Mein Blick und meine Hand wanderten zusammen zu einer der Ecken, der Zeitung hinauf. Zu lesen war das heutige Datum.
„Seit wann verschwinden all diese Kinder?“, fragte ich ohne meinen Blick von dem gelblichen Papier zu nehmen.
„Es verschwinden schon seit einigen Wochen die Kinder. Es stehen immer die gleichen Namen in den Zeitungen aber es kommen immer welche dazu. Beinahe hätte ich euch nicht zu der Party gelassen. Aber ihr seit ja zusammen wieder hierher gekommen.“, antwortete Sara mit einem leichten Lächeln.
Man merkte, dass sie sich Sorgen machte. Sie versuchte es nur nicht so deutlich vor ihrer Tochter zu zeigen. Sie versuchte ein gutes Vorbild für ihre Tochter zu sein.
Was sollte 'der Täter habe kein Gesicht' bedeuten?
„Ja, wir sind zusammen wieder gekommen.“, sagte Leila mit auffällig hoher Stimme. Sie konnte nicht lügen.
„Ach, ich wäre auch gerne nochmal jung.“, stieß ihre Mutter von sich und schaute zwischen der jüngeren und mir hin und her. Entweder wusste sie, dass ich erst heute Morgen gekommen war oder sie dachte etwas komplett falsches.
Ich schaute nun von der Zeitung auf zu Leila, die mich mit rotem Gesicht ansah. Einige Sekunden später schaute ich zu Sara, die mir übertrieben zu lächelte und auf meinen Hals deutete. Erst jetzt verstand ich worauf sie hinaus wollte.
„Wir sind nicht... Das war nicht sie... Die sind von meinem Freund.“, stammelte ich. So gerne wäre ich jetzt im Boden versunken. Mir war es peinlich das auszusprechen. Nicht dass die Flecken von meinem Freund stammen, sondern dass ich mich nicht erinnern kann wie sie entstanden sind.
Plötzlich kam mir eine Idee in den Sinn. Ich sprang auf, packte Leila's Arm und zog sie mit nach draußen. Mit der Zeitung in der anderen rief ich :„Wir kommen gleich wieder.“
Leila schnappte sich gerade noch so ihre Schuhe. Schnell rannte ich in das Haus meiner Mutter, rannte die Treppe hoch, schnappte mit das kleine Kästchen und rannte wieder raus.
Augenblicklich fanden wir uns vor einer Tür wieder. Ich klopfte laut. Es öffnete allerdings niemand. Ich klopfte erneut. Jemand riss die Tür aggressiv auf.
„Was zur Hölle wollt ihr?!“, sagte jemand laut.
„Ist Bruno da?“, fragte ich überrascht und schaute den alten Mann stur an.
„Bist du nicht zu jung für den Job?“, sagte er und schaute mich abfällig an.
Ich verstand nicht, was der Mann von mir wollte. Graues kurzes Haar und ein Bart waren zu erkennen. Das mit Fett und Schweiß gefleckte weiße T-Shirt brachte ein unangenehmen Geruch in unsere Richtung und die Bierflasche in seiner linken Hand war wahrscheinlich nicht die erste an diesem Tag.
„Was gibt's Emily?“, fragte Bruno, der sich uns von hinten näherte.
„Du warst nicht zuhause?“, fragte ich und drehte mich um.
„Würdest du nach hause wollen, wenn den als Vater hättest?“, fragte er provokant und zeigte auf seinen Vater.
Plötzlich spürte ich Druck auf meiner linken Seite und fiel auf den Rasen zu meiner linken. Schnell drehte ich meinen Kopf in die Richtung des alten Mannes, der Bruno gerade eine Faust verpasste. Sofort sprang ich auf und stellte mich zwischen das Geschehen. Kurz bevor mich die Faust des Mannes treffen würde, hielt er inne und sagte :„Aus dem Weg, schlampe!“
„Ich gehe nirgendwo hin.“, antwortete ich prompt.
„Hast du jetzt etwa eine Freundin, die dich beschützen muss?“, sagte der Mann seinem Sohn zugewandt. Bruno schwieg.
Schon spürte ich die Hand, die vorher Bruno festgehalten hatte an meinem Kragen. Augenblicklich wurde ich gegen ein großen Zaun, der das Haus vom Rest der Welt trennte, gepresst. Ich konnte schon spüren wie die Faust, des Mannes, in meinem Gesicht landete. Doch wenige Millimeter vor meiner Haut blieb sie stehen. Mein Blick wanderte zu Bruno, der mit all seiner Kraft die Faust seines Vaters zurück schob. Er schubste den alten Mann von mir weg. Sofort reagierte ich, zog Leila mit zu Bruno und packte seine Schultern. Er reagierte ebenfalls und wir rannten auf die Straße.
„Wo wohnt Ashley?“, fragte ich laut.
„Was? Mein Vater hat gerade versucht dich zu schlagen und Ashley ist dei-“, antwortete Bruno. Er sprach allerdings nicht weiter, da ich ihn unterbrach und sagte :„Wir müssen Ashley, Liam, Will und El holen. Es ist wichtig!“
„Wo rennst du hin? Wir müssen hier lang.“
Von mir kam keine Antwort. Sie wussten aber offenbar wo ich hin wollte, da sie mir nicht folgten.
-
Intensive Blicke wurden ausgetauscht. Die Stimmung im Raum wendete sich komplett. Will strich eine Strähne von meinen Haaren aus mein Gesicht. Wir kamen uns näher und unsere Lippen trafen sich. Das dunkle aber dennoch starke Licht ließ den Kuss anders als alle anderen wirken. Langsam lehnte ich mich nach hinten und stürzte mich mit einem meiner Hände auf dem weichen Bett ab. Ich zog mein Pullover aus und ließ ihn zu Boden fallen.
Will hielt kurz inne. Bevor ich etwas sagen konnte zog er mich näher an sich ran und küsste mein Hals. Ein Brodeln machte sich in mir breit und mein Atem beschleunigte sich.
Will fuhr mit seinen Händen über meinen Rücken, was mir Gänsehaut verschaffte.
Mit schwerer Atmung umfasste ich den Stoff von Will's T-Shirt und zog es über seinen Kopf.
Erneut küssten wir uns. Ich konnte spüren, dass Will's Hände wieder an meinem Rücken waren. Meine Hände verschwanden in seinen Haaren.-
Bei meinem Ziel angekommen, stand ich nun zögerlich vor der Tür. Schon seit einigen Minuten stand ich hier.
„Du hast immer noch nicht geklopft?“, kam es nun von hinten.
Schnell drehte ich mich um und schaute meiner Freundin ihr Gesicht.
„Irgendwas hält mich davon ab.“, antwortete ich bloß.
Ashley kam näher auf mich zu. Ich dachte, dass sie mich umarmen würde aber sie ging an mir vorbei. Hatte ich etwas falsches gesagt oder getan?
Verwirrt sah ich zu Bruno, Leila und Liam.
Liam schien eine Begrüßung auch egal zu sein.
Was war bloß los?Da Ashley geklingelt hatte, wurden wir herein gelassen. Zögernd folgte ich den anderen in das Wohnzimmer.
„Will kommt gleich.“, sagte El und wollte wieder verschwinden. Sie hatte glattere Haare als sonst und eine Spange hielt eine Strähne aus ihrem Gesicht.
„Warte! Ich muss was mit euch allen besprechen.“, sagte ich zu El.
Mein Herz raste wie verrückt. Ich war unwahrscheinlich aufgeregt. Mein Blick war stur auf die Treppe gerichtet. Meine Gedanken suchten die Worte, die ich gleich sagen wollen würde. Mit meinen Händen umfasste ich die gerollte Zeitung. Trotz der verschwundenen Kindern und meiner Theorie zu dem möglichen Täter, konnte mein Gehirn die anderen Sachen um mich herum nicht verarbeiten. Aus diesem Grund schwirrte alles gemischt durch meinen Kopf, was mich stresste.
Da war er nun. Will stand vor mir und war wahrscheinlich genauso überrascht wie ich ihn wieder zu sehen.
„Es geht um die verschwundenen Kinder.“
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Stranger Things:„Die Rückkehr"
FanfictionDer erste Teil: Stranger Things „Neues Erwachen" Wir dachten alle, es sei endlich vorbei... Ich hätte aber von Anfang an auf dieses eine Komische Gefühl hören sollen. Ich hätte alle Zeichen deuten sollen! Die übernatürlichen Sachen passierten schon...