafür sein? Wie kann man sowas nur wagen? Solch schon öfter beschädigte, aber nie zerstörte Schönheit von Suga anrühren? Wie??

Sowas kann man tatsächlich schnell wagen...
Aber, wie kann man dann noch voller Protz und Stolz seine Schandtat verkündend, in Selbstlob gebunden durch die Welt schreiten?

„Schwächling. Ich zieh nicht mal eine Waffe. Dennoch weinst du so ungehindert weiter. Ein hoffnungsloser Fall. Richtige Schandtat, für die Mafia."
Unauffällig, hoffentlich nicht recht erkennbar, erkennt er im Augenwinkel Hoseok.

Genau. So ist es richtig. Diese Vollidioten, haben ihren Fokus alle und komplett auf dieses Schauspiel in der Mitte gelegt. Ignorieren die andern. Während diese sich positionieren, muss er nur noch, weiterhin, etwas Zeit gewinnen. Bevor sein Blick nach hinten auffallen könnte, vom Typen scheint fast schon Skepsis aufzutauchen, sieht er wieder zu diesem.

„Aber der Schwächling hat einen deiner Männer umgelegt."

„Du hast eine Stimme? Na endlich keine Selbstgespräche mehr."

Es waren nie Selbstgespräche. Der pure Hass, welchen Taehyungs Augen ausgestrahlt haben, war immer genug Antwort, um noch mehr Provokation zu starten. Aber Sprechen, das kann er auch.

„Er ist tot. Aus der Hand der Schwäche ausgeführt."

„Er war abgelenkt."

„Der Schande.."

„Wegen dieses Schreies hat er seine Aufgabe nicht erfüllt. Er war abgelenkt."

„Wie schwach. Wie konnte er sich nur ablenken lassen.."

Er weiß nicht, welche Richtung diese Provokation gehen könnte, aber er merkt, dass sie in den richtigen Punkt trifft. Er reizt ihn. Aber so richtig. Man sieht fast schon die noch verdeckte Wut in ihm aufkochen.

„Das ist nur seine Schuld!"

Den Ansatz von Taehyungs Waffe, sich drehend, von der Stirn zur Kopfseite befördernd, zielt der Typ auf seinen besten Freund.

Dort hat die Provokation also hingeführt. Zu Jimins Gefährdung. Das hat er nicht bedacht.
Er hat seinen besten Freund und diese Folge seiner Handlung in den Kopf von Narbengesicht geschnitzt. Dies so tief, dass er an eine Grenze gelangt ist, die ihm von der Gleichgültigkeit dieses Todes zu puren Hass geleitet hat.

Er hat die langsam aufbauende Überlegenheit zu Jimins Gefährdung umgewandelt. Mit einfachen Worten. Einfach so. Dabei wollte er doch nur Zeitgewinnen.

Sachte fällt sein Blick rüber. Jimin und Jungkook sind noch immer unbewegt. Starren mittlerweile jedoch nicht mehr zu Taehyung, sondern auf diese fest ausgerichtete Waffe. Gezogen und genau auf Jimins Oberkörper gezielt.

Jetzt muss er mit seinem nächsten Satz, den Fokus wieder von Jimin nehmen. Kurz dieses Gefühl abbauen. Es muss schnell gehen. Keine Zeit zum überlegen. Der Typ kann jede Sekunde abdrücken. Er zwar auch, aber was ist, wenn dies zu spät ist. Jimin tot..

„Eine Frage, bevor du einen weiteren Schwächling abknallst, welcher aus purer Furcht geschrien hat."

Nie hätte er gedacht, dass dieser Typ so schnell seinen Fokus niederlegt und wieder zu Taehyung sieht. Abwartend und neugierig.

Wie verdammt konnte dieser Trupp von humorlosen, fokuslosen und manipulativen Nichtsnutzen Suga entführen??
Ach ja. Weil die besten Freunde so dumm waren und den Kaffee immer nur im selben Café gekauft haben. Somit einen regelmäßigen Standort preisgegeben haben. Eigene Verschuldung also.

„Wie heißt du? Ich will deinen Namen auf ewig verfluchen können."

Sofort taucht wieder dieses Grinsen auf. Er spürt diese Stärke in sich aufkommen. Er realisiert, inwiefern der Tod von Jimin Folgen der ewigen Erinnerungen des Lebens bei Taehyung auslösen. Ist Stolz, dass er das Leben eines Schwächlings so leicht mit dem Schuss beenden kann.
Erneut sieht er kurz zu Hoseok. Ein Nicken.

Der Typ setzt zur Antwort an.
„Merk dir-"
„Interessiert mich nicht."
Und endlich drückt er ab. Die am Kopf gelegene Waffe, geht ihrer Aufgabe als Geschütz nach.

Sofort sprenkeln ihm Blutspritzer ins Gesicht. Er spürt diese feuchte Wärme des fremden Körpers auf seiner Haut.
Drückt noch zweimal ab und schießt diesmal auf dessen Brust.

Er hat Suga verunstaltet.

Wollte ihn und dann auch noch Jimin tot sehen.

Der Tod von ihm muss zu hundertprozentiger Sicherheit eintreten.
Kaum stoppt er selbst mit dem Abdrücken und sieht das Blut des fremden Bosses unter der Leiche austreten, wird der Raum von den Tönen des Kugellösens eingenommen. Sofort hebt er seinen Blick und sieht, dass alle aus ihrer Einheit noch stehen. Sie haben sich perfekt positioniert.

Dieses perfekt geplante und unerwartete Handeln von Taehyung ausgenutzt.

Und die Gegner aus dem Hinterhalt komplett zur Strecke gebracht.

Kaum realisiert er dies, will er sich wieder umdrehen.

Da erkennt er durch die noch immer offene Tür, wie noch weitere und auf jeden Fall bewaffnete Männer herrennen.

Anscheinend hat der Blick von Taehyungs Erkenntnis ausgereicht. Denn sofort springen die anderen in den Durchgang und starten erneut das Kugelfeuer. Um das Niederfallen der Gegner und stetige Stehenbleiben der eigenen Mitglieder zu erleichtern.

Währenddessen sieht Taehyung nochmal zu der Leiche, eh er dann zu Jimin sieht. Dieser rennt geradewegs auf ihn zu und umarmt ihn kaum nach dem Vergehen einer Sekunde fest. „Du Trottel. Wir haben es geschafft. Aber mach mir nie wieder solche Angst. Ich dachte, du stirbst."

Ohne auch nur eine Zögerung zu gewährleisten, hebt er selbst auch seine Arme und erwidert die Umarmung seines besten Freundes. Spürt wie der Ältere weint und kann plötzlich seine eigenen Tränen auch nicht mehr halten. Jimin hat versprochen ihn immer zu beschützen und Jungkook hat ihn davon abgehalten. Er muss solch eine Angst gehabt haben.
Die Tatsache, dass wenigstens dies überwunden ist, muss eine gigantisch niedergefallene Last sein.

Nie wieder.