„Und wisst ihr was er dann gesagt hat?", lallte ich leicht angetrunken und fiel mit meinem gesamten Körper auf ein Sofa zurück. Mein Blick wanderte jetzt an die mit Lichterketten bedeckte Decke. Wir befanden uns in einem verlassenen Restaurant. Warum es zugemacht hatte, wusste auch ich nicht so genau. Man hörte viele verschiedene Gerüchte. Benny Hammond sei hier wohl erschossen wurden. Aber viele sagen, dass es nur Selbstmord gewesen sei.
Die Lichterketten leuchteten zum Beat der Musik auf verschiedene Weise auf. Erst waren es die roten Lämpchen, dann die gelben und dann die blauen.„Erzähl weiter.", befahl einer von Lucas Freunden, während er sich neben mich setzte. Ein anderer ließ sich dann neben mich auf die andere Seite fallen.
„Die Lichter sehen aus wie Sterne.", gab ich von mir ohne auf das Kommando zu reagieren. Sofort schauten auch die beiden Jungen an die Decke.
Der Rechte fing an zu nicken und drehte seinen Kopf zu mir, was ich auch tat.
„Stimmt.", sagte er leise und starrte mich an.
„Wie kommt's, dass wir dich noch nie in Hawkins gesehen haben?", fragte Jason, und setzte sich auf einen Stuhl gegenüber. Die Musik wurde leiser gedreht und beinahe alle setzten sich in einem Kreis zusammen. Es waren wirklich nur das Basketballteam, Lucas und ich bei der Party. Es sollte wahrscheinlich nur was internes werden, bis Lucas mich eingeladen hat.„Naja, ich bin halt nicht so auffällig.", antwortete ich und schaute mein gegenüber an. Der blonde Junge setzte sich bloß lässig in seinem Stuhl zurück und trank ein Schluck aus der Bierflasche in seiner Hand.
„Woher kennt ihr euch eigentlich?", fragte er jetzt an Lucas gerichtet.
„Wir haben gemeinsame Freunde.", antwortete dieser nur kurz und knapp. Wieder schaute er zu mir rüber. Es war wie ein Verhör.
„Und wo kamst du vorher her?"
Sofort huschte mein Blick zu dem Jungen den ich begleiten sollte. Auch er war verwundert über die plötzlichen Fragen.
„Ich bin aus Louisiana hier her gekommen.", antwortete ich.
„Das ist ja ein weiter Weg!", bemerkte einer der Jungen neben mir und schaute mich an. Ich nickte bloß.
„Warum unbedingt Hawkins?", fragte Jason nun. Er brauchte ja nicht alles über mich wissen, also gab ich nur einen unwissenden Ton von mir. Der blonde erhob sich jetzt, bekam eine zweite Flasche Bier in die Hand gedrückt und streckte sie mir entgegen.
„Ich heiße dich herzlich im VIP Bereich willkommen. Du hast den Test bestanden.", gab er von sich. Fragend nahm ich die Flasche entgegen.
„Du bist jetzt sozusagen Teil des Teams.", flüsterte einer der Jungen neben mir, der meinen verwunderten Blick bemerkt haben musste. Jetzt war ich auch noch Teil eines Teams geworden zu dem ich ne gehören wollte. Ich hatte es nicht einmal versuchen müssen.Alle schauten mich erwartungsvoll an. Wieder schaute ich zu Lucas, der auf meine Flasche deutete. Also nahm ich einen Schluck. Immer noch langen die Blicke auf mir. Erneut deutete Lucas auf die Flasche. Musste ich etwa alles auf einmal trinken? Erneut setzte ich an und trank das bittere Gemisch. Sobald die Flasche lehr war setzte ich wieder ab und lautes Gebrüll ertönte. Typisch Jungs. Lucas klatschte ebenfalls laut auf, was mich leicht zum Lachen brachte.
„Man Lucas, warm hast du und die nicht schon früher vorgestellt?", sagte der Typ neben mir und legte einen Arm um meine Schulter. Lucas lächelte darauf nur schräg. Auch er hatte bereits einiges getrunken. Schließlich schob der Junge sich zu uns vor und hielt mir eine weitere Flasche vor die Nase. Ich nahm sie entgegen und setzte erneut an. Immerhin war ich hier um Spaß zu haben und Zeit mit meiner Begleitung und neuen Freunden zu verbringen. Von dem Moment an wurde es auch viel entspannter. Nicht nur ich entspannte, sondern die gesamte Situation.
-An Lucas Schulter gelehnt, wachte ich auf. Wir saßen auf dem Sofa und warmes Sonnenlicht schien durch die dreckigen Fenster.
„Scheiße.", fluchte ich und sprang auf, wodurch auch mein Partner aufwachte. Er sagt aus, als wüsste er wo er war, wer er war und welches Jahr wir überhaupt hatten.
„Wow, immer langsam Prinzessin.", sagte Jason und packte meinen Arm. Beinahe hatte ich das Gleichgewicht verloren. Anscheinend hatten wir alle es etwas übertrieben gestern.
„Wie spät ist es?", fragte ich, schaute Jason direkt in die Augen und pachte nun seinen anderen Arm auch noch.
„7:30 Uhr, wieso?"
„Scheiße"Verzweifelt fasste ich mir an die Stirn.
„Habt ihr ein Telefon hier?", rief ich schon beinahe. Jason befreite sich schließlich aus meinem festen Griff, der eigentlich mal seiner war und zeigte auf einen Tisch auf dem ein grünes Telefon stand. Kurz schaute ich in die Richtung, in die er zeigte, schnellte mit meinem Blick zurück und lachte dankend auf.„Was ist denn los?", fragte Lucas nun.
„Ich habe Will doch versprochen anzurufen.", antwortete ich schnell und drängelte mich vorbei, um an den Tisch zu gelangen. Kaum angekommen schmiss ich mich auf den Stuhl, hin den Hörer des Telefons ab und drückte auf die Tasten. Gespannt lauschte ich dem Tuten, welches kurze Zeit später auch schon wieder aufhörte.„Hallo?", erklang eine weibliche Stimme. Joyce. Erleichtert atmete ich aus. Es war pures Glück, dass ich überhaupt durchgekommen war, da die Frau die Telefonleitung wegen ihres Jobs eigentlich ununterbrochen blockierte.
„Hi, ist will da?", fragte ich.
„Ja, wer ist denn da?"
„Oh ja, hier ist Emily."
„Ah, wie gehts? Ich hole Will ans Telefon, warte."Will and ich hatten uns seit er weg gezogen war regelmässig Briefe geschrieben. Er erzählte viel von der neuen Schule. Allerdings erzählte mir Mike aus El's Perspektive ganz andere Sachen. Will sagt immer, dass es an der neuen Schule genau so war wie in Hawkins. Genau so wie El hatte er wohl wenig Freunde. Manchmal erzählte er mir auch, dass El einen Vorfall mit einem anderen Mädchen hatte. Mike erzählte aber immer, dass das junge Mädchen sich sehr gut mit jedem verstand und viele Freunde hatte.
„Hallo?", erklang es auf der anderen Seite der Leitung.
„Gottseidank seid ihr noch nicht los gefahren.", gab ich von mir, :„Happy Birthday!"
„Danke"
Ich konnte sein Lächeln förmlich vor mir sehen.
„Wie war dein Tag bis jetzt?", fragte ich.
„Ganz gut, ich habe gerade ein paar Sachen für den Flughafen gepackt. Du kennst doch Jonathan, er will immer viel früher da sein."
„Und am Ende kommt ihr doch zu spät."
Ich lachte leicht.
„Und wie war dein Tag bis jetzt?"
„Lucas hat gestern das Spiel für seine Mannschaft gewonnen. Wir haben den Sieg also ein bisschen gefeiert."
„Oh, ist er gerade bei dir?"
„Ja, willst du ihn kurz sprechen?"Ein leises Summen kam von der anderen Seite, weshalb ich Lucas zu mir rief und ihm den Hörer entgegen streckte. Der junge Erwachsene sehr unwahrscheinlich erschöpft aus. Auch bei mir machten sich nun folgen des Alkohols zu spüren. Mit meiner Hand fuhr ich über meine Stirn und streckte anschließend meine Hände in die Höhe, um anschließend laut zu gähnen. Ich fühle mich echt gut. Lucas lachte leicht auf, weshalb ich ihm meine Aufmerksamkeit schenkte. Anscheinend hatte will wieder einen Witz gerissen. Immer noch lächelnd nickte Lucas und schaute mich an. Was Will wohl gesagt hatte?
Lucas streckte mir wieder das Telefon entgegen.
„Ja ja, tschüss!", sagte er noch, bevor ich ihm den Hörer aus der Hand nahm. Wieder lächelte er mich an, bevor der seinen Kopf an den Tisch legte.„Ich wollte mich noch von dir verabschieden.", erklang Will's Stimme. Ich blieb still. Ich wollte nicht, dass es schon wieder aufhören musste.
„Ich habe mich über jeden einzelnen Brief von dir gefreut, Em.", vollendete er seinen Satz. Ich lächelte. Wie ich das vermisst hatte.
„Ich hoffe wir sehen uns bald.", antwortete ich bloß.
„Tschüss, Emily."
„Tschüss."Schon war es vorbei. Kaum hatte ich den Hörer zurück auf das Telefon gelegt, ließ auch ich meinen Kopf auf den Tisch fallen.
„Der erste Kater ist immer der schlimmste.", sagte Jason und schlug seine Hände kraftvoll auf Lucas Schultern. Der Junge schreckte darauf hin zusammen.
Ich würde es niemals zugeben aber Jason hatte recht: Der erste Kater war immer der schlimmste.
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Stranger Things:„Die Rückkehr"
FanfictionDer erste Teil: Stranger Things „Neues Erwachen" Wir dachten alle, es sei endlich vorbei... Ich hätte aber von Anfang an auf dieses eine Komische Gefühl hören sollen. Ich hätte alle Zeichen deuten sollen! Die übernatürlichen Sachen passierten schon...