Kapitel 54: Finger weg!

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Mein Herz macht einen kleinen Hoffnungssprung, als ich an die Tür gehe. Schnell wische ich mir mit dem Handrücken meine Wangen trocken. Ich will Sam gerade die Tür öffnen, als mir einfällt das es nicht Sam sein kann, denn er benutzt immer seinen Schlüssel. In dem Moment mache ich, aber schon in Boxershorts die Tür auf.

"Na Hallo, dass nenn ich mal ein Outfit", lacht Phil, als er mich in den Arm nimmt. Perplex und verdutzt sehe ich Phil und Chiara an. Er sah keines Wegs sauer auf mich aus und den traurigen Blick konnte ich auch nirgens mehr entdecken. "Aber..", bringe ich immer noch verwirrt hervor und bemerke nicht einmal dass ich immer noch nur in Boxer in der offenen Tür stehe. "Darf ich?", fragt mich Phil aufeinmal. "Ja klar", antworte ich, während sich meine Schockstarre am lösen ist. Ich laufe schnell ins Schlafzimmer und zieh mir etwas über. Was wollte Phil denn hier? Wenn wir uns verabredeten, kam er maximal, bis zum Parkplatz, um ja Sam nicht zu verärgern. Phil klopft an den Türrahmen der offenen Tür. "Schön habt ihr es hier, alles passt so gut zusammen und ist ordentlich!", sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen: "ich weiß gar nicht wie du dich bei mir zurecht gefunden hast, bei meinem Chaos" "Ach, Sam ist so ordentlich, alleine würde ich im Dreck erstecken!", entgegne ich Phil, als ich mir gerade eine Hose überziehe. Chiara hüpft auf unser Bett und ich schicke sie schnell runter. Ich hab nicht vor es in den drei Wochen zu machen, ich bin wirklich eine Pottsau, stelle ich fest.

"Ich hab was zu Frühstücken dabei!", sagt Phil, als er seinen Blick endlich von meinem noch nackten Oberkörper nehmen kann. Als ich es bemerke ziehe ich mir schnell ein dunkelgrünes Shirt über den Kopf.

Beim Frühstück fällt mir auf, dass ich Phil nicht gesagt habe das Sam heute weg fährt. "Sag mal, warum bist du heute eigentlich vorbei gekommen?", frage ich mit vollem Mund. Phil überlegt kurz, antwortete dann aber etwas, was ich im ersten Moment nicht glauben kann: "Sam!"

"Wie Sam?", stocher ich nach. "Sam wollte mich gestern Abend sehn...", erzählt er langsam. "Und weiter?", jetzt will ich es ganz genau wissen. Wenn Sam freiwillig zu Phil geht, muss schon was vorfallen. Zu einem Treffen zu Dritt ist es jetzt ja leider noch nicht gekommen. "Naja...er hat mich gebeten, ab und an, nach dir zusehn! Er macht sich große Sorgen um dich!", fügt er endlich hinzu. Mein Herz macht einen Sprung, er lässt mich bei lieber bei Phil, als ganz alleine. Es muss ihn doch rasend machen mich in Phils Nähe zu wissen. Als Phil bemerkt wie ich in Gedanken abdrifte, ergänzt er: "Keine Sorge, er hat mir schon klar gemacht, wo ich meine Finger zu lassen habe!" Ich muss lachen :"na dann ist ja gut!"

Wie Sam genau weiß, dass wenn ich alleine hier gewesen wäre, bestimmt nur rum geheult hätte. Ich bin schon ein weich Ei... Ich bin froh das Phil hier ist. Mit ihm an meiner Seite, kann ich die Trennung von Sam einigermaßen verkraften. Seine beruhigende Art gibt mir immer wieder Kraft und hält mich davon ab durchzudrehen. Wir sitzen einfach nur im Wohnzimmer auf der Couch und schauen Fern, meine Beine habe ich in eine Decke gekuschelt ohne zu überlegen auf Phils schoß gelegt. Chiara liegt quer über mir und schnarcht leise vor sich hin, während sie von uns gekrault wird.

Der Tag vergeht wie im Flug und ich habe kaum Zeit, daran zu denken wie schrecklich es ohne Sam ist. "Ich geh dann mal!", sagt Phil langsam und erst jetzt bemerke ich, dass er mittlerweile nicht mehr Chiara gekrault hat, sondern mein Bein. "Sam wird bestimmt gleich Anrufen und da will ich euch nicht stören!" Ich nicke und bringe ihn zur Tür: "danke das du heute hier warst!", sage ich langsam. "Kein Problem, wenn du möchtest hole ich dich morgen von der Schule ab und wir machen irgendwas schönes", sagt er mit einem strahlem im Gesicht. "Gerne!", antworte ich freudig, alles is besser als allein zusein. Phil will mich gerade Umarmen, als das Telefon klingelt und ich sofort hinspringe. Es ist Sam! Kaum als ich seine Stimme höre, macht mein Herz einen kleinen Ausetzter und eine wohlige wärme breitet sich in meiner Brust aus. Ich wende mich, mit dem Hörer in der Hand zur Tür um, um mich von Phil zu verabschieden, doch er ist nicht mehr da.

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