Party

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Säufzend setzte ich mich auf mein Bett. Es waren einige Stunden seit meinem Aufenthalt bei Will vergangen. Leila und Bruno befanden sich ebenfalls in meinem Zimmer.

Leila saß auf meinem Schreibtisch und Bruno schaute sich meine Büchersamlung an.

Ich säufste erneut laut auf, ließ mich nach hinten fallen, faltete meine Hände ineinander und legte sie auf meinem Bauch. Mein Blick war stets auf die Decke gerichtet. Die besorgten Blicke von Leila konnte ich spüren. Jedoch kam das Gefühl von einer Gestalt neben mir ziemlich unerwartet.

Nun griff Bruno nach meiner Hand. Kurz durchfuhr mich stechender Schmerz, weshalb ich sie wieder weg zog.

„Bist du verletzt?", fragte ich und drehte mein Kopf zur Seite. Der Junge neben mir sah mich nur fragend an.

Jetzt setzte ich mich wieder auf. Sollte ich den beiden von meinen Kräften erzählen? Ich meine Leila und Bruno waren die letzten Tage für mich da. Die Beiden haben sich wirklich bemüht mich aufzumuntern.

„Das kam jetzt aus aus dem Nichts. Entschuldige, ich habe nur laut gedacht..", sagte ich schnell, lachte peinlich auf und starrte wieder an die Decke.

Ich konnte es den beiden nicht sagen. Was war, wenn sie mich dann nicht mehr mögen, geschweige denn noch mit mir reden wollen?
Ich konnte es einfach nicht.

„Emily, du musst echt mal abschalten.", sagte Leila stur und setzte sich auf die andere Seite meines Bettes.

„Warum hast du eigentlich dieses Bild hier hängen? Es passt nicht zu dir.", sagte Bruno.

„Eigentlich gehört es nicht mir. Ich habe es von einem Bekannten aus Russland bekommen. Eigentlich liebt er dieses Bild. Aber die Geschichte, die sich dahinter verbirgt bedeutet mir echt viel.", antwortete ich und lächelte bei dem Gedanken an die wenigen schönen Tage in Russland bei Wadek.

Irgendwie konnte ich nicht erwarten ihn wieder zu sehen. Er gehörte zur Familie. Ob ich ihn mal wieder besuchen konnte?

„Es passt total hier rein. Bruno hat nur kein Geschmack!", sagte Leila schnell. Wahrscheinlich, um mir ein besseres Gefühl zu geben. Ich konnte ihren Mitleid spüren. Und das war echt ätzend.

„Heute findet eine Party bei Brain statt. Wollen wir da hin?", fragte Bruno, um vom Thema abzulenken.

„Ist es nicht zu spät, um irgendwo hinzugehen?", fragte ich unsicher und setzte mich auf.

„Sei nicht so verklemmt. Wir gehen da zu dritt hin.", sagte nun die kleinere.

Ich gab mich geschlagen. Zu meinem Überraschen hatte meine Mutter auch nichts dagegen. Sie meinte, dass ich dann bei Leila übernachten könne.
Leila jubelte natürlich auf und bejahte lauthals. Bruno stand einfach nur neben uns. Er gab noch ein schmierigen Spruch von sich und schon waren wir auf dem Weg zu der Party von einem Jungen aus der Schule.

Nach einigen Minuten laufen konnte man auch schon laute Musik und Geschrei hören. Nun konnte man das große beleuchtete Haus sehen. Leute kamen uns entgegen und sangen laut ein Lied. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie nichtmal den Text richtig sangen.

Im Haus sah es komplett anders aus. Jugendliche waren überall. Einige knutschten rum, andere Tanzen, manche redeten und der Rest stand herum und trank Alkohol. Alle tranken Alkohol. Das konnte man riechen.

Wir drengelten uns durch die Menge und ein lautes Gelächter ertönte. Im Wohnzimmer angekommen traute ich meinen Augen fast nicht. Will war mit dieser Schlampe hier?

Ich setzte mich auf die andere Couch und tat so, als hätte ich ihn nicht gesehen.

„Willst du was trinken?", schrie Bruno mir ins Ohr.

Stranger Things:„Die Rückkehr" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt