Versöhnung?

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Sollte ich nochmal an der Tür klopfen? Oder sollte ich lieber weg gehen und warten, bis Will auf mich zu kommt und ihn den ersten Schritt nach unserem Streit machen lassen?

Mittlerweile waren wieder ein paar Tage vergangen. Ich wollte, dass sich die Spannung zwischen uns etwas legt.

Der Hellfire Club hat sich, wegen dem Streit von  Will und mir, total gespalten. Liam war eindeutig auf Will's Seite, Ashley und El hielten sich raus und Bruno hat in den letzten Tagen versucht mich aufzumuntern. Auch Leila hat mir in den letzt Tagen viel geholfen.

Sie sagt, dass es die Schuld von Lydia und Will sei. Ich persönlich glaube aber, dass ich ganz alleine Schuld daran trage.

Nur aus diesem Grund stand ich jetzt vor der Haustür von Will. In der Hoffnung, dass er mir wenigstens zuhören würde.

Meine Hand erhob sich und ich klopfte.
Nach einigen Sekunden stand Will mit einem überraschten Blick vor mir. Wir starrten uns nur an.

„Hi.“, sagte ich und bemühte mich wenigstens leicht zu lächeln.

„Komm ruhig rein.“, sagte er, was ich als gutes Zeichen auffasste.

Ich zog meine Jacke aus. Will nam sie sofort entgegen und frage mich, ob ich etwas trinken wolle, was ich bejahte. Kurz verschwand er in der Küche und kam mit einem Glas Wasser wieder herein. Ich nahm das Glas entgegen und schaute Will nur an. Er setzte sich neben mich und wartete auf ein Anfang.

„Wir müssen reden.“, brachte ich heraus.

„Ich weiß.“, antwortete er nur.

Jetzt herrschte wieder nur die Stille.

„Ich ..“, sagten wir gleichzeitig, was mich zum schmunzeln brachte.
Der Junge vor mir blieb aber bei seinem ernsten Blick. Sofort schaute ich auf das Glas.
Ich betrachtete meine Reflexion. War es doch falsch zu klopfen?

Für einen Moment zögerte ich, doch nach einigen Sekunden kam von mir :„Was ich gesagt habe war ein Fehler. Es tut mir leid.“

„Das ist alles?“, fragte Will und verschenkte seine Arme. Eigentlich hatte ich auf eine total andere Reaktion gehofft. Verwundert schaute ich ihn an.

Der junge vor mir stand auf und sagte :„Wenn das alles war, kannst du wieder gehen.“

„Ich habe mich gerade entschuldigt und du schickst mich wieder weg?“, fragte ich empört und stand ebenfalls auf.

„Ich habe nicht immer Zeit für dich.“, sagte er monoton und holte meine Jacke. Ich ging ihm hinterher und sagte :„Für seine Freundin sollte man aber Zeit haben!“

„Du hast Schluss gemacht! Schon vergessen?“, fragte er und drückte mir meine Jacke in die Hand.

„Ich wollte lediglich eine Pause und außerdem habe ich mich gerade entschuldigt!“, stieß ich hervor.

„Für mich klang aber anders. Du solltest gehen, ich bekomme gleich Besuch.“

„Von Lydia? War doch klar, dass du dich mit der Schlampe triffst.“

Sakastisch lachend verdrehte ich die Augen und trat ein Schritt auf Will zu. Er wich sofort nach hinten, was mich verwunderte. Wollte er etwa nicht, dass alles wieder so wie früher wird?

„Sie ist keine Schlampe, okay?“, zischte er.

„Sie kommt also wirklich. Nimmst du sie dann mit in dein Zimmer, schließt die Tür und sagst ihr wie sehr du sie liebst und wie viel sie dir bedeutet?“, kam von mir.

Will schaute mich geschockt an und war still.

„Erinnert es dich an etwas?“, fragte ich sarkastisch und legte mein Kopf schief.

„Was ist dein Problem?“, entfuhr ihm sofort.

„Was mein Problem ist? Ich sag es dir :
Anscheinend bedeutet dir Lydia mehr als ich. Du interessierst dich nicht mehr für mich, was ich verstehen kann. Ich meine, schau sie dir an. Sie hat schöne lange blonde Haare, die perfekte Körperform und strahlend blaue Augen. Was wünscht sich ein Junge wie du mehr? Sie kann dir alles geben, was du willst. Wenn du mich mit ihr vergleichst, wirst du schnell feststellen wer die bessere Wahl für dich ist. Ich weiß ja, was mein Herz fühlt aber was ist, wenn du nicht mehr das selbe für mich fühlst?“, sagte ich erst laut, wurde aber immer leiser, bis ich am Ende nurnoch flüsterte.

Ich musste mir Mühe geben nicht alle meiner Gefühle zu zeigen.

„Sie ist nicht perfekt. Wie kommst du auf sowas?“, fragte Will leise und trat ein Schritt auf mich zu.

Ich starrte den Jungen vor mir nur an.
Nach einigen Sekunden der Stille brach ich das Schweigen und sagte :„Es war vielleicht doch eine schlechte Idee...“

Allerdings wurde ich von Will, der mich nun fest an sich drückte, unterbrochen. Überrascht erwiderte ich sie.

Dieses Gefühl Will's warmen Körper wieder an meinem zu spüren war unbeschreiblich. Wie ich es vermisst hatte.

Augenblicklich zog er mich noch näher an sich. Automatisch klammerte ich meine Arme noch mehr um ihn. Mein Gesicht vergrub sich in seiner Schulter. Das er mir näher kam zeigte mir, dass er mich auch vermisst hatte. Nun wich Will ein paar Zentimeter von mir weg, sodass wir uns nun anschauen könnten. Langsam kamen wir immer näher aufeinander zu. Mein Atem stockte und ich schaute auf Will's Lippen. Ich konnte klar und deutlich Will's Atem auf mir spüren und es schien mir so, als würden seine Lippen schon meine berühren, obwohl wir noch  einige Millimeter voneinander entfernt waren. Will's Hand wanderte jetzt von meiner Hüfte zu meiner Wange, die er nun vorsichtig berührte.

Schmetterlinge machten sich in mir breit und ich konnte unseren Kuss nicht mehr erwarten.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Sofort entfernte sich Will wieder von mir. Ich gab ein leisen Seufzer von mir, was Will kurz auf mich aufmerksam machte. Er sah mich mit entschuldigend an und öffnete die Tür. Lydia trat herein und betrachtete mich überrascht. Wahrscheinlich hat sie nicht mit mir gerechnet.

„Ich gehe dann mal wieder.“, sagte ich und warf dem Mädchen ein bedrohlichen Blick zu. Kurz lächelte ich zu Will und trat nach draußen.

Will sah mir hinterher. Ich konnte es spüren.
Schnell warf ich mir meine Jacke um und ließ meine Hände in den Jackentaschen verschwinden. Ob Will wohl auch so enttäuscht von Lydia's früher Ankunft war?

Stranger Things:„Die Rückkehr" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt