Kapitel 100: Affiger Trauzeuge!

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"Doch kein Rosa!", sehe ich Danni verstört an. "Ich dachte du hast Geschmack, aber das hätte mir nach deinem Affenkostüm auch klar sein können!", scherze ich. "Vielleicht solltest du lieber im Brautshop nach etwas passendem suchen!", kontert er. "Haha sehr witzig...", beende ich unsere kindische Unterhaltung. "Wie wärs einfach mit weiß?", und zeigt auf einen wirklich schicken Anzug. "Du hast ja doch was brauchbares gefunden!", klopfe ich ihm stolz auf die Schulter.

Der Smoking strahlt in einem reinen Weiß. Auf dem satinseidenen Revers, bilden sich kleine goldene Muster ab und in der kleinen Brusttasche befindet sich ein dunkelrotes Tuch. "Komm lass mal anprobieren!", meint Danni dann. "Meinst du nicht das der zu aufwendig ist?", frage ich unerwartet schüchtern. "Sam wird ihn lieben!", drückt er mir das Sakko in die Hand und die Verkäuferin schaut uns schon misstrauisch an.

Ich schlüpfe in die weiße Umschlaghose, welche mit den seidenen Hosenträgern über das Hemd oben gehalten wird. "Warum gibts für diese Hosen nicht auch mit Gürtel?", rufe ich aus der Umkleidekabine und von draußen kann ich DJ nur lachen hören. "Du willst heiraten, nicht ich!", bekomme ich als Antwort. Ich stecke meinen Kopf durch den Vorhang: "Aber als mein Trauzeuge kommst du gefälligst auch nicht als Affe!", überrumple ich ihn. "Ich Trauzeuge?!", fragt er dann plötzlich. "Na klar, wer sonst?", grinse ich ihm entgegen. "Okay, aber dann darf ich auch den Jungesellenabschied planen!", stellt er seine Vorderung. "Aber wehe du übertreibst es mal wieder!", spreche ich ihm eine Warnung aus, dann verschwinde ich wieder in der Umkleide.

Unter dem Sakko trage ich noch eine Weste in dem gleichen schimmernden Stoff. Um meinen Hals hänge ich die rote Krawatte, keine Ahnung wie man soetwas bindet. Die knopflosen Manchettenärmel hängen noch unkrodiniert aus dem Sakko, als ich aus der Kabinen trete. "Jüngchen, jüngchen...", kommt die Verkäuferin, die uns die ganze Zeit beobachtet hat sofort angelaufen und zupft an mir herum. Schnell bindet sie mir die Krawatte und hällt mir goldene Manchettenknöpfe entgegen. "Welche gefallen Ihnen besser?", fragt sie dann und ich kann kaum einen Unterschied erkennen. "Die da!", zeige ich auf irgendein Paar. "Gute Wahl, genau wie bei diesem Sakko!", sagt sie auf einmal freundlicher. Sie tritt ein Stück zur Seite und ich kann mich das erste Mal in dem großen Spiegel betrachten. Ich sehe wirklich gut aus in diesem Anzug. Alles sitzt perfekt, als hätte er nur auf mich gewartet. "Ich glaube den nehme ich", sage ich von mir selbst überrascht, gleich den ersten Anzug auch zu nehmen.

In einer Woche ist es so weit. Meine Gedanken kreisen um nichts anderes mehr. Die Arme hinter meinem Kopf verschränkt liege ich auf der Couch, auf meinem Bauch der zusammen gerollte Lance. In letzer Zeit habe ich wenige so ruhige Momente und ich genieße ihn in vollen Zügen. Als es plötzlich klingelt.

"Ich mach schon auf!", ruft Sam und ich versuche einfach den Moment der Zufriedenheit solange es geht fest zu halten. Doch als Danni und die anderen Jungs aus der Clique auf einmal mitten im Wohnzimmer stehen, ist schluss mit dem Frieden. Sie packen mich und schleppen mich so wie ich bin einfach aus dem Haus. Hilfe suchend sehe ich Sam an, welcher nur mit den Schultern zuckt und lächelnd ruft: "du hast es Danni versprochen!"

Doch...Liebe? boy x boy boyxboy yaoi boysloveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt