Viele Schritte hallen nieder, gleichmäßig, kräftig und deutbar in dem Takt einer selben Richtung.
Seine Arme nach vorne positionierend, stößt Namjoon die beiden Flügel der Tür auf und mit dichter Folge huschen alle sechs durch diese, eh sie auch schon wieder zufallen.
Kaum im Raum angekommen, ist die eben noch aktiv laufende Meute still. Steht nur da. Ist starr, unbewegt und allesamt mit dem Blick auf den Jüngsten gelegen.Dieser macht sich jedoch nicht gerade viel an Mühe, um den abwartenden Blicken entgegenzukommen und diese möglicherweise zu beenden, sondern macht stattdessen lieber bei dieser Statur-Kollektion mit. Als er dann jedoch, genauer festgelegt zu Hoseok sieht, umfährt ihn ein unangenehmes Gefühl. Diese Gänsehaut einmal über den ganzen Körper ertragend, über sich ergehen lassend, setzt er sich dann doch mal in Bewegung.
„Um ehrlich zu sein, ist mir gerade nur klargeworden, wie schwer ich eure Stärke messen kann." Leicht ist er aus der Masse herausgetreten und steht nun mit dem Rücken zu allen gewandt etwas im Voraus. Gerade will wieder Stille einkehren und der Blick von Hoseok das stille Fordern gegen Wut eintauschen, da dreht sich Jungkook auch schon abrupt um. „Wenn ich euch auf die Zielscheiben schießen lasse, zeigt mir dies, was wohl klar ist, nicht wie ihr in einer Situation handelt, in der Stress, Nervosität, Angst und Sorge auf euch rieseln." Sachte setzt er sich wieder in Bewegung und steuert diesmal zielgerichtet, in langsamer Spannung, zu Taehyung. „Lass ich euch gegen einen von uns kämpfen, natürlich in voller Kraft, unsere Gegner zeigen für euch auch keinen Blümchen-Weg, wenn doch die grausame Realität weist. Müsste ich schnell realisieren, wie schwach ihr seid. Immerhin würdet ihr wohl kaum gegen jemanden standhalten, der eine jahrelange Erfahrung hat."
Er kommt zum Stehen. Genau vor Taehyung und diesem fest in die Augen sehend, zuckt sein rechter Mundwinkel in die Höhe. „Sturheit und innerlich wünschende Kraft der Hilfe ist schon unglaublich schön. Aber gleichzeitig doch so dumm." Sanft hebt er seine Hand an und streicht über Taehyungs Arm. Wobei sein Lächeln wieder niedergefallen ist und diese Geste aus wahrhaft existierenden Gefühlen heraustritt. Er will dem Schüler nochmals Hoffnung zu sprechen. Bevor dieser jedoch etwas erwidern könnte, dreht Jungkook sich wieder weg und spricht weiter, während er diesmal Jimin ansteuert. „Vertrauen kann ich euch gleichzeitig auch noch nicht vollst. Taehyung. Sollte Suga hassen und nicht die Teilnahme seiner Rettung anstreben."
Noch bevor er bei Jimin ankommt, bleibt er stehen und sieht wieder zu Taehyung. „Ich bin sein bester Freund und weiß alles über dich. Auch, wie ihr zueinandersteht. Und wenn ich unsere Gespräche durchgehe, ist da keine innige Bindung. In den letzten Tagen war er ruhiger und hat dir mehr Zärtlichkeit übermittelt und auch empfindet er ein starkes Bedürfnis, welches deine Nähe einfordert... aber bei dir seh ich keinen Grund. Immerhin wurdest du entführt und aus deinem Leben gerissen. Er hingegen hat dich entführt. Weil er dich haben wollte."Jungkooks Blick ist so stark, brennt sich fast schon in Taehyung ein, während er pure Unverständlichkeit ausstrahlt und fast schon vorwurfsvoll erscheint.
Taehyung fühlt sich noch immer so schwach. Hat in der Aktion den Keller aufzusuchen den Schimmer einer Hoffnung erkannt, dass er bei Sugas Befreiung dabeisein kann. „D-du hast doch gesagt, dass wir dir jetzt zeigen können, inwiefern wir kein Klotz sind-" Taehyungs Stimme zittert, während auch sein Blick leicht panisch keinen festen Punkt findend und zuckend durch den Raum fliegt. „Hast du mir eben nicht zugehört? Es hat keinen Sinn."
Nach diesem Satz scheint jegliche Hoffnung für ihn verloren und auch der Wall, welcher seine Tränen zurückhielt, ist zerbrochen. Über die Wangen von Taehyung rinnen sie in Massen, es scheint fast schon surreal, dass all diese Flüssigkeit seine Augen verlässt und so plötzlich austretend die Wangen überflutet. „Ich will doch nur helfen. Suga zurückholen und dieses Leben weiterführen, welches mir endlich sinnvoll und einfach jedem Atemzug wert schien. Es hat mir Angst gemacht, er hat mir Angst gemacht, gleichzeitig jedoch hat es meine Neugier angekurbelt. Mich erfüllt und endlich aus diesem alltäglichen Fraß befreit, den ich vorher mein Leben nannte. Für Suga schien ich wie ein Spielzeug, für mich war er jedoch eine Befreiung. Und jetzt, wo Jimin auch wieder da ist, schien es so perfekt. Ich war glücklich. Überglücklich."
Das ist wahrscheinlich der Grund. Es war zu schön, um wahr zu sein. Nichtmal einen Tag hat dieses vollkommen schöne und erfüllte Leben angehalten. Gerade wollte er Jimin an seiner Seite genießen und Suga einen Ausflug mit Jungkook vollziehen lassen und schon ist es weg. Dieses Gefühl. Er konnte es nicht mal genießen. Aber er will es so sehr. Er will Suga wieder an seiner Seite haben, dieses Gefühl zurückbekommen und sich wieder ein bisschen sinnvoller in diesem sonst komplett faden und langweiligem Leben fühlen.Suga. Er hat ihm seine eigentlich frisch gewonnene Freiheit in Einsamkeit weggenommen und gegen bestimmend besessene Gefangenschaft eingetauscht. Gleichzeitig jedoch hat er ihm das gegeben, was er haben wollte. Aus diesem immer gleichen Alltag zu entfliehen, war sein größter Wunsch und auch das von seinen Eltern vorgesehene Leben, muss er nicht mehr vollziehen. Als der Ältere ihm dann auch noch Jimin zurückgab, war diese einst erahnte neue Hölle so unglaublich befreiend schön.
Klar, er hatte Angst. Wollte fliehen, fühlte sich unter den festgelegt spielenden Faden vom Boss unwohl und wollte dies alles nicht. Jedoch... seit Jungkook so plötzlich da war und auch schon vorher des Öfteren, konnte er auch eine Seite kennenlernen, die Zärte bewies. Und trotz all den Beweisen seiner Stärke und Dominanz eines zeigte; Suga ist nicht nur dieser gefühllose Kopf der Mafia.
Für seinen in Gefangenschaft lebenden nicht Gast, kann er auch ein gefühlvolles und beschützendes Wesen sein, welches sein Opfer der Entführung wohl doch nicht einem Zufall entsprechend auserwählt hat.Die Knie des Jungen fangen an zu zittern und er spürt, wie ihn allmählich jegliche Kraft verlassen will. Seine Gedanken schwirren so wild umher, sind tiefgründiger, als er es sich je hätte erahnen können und setzen sich fest. Bieten seiner eh schon überforderten Psyche keine Ruhe.
Gerade will er zusammensacken und auf den Boden krachend wieder ein Gefühl von Stabilität erlangen. Dabei ist es ihm egal, ob es von seinem Körper oder doch von der Härte des Bodens ausgeht. Aber wie in einem Klischee verfangen, erreicht er nie den Boden.
Er wird umarmt und festgehalten. Als er seine Augen sachte öffnet und auch dem Geruch folgend, muss er feststellen dies ist nicht Jimin. Sondern Jungkook.
Sein bester Freund ist im Hintergrund erkennbar, jedoch stark angespannt und mit einem Bein nach vorne gesetzt, schien er schon in Bewegung gewesen zu sein.
„Genau das wollte ich hören. Ich wollte keine Liebeserklärung oder sonst was, sondern einfach nur Gründe. Welche simpel erscheinen, aber für euch eine unglaubliche Tiefe haben." Die Worte des Jüngeren sind geflüstert. Darauffolgend hört er auch ein feuchtes Schniefen, was die gleichgesinnt verzweifelte Situation von Jungkook offenbart. Wahrscheinlich vergehen einige Minuten, in denen umarmen die beiden sich nur schweigend, während sie nicht wissen, was die anderen machen. Als Jungkook dann langsam merkt, dass Taehyung sich wieder beruhigt hat und aus eigener Kraft stehen kann, zieht er seine Arme zurück und löst sich kurz darauf komplett.
„Namjoon? Die beiden werden bei dir sein. Deine Aufgabe ist ihre Sicherheit und Suga keineswegs dein Themengebiet."
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illegal. | taegi & jikook ✔
FanfictionJimin und Taehyung, sie sind beste Freunde und leben ihr Leben; komplett mit und nach freiem Willen. Inwiefern kann ein Plan gewisse Folgen in sich tragen, die alles verändern? - Kleine Spielchen mit illegalen Wegweisern, der Richtung. Oh wie süß...