Vergangenheit // Teil II

746 29 28
                                    

Nun standen war vor dem berühmten Labor. Was auch immer uns dort erwarten sollte, war sicher nichts gutes.

„Wie ist es so die Zukunft sehen zu können?“, fragte El aus dem Nichts. Wahrscheinlich um ihre Gefühle etwas zu beruhigen.

„Es macht mir manchmal echt Angst.“, antwortete ich Stumpf.
Meine Begleitung nickte nur und lief weiter auf das große Gebäude zu. Kirschen kleinster Steinchen unter unseren Sohlen ertönte. Das war auch das einzige, was man über hörte. Mein Blick wanderte über die neblig aussehende Fläche, die von schleimigen Ranken bedeckt worden war.

Wir gingen vorsichtig durch die Tür. Die Lichter brannten. Im gesamten Gebäude ertönte Musik, die einem ein Schauer über den Rücken jagte.

„Wir sollten diesen Weg nehmen.“, schlug El vor und zeigte auf einen Schmalen Gang. Ich zuckte bloß nur mit den Schultern und folgte ihr. Je näher wir dem Gang kamen, desto kälter wurde mir. Wenige Minuten später kamen wir am Ende an. Er führte zu einer einzigen Tür.
Neugierig stieß ich die Tür auf. Zu meinem bedauern war es nur ein Überwachungsraum.

„Die neuste Technik der 80er.“, flüsterte ich und wischte über einen der vielen Bildschirme, die an der Wand hingen.

„Der Regenbogen-Raum.“, sagte El und schaute auf die Bildfrequenz, welche den bestimmt Raum zeigte. Auch ich wurde aufmerksam.
Er war wie ein Spielzimmer. Es waren Autos, Stifte, sowie Stühle und Tische zu sehen.

Die Kamera bewegte sich. Kinder gaben sich zu erkennen. Sie alle waren mit kahlen Köpfen am Spielen. El wich zurück.
Sofort widmete ich meine Aufmerksamkeit meiner Freundin.

„Alles in Ordnung?“, fragte ich und Schritt auf sie zu.

„Er ist hier.“, antwortete sie nur.

„Wer?“

„Papa.“

Ohne ein weiteres Wort wusste ich sofort über wen sie sprach. Das Mädchen ließ sich auf eine  Stuhl fallen.

„Wie zur Hölle ist das Möglich?“, fragte ich aufgeregt.

„Wir sind nicht wirklich auf der anderen Seite, Emily.“, antwortete El.

„Er benutzt die anderen Kinder.“, realisierte ich leise.

„Wovon sprichst du?“

„Ich habe ihn in einer Vision gesehen. Ich hätte es viel ernster nehmen sollen.“

„Wieso hast du es uns nicht erzählt?“
El stand nun aufgebracht auf.

„Es ist nicht so einfach, El! Ich kann euch nicht die Zukunft sagen, sondern würde ich alles verändern. Sowas ist gefährlich!“, antwortete ich ebenfalls lauter.

„Wir hätten das aber irgendwie verhindern können!“

„Ich sagte es ist nicht einfach! Hast du nur ein blassen Schimmer, was hier eigentlich abgeht?“

„Ich verstehe jetzt warum Will mit dir schluss gemacht hat.“

Überrascht zog ich meine Augenbrauen nach oben. Nun realisierte El, was sie eigentlich gesagt hatte. Sofortige Reue war in ihren Augen zu erkennen.

„Du hast doch keine Ahnung.“, sagte ich und drängte mich an ihr vorbei. Wütend stampfte ich aus der Tür. Mein Blick stur auf dem Boden gerichtet.

„Emi“, rief El mir hinterher. Für eine Entschuldigung war es jetzt allerdings zu spät, also entschied ich sie zu ignorieren.

„Em!“, ertönte ein zweites mal. Allerdings weniger kraftvoll. Schließlich verdrehte ich die Augen und wandte mich ihr zu. Aber El hatte nicht vor sich zu entschuldigen, nein. Eine Hand, die aus einem der Monitore ragte, packte sie am Hals. Sofort rannte ich los. Der Gang allerdings wurde immer länger und länger und El entfernte sich immer weiter von mir. Nun kam ein Oberkörper aus dem Bildschirm. Die zweite Hand, des Körpers, packte zusätzlich an den Hals meiner Freundin. Das Gesicht von Brenner starrte mich mit verstörend schrägem Lächeln am.

Voller Angst zog ich mir die Augenbinde von den Augen und rutschte zum Ende den Pools. Sofort umschlungen mich zwei Arme. Sofort griff ich nach den warmen Händen.
„Was ist passiert?“, ertönte Brunos stimmer besorgt neben mir. Ich antwortete nicht.
Mike bewegte sich schnell zum anderen Ende des Pools. El hatte das Tuch noch vor den Augen.

„Was ist passiert?“, rief Mike nun.

„Was zur Hölle ist passiert?“, wiederholte er.

Ich löste die Arme von mir und schwang mich schnell zu El rüber. Sofort zog ich ihr das Tuch von den Augen. Keine Sekunde später sank sie gegen mich.

„Überprüf ihren Puls!“, rief Max mir zu. Schnell lagen meine Finger auf ihrem Hals. Es war nichts zu fühlen. Geschockt versuchte ich es Joch einmal. Wieder nichts.

„Holt sie aus diesem scheiß Pool raus!“, brüllte Mike, obwohl er unmittelbar neben mir war.
Keine Sekunde zog vorbei.

„Was machen wir dem jetzt?“, fragte Dustin aufgebracht.

„Das ist deine Schuld Emily! Du wusstest wie gefährlich das sein wird.“, sagte Mike und begann mit der Herzdruckmassage.

Mein Blick wanderte durch den Raum. Alles wurde langsamer. Wie sollte man den jetzt reagieren? Will hockte neben Mike und versuche irgendwie zu helfen. Max und Lucas standen in meiner Nähe, Dustin brach einfach in Panik aus und Bruno sah von sicherer Entfernung zu. Sein Blick lag auf mir. Ich versuchte zu sehen, was die Zukunft bringt würde, sah aber nichts. Wieder war alles bei normalem Tempo. Kaum hatte Mike angefangen fing das junge Mädchen unter ihm an zu Husten. Erleichtert atmete ich auf.

El setzte sich auf und wurde sofort von Mike umschlungen. Erschöpft ließ ich mein Gesicht in meine Hände fallen.

„Ich hätte dem ganzen nie zustimmen dürfen.“ sagte ich und stand auf.

„Du siehst fertig aus.“, bemerkte Bruno und drückte mir trockene Kleidung in die Hand.

„El wäre fast wegen mir gestorben. Wie sollte ich sonst aussehen.“, antwortete ich und zog meine Brauen zusammen.

„Es war nicht deine Schuld.“, sagte er, legte meine Hand an mein Gesicht und zog mich näher an sich heran. Nachdem er merkte, dass es mir nicht gefiel, nahm er sie auch wieder unter.

„Danke.“, sagte ich nur und ging in Richtung Tür.

„Hey, Prinzessin!“, rief er mir hinterher, „Freunde?“

Als Antwort nickte ich leicht und betrat das kleine Bad. Ich starrte in meine Reflexion. Erneut ließ ich kaltes Wasser gegen meine Haut laufen. Die nassen Klamotten befanden sich auf einer Heizung. Schnell nahm ich diese und ging wieder zu den anderen.

„Es war gefährlich, für sie und für El! Ich verstehe gar nicht wieso du ihr die Schuld gibst.“

Stranger Things:„Die Rückkehr" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt