Kapitel 21

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Hunter sah mich mit einem breiten Grinsen an. "Also kannst du wohl doch nicht mehr ohne mich", scherzte er und zwinkerte mir einmal zu.

Ich verdrehte die Augen und sagte: "Ich glaube ich habe es mir gerade anders überlegt." Alle anderen im Raum fingen an zu lachen und kurz darauf stimmte auch ich mit ein.

"Das freut mich, dass du dich dazu entschieden hast", sagte Edward dann, legte seine Hände auf meine Schultern und sah mich lächelnd an, "Nun gut, es ist wirklich schon echt spät, wir werden alles nähere morgen besprechen und dich dann auch gebührend Willkommen heißen. Und ihr teilt mir eure Entscheidung mit, wenn ihr soweit seid."

Meine Mutter begleitete Edward mit Brian zur Tür. Als Hunter auch im Begriff war zu gehen, hielt ich ihn an seiner Hand fest.
Er drehte sich verwirrt um und sah auf unsere Hände. Das elektrisierende in der Berührung schien er auch zu spüren, aber ich ignorierte es für einen Moment, um vernünftig mit ihm zu sprechen.

"Hey, ähm ich wollte nochmal dir persönlich danke sagen, also danke, dass du gekommen bist", murmelte ich und sah die ganze Zeit auf unsere Hände. Dennoch wusste ich, dass er zu grinsen begann. Er setzte seine Finger an mein Kinn und hob damit meinen Kopf, wodurch ich gezwungen war ihn anzusehen. Auch diese Berührung fühlte sich kribbelnd und warm an, aber erneut musste ich dieses Gefühl ignorieren.
"Ich hab dir gesagt, du musst jetzt nicht mehr alleine durch alles durchgehen." Er zwinkerte mir einmal zu, weshalb ich mal wieder die Augen verdrehte. "Aber auch danke, dass du versucht hast mich zu beruhigen, es hatte geholfen und es lag nicht an dir, dass ich meine Hand weggezogen habe", erklärte ich weiter.

"Ich weiß, dass du noch etwas Zeit brauchst-", fing er an, doch bevor er weiterreden konnte unterbrach ich ihn: "Nein ehrlich, es hatte nichts mit dir zutun, ich habe den Blick meines Alphas gesehen und ich wollte vor ihm nicht irgendwie schwach wirken, weißt du?"
Er fing an zu grinsen und ich konnte mir schon denken, was er dachte. "Schwach im Sinne von, dass ich meine Angelegenheiten nicht selber regeln kann", erläuterte ich also genau und sah ihn an. "Du kannst das jetzt nicht mehr retten", versicherte er und zwinkerte mir wieder zu, was mich wieder dazu brachte meine Augen zu verdrehen.

Er sieht so gut aus wenn er uns zuzwinkert, hörte ich Akira sagen, doch ignorierte, was sie da gesagt hatte.

"Also sehen wir uns dann morgen wieder?", sagte ich, auch wenn es sich mehr nach einer Frage anhörte. "Schon aufgeregt?", fragte er grinsend. So langsam ging er mir damit auf die Nerven, auch wenn ich Akira doch irgendwie zustimmen musste. "Ich hatte nur überlegt, wie ich dem am besten doch noch aus dem Weg gehen kann", versicherte ich ihm und schubste ihn in Richtung Haustür. "Ich weiß, dass du das nicht so meinst", sagte er noch, bevor er aus der Haustür verschwand.

Und er hat ja auch recht, sagte Akira. Kannst du mal aufhören so von ihm zu schwärmen? Da ich mir bereits denken konnte, was sie antworten würde, versuchte ich gar nicht erst ihr Aufmerksamkeit zu schenken.

"Was machen wir jetzt noch?", fragte Brian, als er hinter mir auftauchte. Ich drehte mich zu ihm um. "War das ganze nicht schon genug Action für dich?", fragte ich und sah ihn mit einem skeptischen Blick an. "Wir können ja trotzdem noch einen Film angucken", sagte er schulterzuckend und sah mich aber auch mit einem Hundeblick an. Ich hörte von oben, dass meine Mutter mit meinem Vater über die Rudelsache sprach. Er musste wohl eben gekommen sein. Vorher war er mit ein paar Kollegen seiner Arbeit unterwegs gewesen.

"Ja okay, aber ich suche einen aus!", sagte ich und rannte schon vor in mein Zimmer und bemerkte, dass er mir folgte.

Nächster Morgen

Ich wurde von Brian geweckt, der sich auf mich raufschmiss und dann gleich zu lachen begann. "Du bist so ein Arsch", murmelte ich nur und setzte mich langsam auf. "Freust du dich denn gar nicht, deinen tollen Mate wiederzusehen?", fragte Brian lachend, worauf ich mich ins Bett zurückfallen ließ. "Dann lass mich doch noch eine Weile schlafen", murmelte ich in mein Kissen. Doch Brian zog mir die Decke weg. "Ich verstehe dich nicht, ich glaube du bist der einzige Werwolf, der sich nicht die ganze Zeit nach der Nähe seines Mates sehnt", sagte Brian und lief durch mein Zimmer. Er musste ja nicht wissen, das Akira seine Aussage nicht unterschreiben würde.

"Hast du irgendwie zu viel Kaffee getrunken oder wieso läufst du die ganze Zeit auf und ab?", fragte ich als ich mich auf meinem Arm abstützte. "Also ich im Gegensatz zu dir freue mich meine Mate wiederzusehen", erklärte er feierlich.

Also ich war ja schon irgendwie aufgeregt, allerdings, weil ich ab heute endlich wieder ein Rudel hatte. Ich meine ja, es war ganz angenehm, nicht immer auf eine Genehmigung zu warten und etwas freier zu sein, aber dieses beisammen sein, fehlte mir schon ein wenig. Und bei unserem Rudel früher waren nicht alle immer so herzlich, wie man sich mittlerweile wahrscheinlich schon denken kann.

"Okay, du bist mein bester Freund, also kann ich zu dir ja ehrlich sein, wenn du es keinem erzählst", fing ich an und wusste, dass ich damit seine Aufmerksamkeit hatte, "Ich freue mich echt darauf... endlich wieder ein Teil eines Rudels zu sein." Der hoffnungsvolle Blick den er zwischenzeitlich hatte war verfallen und Verzweiflung machte sich in seinem Gesicht breit, weshalb ich zu lachen begann. "Du weißt, dass ich nicht gerne über meine Gefühle rede. Ich will nicht schwach wirken", erinnerte ich ihn.

"Malia, du wirkst schwächer, wenn du deine Gefühle nicht sagst, als wenn du es tun würdest. Gefühle zu zeigen macht Stärke aus, jeder der anders denkt ist ein Narr", erklärte Brian ruhig und sah mich einfach nur an.

Wo er recht hat, hat er recht, wand Akira ein. Ja oke stell du dich halt auch auf seine Seite. Aber wenn ich so recht überlege, hat er schon irgendwie recht.

"Es war halt immer so, dass ich mich mit dieser Art immer vor Gefahren und Verletzungen geschützt habe", gab ich zu, doch sah Brian nicht an. Früher als Kind war ich nicht so, ich war viel offener und lebensfroher, aber das war wohl jeder als Kind. "Aber du musst dich jetzt nicht mehr schützen, vor allem nicht vor Hunter. Egal was vorher zwischen euch vorgefallen ist, ob er dich auch unbewusst verletzt hat, er ist jetzt und war es eigentlich schon immer, dein Mate. Ihr seid füreinander bestimmt." Seit wann habe ich bitte einen so weisen besten Freund? Dafür habe ich damals nicht meine Unterschrift gegeben.

Ich stand auf, ging zu ihm hin und tastete an seiner Stirn. "Also Fieber hast du schon mal nicht, nimmst du sonst irgendwas?" Er verdrehte die Augen, konnte ein Grinsen aber doch nicht verbergen. "Du bist echt nervig manchmal, weißt du das?" Er zog die Augenbrauen hoch und sah mich damit erwartungsvoll an. "Ich weiß, aber deswegen haben mich alle ja so gern", antwortete ich und zwinkerte ihm zu. "Aber oke, dann werden wir uns wohl mal etwas zum anziehen raussuchen... Am besten etwas provokantes, um Hunter zu ärgern", sagte ich und stand vor meinem Schrank und durchwühlte diesen.

"Hunter wird noch viel Spaß mit dir haben", lachte Brian und ging sich auch umziehen.

Und erneut an diesem Tag lag Brian mit etwas richtig.

Eternal Mate - Once And ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt