Kapitel 41: Der Sommernachtstraum

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Sam war jetzt solange von mir getrennt gewesen. Alle hatten sich den gesamten Sommer Sorgen um mich gemacht. Mum, Danni und besonders Phil. Dieser junge, rothaariger Mann, ist mir die letzten Wochen wirklich ein guter Freund gewesen. In nur einer Woche wird die Schule wieder los gehen und wir haben viel was wir nachholen müssen.

Ich liege in Sams Arm und bemerke, wie die leichte Morgensonne, langsam durch das Fenster schleicht. Ich sehe mir Sams markante Gesichtszüge an. Sein Brustkorb hebt sich in immer gleichbleibenden Rhythmus. In seinem Gesicht sieht man die Spuren der letzen Tage. Es hat ihn viel Kraft gekostet diesen Schritt mit mir zu gehen. Mein unfehlbarer Sam... Selbst er hat Schwächen, stelle ich immer wieder fest. Auch, wenn ich nicht so stark wie er bin, bin ich froh dass er sich mir anvertraut hat und ich wenigstens einen kleinen Teil von dem zurück geben kann, was er mir jeden Tag gibt. Für manchen scheint es vielleicht töricht, aber ab dem Augenblick in dem Sam wieder zu mir zurück gekommen ist, hat mein Herz wieder angefangen zu schlagen. Unser Herz hat wieder begonnen zu schlagen und sich aus den Fesseln der Verzweiflung zu befreien. Das Licht schleicht weiter in sein Gesicht. Mit meinen Fingern streiche ich ihm eine Haarsträhne aus den Augen. Ich wandere weiter und berühre mit meiner Fingerspitze seine Unterlippe. Ein Lächeln formt sich und seine Gesichtszüge werden weicher. Er dreht sich zu mir und als ich in seine Augen sehe habe ich das Gefühl dass wir jetzt alles überstehen können. Wir haben alles richtig gemacht, auch wenn wir diesen beschwerlichen Weg gehen mussten. Seine dunklen Augen sind der Schlüssel für den Weg, der direkt in mein Herz führt. Er legt mir eine seiner warmen Hände auf die Wange und streicht mit dem Daumen über sie, dann küsst er mich mit seinen sanften Lippen. Wenn ich an den Kuss mit Phil denke, merke ich das ich nur bei Sam dieses Kribbeln im Bauch spüre, nur bei ihm merke ich wie sich jedes Haar einzelt aufstellt, wenn er seine Fingerspitzen über meinen Oberarm gleiten lässt. Es sind diese kleinen Dinge, Dinge die andere vielleicht nicht verstehen, die Sam zu dem wichtigstens Menschen der Erde für mich machen. Wir sprechen nicht, sondern sehen uns nur in die Augen, keiner möchte diesen Moment der Ruhe, der Ausgeglichenheit und des Friedens zerstören. Selbst die Vögel, die im Garten singend tanzen, sind an diesem morgen auf zauberhafte Weise still. Nur die Sonne, sie geht ihren Weg unaufhaltsam und lässt uns in ihrem Licht erstrahlen.

Als es in unserem Zimmer taghell ist, setzt Sam sich auf: "wir sollten unsere letzte freie Woche nutzen, möchtest du mit mir einen Ausflug machen?", fragt er und man merkt, dass er immer noch ein schlechtes Gewissen hat. Ich rolle mich auf seinen Bauch: "zuerst musst du mir ein Frühstück servieren!", sage ich im spielerischen Befehlston. Statt zu antworten, hebt er mich mit einer Leichtigkeit hoch und setzt mich an den Tisch, beim Vorbeigehen haucht er mir noch einen Kuss auf die Wange. Ich halte mir die warme Stelle auf meiner Haut. "Was grinst du denn heute so?", fragt Sam als er gerade eine Schale mit Müsli und Obst vorbereitet. "Ach, ich bin nur froh, dass du wieder da bist!", und springe Sam auf dem Rücken.

Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt