K A P I T E L 16 | Teuflischer Schmerz

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George's POV.

„Und am nächsten Morgen drohte er mir dann, dass wenn ich es irgendjemand sagen würde, würde er alles geben, um mein Leben zu ruinieren. Deshalb habe ich nie irgendjemandem etwas erzählt, ich hatte zu große Angst.", beendete sie ihre Erzählung und kuschelte sich schluchzend an mich.

Zwischenzeitlich unterbrach sie sich selbst, da diese Erinnerungen schrecklich sein mussten. In diesen Momenten konnte ich nicht viel mehr, als sie in den Arm zu nehmen und Alicia zu beruhigen. Ich konnte ihr leider kein Stück Leid abnehmen, was mich unglaublich hilflos fühlen ließ.

„Hat es dir geholfen, mir alles zu erzählen?", fragte ich sie behutsam, ich wusste, dass dieses alles wird gut ihr auch nicht weiterhalf. Ich musste auf sie eingehen und ihr zeigen, dass ich komplett auf ihrer Seite war und sie in allem unterstützen würde.

„Unglaublich doll, George du weißt nicht, wie dankbar ich dir dafür bin. Ohne dich hätte ich es wahrscheinlich nie geschafft.", flüsterte Alicia an meiner Brust. Es war wundervoll zusehen, dass es nun Stück für Stück vorwärts in ihrem Leben ging und die Qualen der letzten drei Jahre endlich ein Ende finden würden. Hoffentlich.

„Ich würde immer alles für dich tun, das ist dir hoffentlich bewusst, oder?", stellte ich klar und zog mein Mädchen noch dichter an mich. Mein Gesicht vergrub ich in ihrem weichen braunem Haar und genoss die Nähe zu ihr. Ich spürte ihr Schmunzeln an meiner Brust, was mir als Antwort mehr als nur genügte.

Lee wusste gar nicht, was sie alles für Gefühle in mir auslöste. Manchmal war es sogar so schlimm, dass ich über nichts außer sie nachdenken konnte, ich hatte dann nur ihr wundervolles Gesicht vor mir, das gerade über beide Ohren strahlte. Das war mein momentanes Leben, aber ich würde nichts daran ändern wollen.

Ich war gerade wirklich dabei, mich in das schönste und atemberaubendste Mädchen zu verlieben.

„Kann ich dir von dem Tag danach erzählen, denn das war der bestimmt schwierigste in meinem Leben?", fragte sie ganz leise und unsicher. Ich hasste es, wenn sie dachte, sie würde mich mit ihren Problemen belasten.

„Natürlich kannst du das. Du weißt doch, dass du mich mit deinen Problemen nicht belastest.", entgegnete ich viel sagend und strich Lee eine lose Strähne hinter's Ohr.

„Ich weiß, aber es fühlt sich komisch an, andere mit meinen Problemen voll zu reden, obwohl es nicht mal ihr Leben ist. Ich fürchte, ich muss mich erst an dieses Gefühl gewöhnen, dass sich nun um mich gekümmert wird.", flüsterte sie und musste ungläubig über sich selbst, kurz lachen.

„Das verstehe ich, und wie ich das tue. Ich möchte doch nur, dass es dir endlich wieder gut geht. Du kannst mir so oft und lang du willst, dein Herz ausschütten, die Hauptsache ist, dass du dich wohl und sicher fühlst.", eröffnete ich ihr meine Gedanken.

„George und dafür liebe ich dich auch so sehr.", flüsterte Alicia atemlos an meiner Brust, während mein ganzer Körper unter Flammen stand. Hatte sie das gerade wirklich gesagt oder träumte ich bloß? Das konnte unmöglich real sein.

„Also Lee, was liegt dir noch auf dem Herzen?", fragte ich, nachdem ich mich kurz innerlich beruhigen musste, um nicht gleich schreiend an die Decke zu springen.

...

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Alicia's POV.

~ Flashback ~
der Morgen danach

Ich wurde durch höllische Schmerzen in meinem gesamten Körper wach, doch am Meisten schmerzte mein Unterleib. Sofort schlichen sich die grausamen Erinnerungen von gestern Nacht in meinen Kopf. Chris hatte mich vergewaltigt, er hatte es wirklich getan.

𝗪𝗶𝗹𝗹 𝗵𝗲 𝗹𝗲𝘁 𝗺𝗲 𝗼𝘂𝘁 𝗼𝗳 𝘁𝗵𝗲 𝗱𝗮𝗿𝗸𝗻𝗲𝘀𝘀? || George RussellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt