K A P I T E L 45 | Unauffällige Tränen

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the night we met ~ Lord Huron
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Alicia's POV.

Gerade saßen wir im Flugzeug nach Budapest. Noch immer dachte ich nur an den Parisurlaub und konnte nicht glauben, wie schön dieser war.

Wir waren so unbeschwert.
Ich war unbeschwert.

Es war einfach perfekt.

Ich musste mich nicht mehr vor mir selbst verstecken. Ich war einfach ich. Endlich war ich wieder ich. Zwar würde ich nicht behaupten, dass ich ganz die Alte war, denn die würde ich ganz sicher nicht mehr sein.

Ich konnte aber behaupten, mich weiterentwickelt zu haben und die Welt nun mit anderen Augen zu sehen. Ich lebte in keinem endlos erscheinenden Tunnel mehr, dessen Licht am Ende so schwach war, dass ich wahrscheinlich nie ankommen würde.

Ich lebte nach dem Tunnel, denn George war das Licht, was mich zurück ins Leben gebracht hatte. Ich lebte hier, genau in diesem Moment und genoss alles, was ich hatte. Ich genoss, dass ich George hatte. Der Mann, den ich liebte. Ich genoss, dass ich meinen Traum lebte.

Und gerade genoss ich einfach nur die Aussicht aus dem Flugzeug und freute mich auf das anstehende Wochenende.

„Ich kann es wirklich nicht begreifen, dass wir fast die Saison Mitte erreicht haben, George.", meinte ich wenige Minuten später zu ihm. Das halbe Jahr hatte mich verändert, aber ins positive. Ich liebte jede Sekunde. Ich war glücklich, ich hatte die Liebe meines Lebens gefunden. Ich hatte endlich wundervolle Freunde und Charlotte, die ich als meine beste Freundin bezeichnen konnte.

„Wirklich krass, wie schnell die Zeit umging.", stimmte auch er mir zu und nahm mich in seine Arme. Lächelnd schmiegte ich mich an meinen Freund und genoss seinen Geruch und die wohlige Wärme, die mich sofort umschloss.

„Lee, du hast mein Leben so viel schöner gemacht.", flüsterte er mir zu und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. Gänsehaut überkam mich.

Seine Worte berührten mich. Wie immer, wenn er mir so etwas sagte. Es machte mich glücklich und natürlich auch stolz solche Worte zu hören, denn mir ging es genauso. All das konnte ich ihm zurückgeben. Denn er hat mein Leben wieder schön gemacht. Er hatte es geschafft.

„Danke George.", hauchte ich. Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und schloss meine Augen.

Durch den Ton des Anschnallsignals schreckte ich hoch. Ich musste wohl für ein paar Minuten eingeschlafen sein. Verwirrt blickte ich zu meinem Freund, den das Ganze zu amüsieren schien. Doch irgendwie fühlte ich mich nicht mehr so gut, wie noch vor ein paar Minuten.

„Alles gut bei dir Alicia?", fragte mich nun auch George, als ich die Ärmel meines Hoodies versuchte noch tiefer zu ziehen, da mir plötzlich unglaublich kalt war. Doch dabei hatte ich das Gefühl, ich würde in Flammen stehen und meine Haut würde vor Hitze verbrennen.

„Ich weiß nicht.", entgegnete ich. Mein Körper zitterte, oh Gott ich konnte doch nicht wirklich krank werden.

„Du bist ganz blass.", meinte mein Freund darauf hin und legte besorgt seine Hand auf meine Stirn. Es fühlte sich an, als würde ich verbrennen und doch gleichzeitig erfrieren.

„Ich fühle mich irgendwie auch gar nicht mehr gut. George, ich will Rennfahren.", eine Träne lief meine Wange hinunter. Was, wenn es nicht mehr besser werden würde? Ich konnte das Team doch nicht hängen lassen.

„Mach dir keinen Kopf. Wir werden dich wieder hinbekommen.", sagte George und wischte mir dabei die Tränen aus dem Gesicht. Er hatte recht, vielleicht war es nur eine kleine Verkühlung.

𝗪𝗶𝗹𝗹 𝗵𝗲 𝗹𝗲𝘁 𝗺𝗲 𝗼𝘂𝘁 𝗼𝗳 𝘁𝗵𝗲 𝗱𝗮𝗿𝗸𝗻𝗲𝘀𝘀? || George RussellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt