Starr liegt der Blick ihrer Aufsichtsperson auf ihnen, während die Jungen von Lust, Laune und Spaß gesteuert auf die Scheiben schießen.
Sie probieren die verschiedensten, natürlich auch vorliegenden, Handwaffen aus. Seien es nun die unterschiedlichsten Pistolen oder andere Schusswaffen, bis hin zu Messern und Äxten. Unter allen leidet die Scheibe und je nach Wurfkraft oder den gerade überwindenden Gefühlen, so ist auch die Schädigung und ihre erkennbaren Folgen eines Ergebnisses in seinem Auftreten stärker.
Nach kurzer Zeit spielt Jimin recht lange und forschend mit einem Revolver Kaliber 38 in seiner Hand umher. Auch Taehyung hat aufgehört, das ihm selbst vorgeschriebene Ziel zu überfallen und andauernd in Kollisionen zu integrieren. Zusammengekauert, seine Beine mit seinen Armen umfahrend und stark an seinen Oberkörper drückend, sitzt er vor der Trennwand, welche die Schusslinie, als nicht betretbare Zone kennzeichnet.
Die Ablenkung war gut und hat die Jungen für, wahrscheinlich, mehr als eine Stunde wunderbar auslassende Beschäftigung zur Verfügung gestellt, so wie Taehyung es wollte, dennoch geht es ihm nicht wirklich besser. Körperlich ist weiterhin alles perfekt und nichts auf der Strecke geblieben, aber im Inneren ist eine fette Spur, welche keine Ruhe und Bewahrung mit sich bringt.Immer wieder setzt er seinen Kopf in eine gerade Haltung, eh er ihn wieder minimal, um die drei Zentimeter, gegen die Wand fallen lässt. Nur um ihn dann wieder aufzurichten. Der Fall ist gleichmäßig, seine Gedanken tief und seine Anwesenheit abgemeldet, zu ihrem eigenen Gegensatz des Wortes einfach nur abwesend.
Noch weiterhin drehend und nicht vom Kaliber ablassend, löst sich Jimins Fokus zwar von dem Teil und fällt zu Taehyung, aber ein Wort wird dennoch nicht ergriffen. Holt den Jüngsten also nicht zurück zur Realität und beschert aktiv laufende Gedanken der aktuellen Wahrnehmung.
Gerade verfällt auch Jimin in einen Prozess, welcher ausschließlich Kugel drehen und Starren bedeutet, da unterbricht sie etwas anderes. Den Kopf leicht nach rechts drehend erblicken die Freunde den Auslöser dann auch schon und fangen sogleich an, ihn anzustarren. Abwartend und neugierig, was dieses Räuspern wohl für eine auslösende Bedeutung hat; und von Taehyung etwas perplex wie eben aufgewacht, während Jimin fast schon genervt erscheint, da sein gerade gefundener Punkt einer Betrachtung schnell beendet wurde.„Seid ihr dann fertig?"
Die Worte nicht recht aufnehmend oder gar überhaupt realisierend, starrt Taehyung den Aufpasser weiterhin nur an, während Jimin sich regt.
„Gleiches Spiel wie bei Namjoon vorhin, was würdest du machen, wenn wir jetzt fliehen wollen würden?"Von dieser äußerst unerwarteten Frage, scheinbar, komplett überfordert, kann Hoseok kurzzeitig nichts weiter, als perplex zwinkernd zu seiner neuen Bekanntschaft zu sehen. „Dich überwältigen und zu Boden reißen? Taehyung ist gerade so von seinem Geiste verlassen und abwesend, dass er wohl kaum etwas Derartiges wie ein Problem darstellt."
„Was ist, wenn er diese Abwesenheit nur vorspielt und wir alles geplant haben?"
„Dann würde ich euch anschießen und spätestens bei Namjoon wäre dann euer Stopp."
Seine Hand in die Bauchtasche seines Pullovers steckend, zieht Jimin daraus einen der vielen zur Verfügung gestellten Revolver, welcher eigentlich wieder auf dem Tisch liegen sollten. Dieser ist mittlerweile jedoch so unordentlich, dass dem Älteren nicht mal aufgefallen ist, dass eine der Waffen fehlt.
„Wann? Wie? Was?"„Namjoon hat vorhin eine Anspielung gemacht, dass er viele Waffen bei sich trägt. Also wollte ich ausprobieren, wo man überall was hinstecken kann."
Seine Hand hebend und mit dem Geschoss somit auf Hoseok zielend, starrt Jimin den Älteren voller Kälte und komplett emotionslos an. „Also, so einfach kannst du mich jetzt doch nicht umlegen, von daher nochmal; wie würdest du vorgehen, wenn wir jetzt abhauen wollen würden?"
In seine eigene Tasche greifend zieht auch Hoseok eine Pistole und richtet diese, im Gegensatz zu Jimin, welcher auf den Kopf visiert, auf dessen Bein.
„Zuerst und schneller Abdrücken, dar du noch nie auf einen Menschen geschossen hast, würde ich jetzt nicht sagen, dass es dir so einfach über die Hand geht. Der erste Schuss auf einen Menschen fällt jedem schwer."„Ich bin gerade in einer Situation, die mir Angst macht und möglicherweise von Panik ausgelöst auch Adrenalin ausstößt, würde das nicht ausreichen, um den entscheidenden Stoß des Drückens abzubekommen?"
Mittlerweile hat auch Taehyung die Situation realisiert und hat sich wieder erhoben. Jimins Denkweise, was denn alles so ernstgemeint ist, jedoch nicht komplett durchschauend, ist er starr und seit seiner Erhebung komplett unbewegt.„Wenn mein Puls endet, also mein Tod eintritt, wird nicht nur Suga, sondern all seine Angestellten benachrichtigt."
„Dann schieß ich dich nicht tot, sondern sorge nur für deine Bewegungsunfähigkeit."
„Dann könnte ich die andern noch rechtzeitig benachrichtigen und sie würden sich um euch Unruhestifter kümmern."
„Warte! Wartet mal!", seine Hände an den von Jimin gehaltenen Revolver legend, drückt Taehyung diesen runter, weswegen Hoseok sofort aus seiner Alarmbereitschaft weicht. Sich auch zu seinem besten Freund drehend, ist all die Intensität der eben noch hitzig laufenden Diskussion verschwunden und abwartend liegt der Blick auf den Jüngsten. Die ‚Streithähne‘ wollen wissen, was ihn dazu bewegt hat, sich auch zu melden und seine Stimme zu erheben.
„Wenn Suga ein Signal bekommt, ist dann irgendwas bei euch eingepflanzt?"
„Ja. Ein Sensor. Wenn man der Mafia beitritt, verliert man sozusagen jegliches Entscheidungsrecht über sein Leben und unterwirft sich der Führung vom Mafiosi komplett. Der will dann halt wissen, wann sein Besitz wegfällt."
Leicht panisch hebt Taehyung seine Hand und drückt diese schwer atmend auf seine eigene Brust, während sein Blick geweitet und von Angst erfüllt auf Hoseok liegt. Dieser scheint die Gedanken des Jüngeren sofort verstehend lesen zu können und ergreift nach erst kurzem Verstummen seiner Stimme erneut das Wort.„Ihr habt keinen Sensor. Spielzeug bekommt keinen. Nur Mitglieder. Eure Überwachung ist rund um die Uhr, während wir bei jeden Auftrag umkommen könnten. Ohne den Sensor unbemerkt."
„Und wenn ihr Suga hintergeht?"
„Der Sensor kann uns nicht umbringen, alles gut. Das wäre ein zu hohes Risiko, man müsste nur hier eindringen oder Suga wegfangen und könnte die ganze Mafia ausrotten. Übertrieben. Mit dem Teil kann man uns auch nicht orten. Es nimmt ausschließlich die Schläge des Herzens auf."
Erneut Stille. Während die Jungen komplett in Gedanken vertieft wie so oft dabei sind, all die neuen Informationen in ihren Kopf zu bekommen und überhaupt zu verarbeiten, guckt Hoseok sie nur abwartend an. Wartet ab, ob vielleicht noch eine Frage aufkommt und ist zum Werfen einer Antwort bereit. Als nach mehreren Minuten und mittlerweile träumender Abwesenheit der Jungen, noch immer nichts passiert, setzt der Älteste sich in Bewegung. Bei Jimin angekommen, hebt dieser seinen Blick, jedoch ist der Revolver dann schon aus seiner Hand genommen und ein schneller Griff, welcher erneut in seine Bauchtasche fällt, zieht auch noch einen Weiteren heraus.
„Namjoon meinte immerhin, dass er nicht nur eine Sache bei sich trägt."
Schelmisch grinsend und geschickt von seiner Intelligenz erfreut zwinkernd, legt Hoseok die beiden abgenommenen Teile, wieder auf den Tisch.„Es ist schon spät. Jin hat bestimmt wieder Essen für euch. Lasst uns hochfahren."
Das gesagte der Küchenhilfe ausführend, kommen die drei gerade auch schon beim Koch an. Jener steht tatsächlich am Herd, auf welchem dampfende Gefäße Gerüche abgeben, welche nicht nur Speichelfluss, sondern auch jeden plötzlich existierenden Hunger in die Gänge bringen.
„Ach. Schön euch wiederzusehen. Meine Bedenken, eurer so langen Abwesenheit, gaben mir fast schon Sorge einer Flucht oder gar versuchten Suizid."
„Alles gut, Koch. Die beiden waren stets unter Aufsicht, wie vom Boss gewollt und wurden noch dazu belehrt."
Jimin einen Klaps auf den Hinterkopf verpassend, begeben sich die besten Freunde, nach der Begrüßung, auch schon zum Tisch und setzen sich stumm Blicke austauschend nieder.
Für sie waren diese Blicke selbstverständlich mehr Aussage, als tausend Worte.
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illegal. | taegi & jikook ✔
FanfictionJimin und Taehyung, sie sind beste Freunde und leben ihr Leben; komplett mit und nach freiem Willen. Inwiefern kann ein Plan gewisse Folgen in sich tragen, die alles verändern? - Kleine Spielchen mit illegalen Wegweisern, der Richtung. Oh wie süß...