𝗪𝗶𝗹𝗹 𝗵𝗲 𝗹𝗲𝘁 𝗺𝗲 𝗼𝘂𝘁 𝗼𝗳 𝘁𝗵𝗲 𝗱𝗮𝗿𝗸𝗻𝗲𝘀𝘀? || George Russell

K A P I T E L 7 | Unangenehme Stille

David Guetta ~ dangerous
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Alicia's POV.

„Konzentriere dich jetzt, Ali!", wurde mir über Funk mitgeteilt, denn gerade beschleunigte ich meinen Wagen aus der letzten Kurve und fuhr eine gezeitete Runde für das Q3, das finale Qualifying.

Ich hatte da schon dieses Gefühl in mir, dass es heute für etwas "Großes" reichen würde, da die freien Trainings bisher fast ohne Probleme abliefen, wir sehr schnell waren und das Auto sich gut anfühlte.

Das Team hatte über den Winter einmal mehr richtig gute Arbeit geleistet, die Entwicklung von Aston Martin war großartig.

Und ich sollte recht behalten. Am Ende reichte meine Rundenzeit für Position sechs und Seb's für P5. Es war mit eines der besten Ergebnisse seit langem, es war eine große Ehre für mich, dass ich dazu beitragen konnte, dass das Team so gut aufgestellt war, im Grunde machte es mich sogar sehr stolz.

„Und das ist P6 für dich, P6, und P5 für Sebastian. Das war einmal mehr eine fantastische Runde von dir.", kam sofort das Lob und die freudige Nachricht per Funk, nachdem schließlich alle mit ihrer schnellen Runde fertig waren, beziehungsweise uns nicht mehr gefährlich wurden.

Als Antwort konnte ich nur noch jubeln und war stolz auf mich selbst, denn das war eine verdammt gute Runde von mir gewesen! Ich schrie den ganzen Jubel und das Glück aus mir, lange war ich nicht mehr so glücklich gewesen. Ein paar Fahrer, die an mir vorbeifuhren, hoben ihre Hand als Glückwunsch an mich, obwohl es in Anführungszeichen nur der sechste Startplatz war.

Eine kleine Party durfte deswegen auch nicht fehlen, weshalb Seb und ich am Abend mit ein paar Leuten aus unserem Team unten an der Hotelbar saßen und den Abend mit einem Glas Bier oder wie ich in dem Falle mit einem Cocktail ausklingen ließen. Bevor ich auf mein Zimmer ging und versuchte, mir wenigstens etwas Schlaf zu gönnen, da der morgige Tag sicher anstrengend werden würde, genoss ich den Moment mit meinem Team. Sogar etwas nervös war ich vor morgen, denn immerhin war es mein erstes Rennen.

Mit Mick hatte ich das letzte Mal nach dem Qualifying gesprochen, da er noch ein paar Pressetermine und andere Dinge zu tun hatte. Mick meinte aber, dass er nicht ganz happy mit der Performance seines Autos war, aber immerhin war er glücklich, dass er Romain geschlagen hatte. Ich meine, er hatte außerdem noch weitere 22 Qualifyings vor sich und erst dann kann er rummeckern, wenn es immer so schlecht laufen sollte, was ich natürlich nicht hoffte, dennoch wollte ich nicht, dass er mich schlug.

Ich wollte der bessere Rookie sein!

Aber auf der Strecke waren wir beide nun mal, wie auch schon zuvor in der Formel 2, Gegner. Im Auto war Mick ein gegnerischer Fahrer, welchem ich nichts schenken würde, jeder war für sich selbst verantwortlich.

Sein Auto, seine Verantwortung, ganz einfach also.

Aber nach dem Rennen waren wir wieder unzertrennlich, als ob wir nie Rivalen gewesen wären, schon kurios, oder? So war das halt mit Geschwistern, kurz hasst man sich und kämpft gegeneinander, dann hatte man sich wieder lieb.

Ich glaubte sogar zu hören, dass er neidisch auf meinen morgigen Startplatz war, doch ich versicherte ihm, dass auch seine Zeit kommen würde, was ihn gleich wieder freudig stimmte.

Das war der Mick, der er sonst auch immer war. Immer positiv und gut gelaunt, ich war froh, ihm helfen zu können und doch war in meinem Hinterkopf seit drei Jahren diese Schuld ihm gegenüber, dass ich Mick mein wahres Ich verschwieg und ich ihn eiskalt anlog.

Aber wie sollte man seinem eigenen Bruder, schlimmer noch, seinem Zwillingsbruder erklären, dass man vergewaltigt wurde? Richtig, ich hatte keinen blassen Schimmer. Er würde mich auf ewig dafür hassen, dass ich es ihm nicht sofort gesagt hatte, sondern schon so lange Zeit mit mir rumschleppte.