Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boyslove

Kapitel 88: Kornfelder

"Sam?", sage ich, als ich in seinem Arm liege. "Hmm?", entgegnet er mir und sein Gesicht ist in das Dunkel der Nacht getaucht. "Ich habe mich wieder mit Phil vertragen...", bringe ich vorsichtig heraus und Sam setzt sich etwas auf. Er ist kurz leise, dann beginnt er: "ich glaube nicht das es eine gute idee ist, dich wieder mit ihm zutreffen!" "Es passiert mir nichts bei ihm!", versuche ich Phil zu verteidigen. "Ach Andy...", haucht er mir entgegen: "Du musst wissen mit wem du dich treffen möchtest..."

Jetzt steh ich hier vor dem Telefon und wähle seit langem wieder einmal Phils Nummer. "Ja, Hallo?", höre ich seine Stimme. "Hey ich bins Andy, hast du lust was zu machen?", frage ich schnell bevor mich wieder der Mut verlässt. "Ähm ja klar, soll ich dich abholen, bei mir zu hause ist es gerade schlecht!", bei dieser Aussage klingt seine Stimme irgendwie Aufgeregt. "Gerne!", antworte ich kurz. Eine Stunde später höre ich das Hupen seines Wagens vor der Tür und ich springe in sein Auto. Phil lächelt mich leicht an, als Chiara mir schon über die Wange leckt. "Na du?", rede ich mit dem Hund auf der Rückbank und streichel ihr durch die wuscheligen Haare. "Und hast du deine Ergebnisse?", frag Phil mich dann. Freudestahlend antworte ich ihm mit einem: "Jaa", und mein Grinsen wird immer Breiter. "Jetzt los! Rück schon raus!", sagt er dann und muss plötzlich lachen. "Eine Drei... Plus!", ich sage es so stolz, als würde ich ihm gerade von der Klassen besten Arbeit berichten. "Dann steht der Uni, nichts mehr im Weg...", bemerkt er. "Ja, es ist toll, alles verläuft nach Plan!", freue ich mich und bemerke nicht dass Phils: "das ist schön, ich freu mich für dich...", überhaupt nicht freudig klingt. "Wo fahren wir den hin?", frage ich Phil, als er die Stadt verlässt. "Chiara will mal wieder ans Wasser!"

Wir Parken an einem Kornfeld außerhalb jeglicher Zivilisation. Die Sonne scheint und die roten Mohnblumen leuchten mit voller Kraft am Rand des Getreides durch. "Boar wie schön es hier ist!", bemerke ich erstaunt darüber,  dass es so nah an der Stadt einen so schönen Platz gibt. Phil sieht mich zufrieden an. "Komm wir wollen doch ans Wasser!", animiert mich Phil zum weiter gehen. Nicht weit von den Feldern kommen wir schon an den risigen See, auf dessen Wasseroberfläche sich das Licht der Sonne bricht. Hier ist alles so friedlich, doch die Ruhe wird durch Chiaras bellen unterbrochen. Sie springt einige Meter in das ruhige Wasser und versetzt es in Bewegung. Phil wirft das Bällchen, auf welches Chiara schon so ungeduldig gewartet hat Richtung Sonne. Der Hund springt ohne erbarmen in das kühle Nass und holt den Ball zurück. Ich bemerke wie sehr ich es vermisst habe einfach mit Phil etwas zu unternehmen. Mit ihm ist immer alles so einfach und unkompliziert. Ich ziehe mir die Schuhe aus und krempel mir die Hose hoch um dann Phil mit ins Wasser zu schieben. "Halt, halt!", ruft er schnell: "ich hab noch meine Schuhe an!" Kurz bevor das seichte Wasser anfängt kann er stehn bleiben, aber Chiara rächt meinen versuch ihn mit hinein zuziehen, indem sie mich einmal komplett baden lässt. "Na klasse, da hat sich das hochkrempeln ja gelohnt!", stelle ich pitsch nass noch im Wasser sitzend fest und Phil kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Das Orange der untergehenden Sonne spiegelt sich in seinem Gesicht, welches plötzlich wieder ernster wird. "Wir sollten wieder fahren!", sagt er dann etwas nüchtern und ich bin traurig darüber, dass er mir nicht sagt was ihn heute zu bedrücken scheint. In Chiaras Decke eingewickelt sitze ich nebem ihm im Auto. "Phil?", sage ich leise, als er vor meiner Wohnung hält und er sieht mich mit traurigen Augen an. "Es war wirklich schön heute, danke!" Er erwidert nur ein kurzes Lächeln und ich verabschiede mich von ihm. Als ich ausgestiegen bin fährt er los. Wieder keine Umarmung, stelle ich etwas traurig darüber fest.

"Du richst ja nach nasser Hund", lacht Sam mich freundlich an, als er mir einen Begrüßungskuss gibt. Ich ziehe meine Mundwinkel etwas nach oben, aber meine Gedanken sind noch bei Phil, irgendwie war er heute anderst!