Stumm sitzt er neben dem Bett. Seine Augen sind geschlossen und dösend ist der Kopf ohne Kraftaufwand nach vorne abgeklappt.
Seine Hände umfassen sich selbst, während sie stumm einfach nur auf seinem Schoß liegend, eine gelegen gemütliche Ablage gefunden haben.Ein plötzliches Rascheln und dazu unpassend ein stöhnendes Seufzen, welches die Ruhe unterbricht und somit beendet, zerstört die Idylle einer schweigend ruhigen Atmosphäre.
Sofort hebt sich Jimins Blick an, oder eher seine Augen öffnen sich überhaupt, und er sieht zu Jeon. Dieser hat seinen Arm angewinkelt und reibt, mit einer geballten Faust, die scheinbar noch schwachen und müden Augen.
Getraut hat er es sich nicht, zu dem Jüngeren ins Bett zu gehen und diesem nach seinem Zusammenbruch, in der Form von Körpernähe, Unterstützung zu bieten. Und kaum ist Jungkook wach, muss er sofort realisieren, dass seine Entscheidung die richtige und keine Fälsche war. Immerhin setzt dieser sich sofort auf oder eher nach den wenigen Sekunden der Ruhe, in denen seine Gedanken wieder Klarheit erlangt haben.
Gestresst, als auch leicht von einem panischen Reiz eingenommen, fährt sein Blick durch den Raum, eh er bei Jimin hängenbleibt.
„Wo sind die anderen?"„Im Wohnzimmer-"
„Suchen sie etwa nicht Suga?!"
„Warum sollten sie-"
Die Decke wird achtlos zur Seite geschleudert und aufspringend, rennt Jungkook zur Tür, eh er diese aufreißt. Während er mit großen Schritten zum Fahrstuhl stürmt, nimmt er, hinter sich, nur wage das Rennen von Jimin wahr. Mit dem Älteren zusammen steht er dann auch im Fahrstuhl. Nervös und voll geladen mit Adrenalin, drückt Jungkook den Knopf, während er dies scheinbar noch öfter machen will oder doch eher den Fahrstuhl selbständig bewegen. Denn die Reaktion von diesem und die allgemeine Fahrt dauert dem Jüngsten viel zu lange. Wie kann ein Gerät nur so ruhig, entspannend in seiner eingestellten Geschwindigkeit bleiben, während möglicherweise die Welt untergeht?
Jeon ist also wie ein Nervenbündel, welches erwacht all seine Ladung ablassen will und muss, aber dafür erstmal seine Opfer braucht. Jimin währenddessen ist einfach nur in Gedanken vertieft. Nach außen scheint er tatsächlich ruhig, jedoch ist in ihm drinnen einiges los. In der Tat macht ihm alleinig schon das Auftreten von Jungkook und die Tatsache, dass diesen etwas beschäftigt und Sorge bereitet fertig und all die einst schönen Stimmungen der guten Laune haben ihn komplett verlassen. Gerne würde er seinen Mund öffnen und den ‚Polizisten‘ fragen, was denn vorgefallen und verdammt überhaupt mal los ist. Aber allein schon die Tatsache, dass Suga nicht da ist und der Jüngste nach diesem suchen will, gibt ein vages, eher verschwommenes, Bild einer selbst erbauten Welt voller Möglichkeiten dar. Wie die Realität nun wirklich aussieht, kann er, wie die Möglichkeit es aussagt, nur erahnen. Jedoch würde er so Jungkooks Nervosität und all seine unguten Gefühle, mit einer Nachfrage, nicht verjagen, sondern fördernd in ihrer Ausbreitung unterstützen. Und er will ihm nicht noch mehr Last überreichen als eh schon auf ihm ruht.
Und dann setzt sich sein Blick auch schon an Jungkooks Stirn fest. Die Platzwunde...
Jin hatte diese vorhin versorgt, eh sie Jungkook in ein Bett gebracht haben, aber dies ändert nichts daran, dass sie überhaupt existiert. Selbstverständlich auch noch weniger daran, dass all diese Sorgen auf und ab reiten. In all den Möglichkeiten kein gutes Bild darstellen, was denn mit Suga ist.Gar kein gutes Bild. Es ist alles außer gut. Geht vom einfachen Fall einer Verletzung, wegen der Fortbewegung nicht möglich ist, zu Überfall bis hin zu Tod.
Es könnte alles sein.
Sobald die Türen sich öffnen, tritt Jungkook heraus. In seinem Kopf hat sich scheinbar schon eine so feste Abfolge festgesetzt, dass er stürmend sofort ins Wohnzimmer rennen will, jedoch stoppt und dann seinen schon angefangenen Weg ändert, als er die andern vier in der Küche sitzen sieht.
„Ihr sucht Suga echt nicht?!"
Bei den anderen angekommen, ist Jimin die ganze Zeit, fast wie mitgeschleppt, nur knapp hinter Jungkook hergegangen, dann jedoch zu Taehyung. Um sich selbst auch abzureagieren. Was tatsächlich eher weniger klappt, dar die Wangen seines besten Freundes leicht befeuchtet sind, während dieser aufgrund der Sorgen, was Suga betrifft, fast schon untergeht. In einer einzig öden, schwarzen und trüben Welt. In der selbst Jimins Anwesenheit keinen Lichtstrahl mit sich bringt, dar auch dessen Laune ausschließlich von Sorgen getragen wird. Also ist ihr gegenseitiges Bringen von Gesellschaft ausschließlich ihre körperliche Anwesenheit, während sie in der pechschwarzen See der unwissenden Verzweiflung treiben.
Aber da gibt es eine Sache, die allen tatsächlich doch etwas wie ein Lichtstrahl erscheint; Jungkook. Derjenige dessen Ausdruck pure Angst und Sorge ausstrahlt, somit nicht aus Unwissenheit, sondern Klarheit gesponnen.
„Doch natürlich! Jedoch wissen wir nicht, was passiert ist, weswegen ein gezieltes Suchen nicht möglich ist."
„Habt ihr irgendwas gefunden?"
„Was sollen wir denn finden, wenn wir unwissend sind und was überhaupt ist mit euren Begleitern passiert?!" Voller Verzweiflung, weil er es nicht mehr aushält im Dunkeln herumzutappen, schreit nicht mehr nur Jungkook von seinen Gefühlen angetrieben durch den Raum, sondern er bekommt auch von Namjoon eine gleichartige Erwiderung.
„Alle aus dem Hinterhalt ausgeschaltet."
„Was? Wie? Wir haben keine Nachricht bekommen und es ist doch am helllichten Tag."
„Oh. Entschuldige. Falsch formuliert. Sie müssten noch leben, wenn ihr nicht benachrichtigt wurdet. Und tatsächlich war alles so weit geplant, dass Suga und mein Lieblings-Café von ihnen eingenommen wurde."
„Deswegen soll man sich nie und andauernd an ein und denselben Ort treffen. Warum belehrt uns Suga damit, wenn er es selbst nicht besser macht?!"
„Weil der Kaffee da so unwiderstehlich gut ist." Mit einem starren Blick scheint Jungkook kurzzeitig von Sorge verlassen und für eine tief sitzend feste Diskussion über Kaffee und seine Qualität bereit. Als Antwort bekommt er jedoch nur ein Schnalzen von Namjoon, während dieser seine Schläfe massiert. Und plötzlich übernimmt dann auch schon Hoseok das Reden.
„Okay. Alle wurden umgehauen und die Mitarbeiter im Café wurden bestochen, weswegen auch die Nachrichten nichts berichten können. Aber warum bist du hier und kein anderer? Wir können auch niemanden erreichen!"
„Ich war in der Tür, als ich was gegen den Kopf bekommen habe, was mich wahrscheinlich ausknocken sollte. Jedoch hat es dies nicht und somit bin ich einfach losgerannt. Bis hierher, ohne mich einmal umzudrehen."
Nickend scheint dann auch Hoseok ohne weitere Fragen und nimmt sein Handy, eh er an diesem auch schon anfängt Befehle und Ansagen zu verteilen. Das Ziel soll vorerst das Café sein, damit sie erfahren, wer möglicherweise der Täter ist. Denn Jungkook scheint niemanden identifiziert zu haben.Wenn Hoseok etwas weiß, dann: wenn dies so wäre, wäre der Jüngste in den Raum geplatzt und hätte wie ein Geschoss den Namen geschrien.
Vom Stuhl aufstehend geht Jin zu Jungkook, welcher seinen Kopf festhält und hilft diesem dabei sich zu setzen. Möglicherweise auch etwas zur Ruhe zu kommen.
Während Jimin einfach nur überfordert ist und nicht weiß, was er denken soll, oder gar was als nächstes passiert, ist bei Taehyung alles anders. Ihn plagen nicht nur Sorgen fast schon in eine unermessliche Folter, sondern irgendwie spürt er auch einen gewissen und stechenden Schmerzen. Und dieser zieht sich quer durch sein Herz.
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illegal. | taegi & jikook ✔
FanfictionJimin und Taehyung, sie sind beste Freunde und leben ihr Leben; komplett mit und nach freiem Willen. Inwiefern kann ein Plan gewisse Folgen in sich tragen, die alles verändern? - Kleine Spielchen mit illegalen Wegweisern, der Richtung. Oh wie süß...