Kapitel 36: Eine seltene Träne!

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Sam so zu sehen tut mir weh. Bisher glaubte ich immer das Sam unfehlbar ist. Doch seit gestern ist er anders. Irgendwie so verletztbar, als hätte man ihn als kleines Kind im dunklen der Nacht alleine gelassen. Was hatten seine Eltern ihm gesagt? Immer war er es, der alles Schlechte von mir fern gehalten hat und nun musste ich der Beschützer sein, aber bin ich dieser Aufgabe gewachsen? Ich sehe in Sams unsichere Augen die zwischen mir und Phil hin und her schnellen. Ich gehe langsam einen Schritt auf ihn zu und lege meine Arme um ihn. "Es ist alles gut, Sam", sage ich während ich meinen Kopf auf seine Brust lege. Ich versuche so selbstsicher zu sagen wie ich kann. Er rührt sich nicht, doch sein Puls rast. Ich weiß nicht, ob alles gut ist, aber aus tiefsten Herzen, hoffe ich es. Was auch immer zwischen ihm und seinen Eltern vorgefallen ist, ich werde versuchen bei ihm zu sein. Noch immer stehen wir regungslos da und alles um uns herum scheint zu verblassen. Auf meinem Gesicht läuft eine heiße Träne meine Wange entlang. Nur diesmal ist es nicht meine. Jede einzele seiner Tränen versetzt mir einen Stich, tief in mein Herz. Ich sehe in seine angstlichen Augen, welche so traurig scheinen. Langsam lege ich meine Lippen tröstend auf seine. Seine Arme umschließen mich und wir küssen uns als wären wir zu einer Säule erstarrt. Das Phil mit Chiara und den anderen Parkbesuchern uns dabei zusehen ist mir egal. Selbst wenn Sams Eltern, hier neben uns stehen würden, hätten meine Lippen diesmal nicht von seinen gelassen. "Ich Liebe dich", flüstert Sam mit weinerlicher Stimme: "Bitte verzeih mir!". "Ich hatte Angst du würdest mich verlassen", erwidere ich. "Gehen wir nachhause?", fragt Sam mich flehend. Ich nicke und löse mich von Sam. Ich verabschiede mich von Phil und bedanke mich für seine Hilfe. Ich habe in ihm einen guten Freund gefunden und bin mir sicher das wir uns heute nicht da letzte Mal sehen werden. Mit einer flüchtigen Umarmung gehe ich wieder zu Sam.

Sam sieht ihn immer noch unfreundlich an, so unfreundlich habe ich ihn noch nie gesehn. Ich habe das Gefühl, dass er ihn wirklich hasst. Aber jetzt mussten wir erst einmal das mit seinen Eltern klären. Auf dem Weg zu unserer Wohnung wird Sam wieder mein Sam, der Sam, in den ich mich verliebt habe. Doch da ist noch etwas, dass ich raus bekommen muss.

"Es tut mir Leid, dass ich gestern einfach so verschwunden bin!", fängt Sam plötzlich an. Das tiefe Loch in meinem Herzen, welches er gestern aufgerissen hat schmerzte immer noch. "Ich konnte es ihnen noch nicht sagen, weil... weil ich wusste sie würden es nicht akzeptieren", die Trauer kehrt in seine Augen zurück. "Sie haben mich gezwungen mit ihnen mit zu kommen und ich... ich war zu schwach mich gegen sie durchzusetzen. Ich habe nicht gewusst, dass ich dich so Verletzten würde. Sie wollen das ich mich entscheide", erzählt er mit bitterer Mine: "Morgen soll ich ihnen sagen wie ich mich entscheide!", dann senkt er seinen Blick. "Du entscheidest dich doch für mich oder?", sage ich mit hoffnungsvoller Stimme, doch diesmal kann ich aus seinem Blick nichts ablesen und bin mir aufeinmal nicht mehr 100% sicher, nachdem ich gesehen habe wie Sams Gefühlswelt zusammen bricht, wenn seine Eltern ins Spiel kommen.

Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt