Kapitel 31

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Wir befanden uns wieder im Büro von Edward. Diesmal waren es jedoch noch mehr Leute als sonst. Ich saß auf der Couch, während die Männer um den Schreibtisch herum standen und diskutierten, wie wir weiter vorgehen werden. Rachel kam mit zwei Tassen Tee zu mir und gab mir eine davon.

"Danke", murmelte ich und sah sie kurz an, bevor ich auf die Tasse schaute. Hunter war dabei, mit den anderen zu diskutieren.
"Das war ziemlich mutig von dir", sagte Rachel stolz, als sie sich neben mich setzte. Es fühlte sich schon so an, als wäre sie eine zweite Mutter. Meine Eltern waren auch gekommen. Sie hatten sich Sorgen um mich gemacht. "Es fühlte sich richtig und irgendwie natürlich an", gab ich ehrlich zu.

"Vielleicht können wir irgendwie verhandeln?", hörte ich jemanden fragen, worauf ich wieder aufsah. "Sie werden nicht mit sich handeln lassen", sagte Hunter, doch die anderen versuchten irgendwie immer noch bei dieser Idee zu bleiben. "Sie werden nicht aufhören, sie suchen mich jedes Mal, wenn ich neu auf diese Welt komme", warf ich dazwischen und trank einen Schluck meines Tees, während alle mich ansahen. "Sie werden mich töten, wenn sie mich haben. Sie haben gesagt, sie werden es dieses Mal endgültig beenden." Alle Augen weiteten sich und sahen mich an.

Hunter kam zu mir und setzte sich neben mich. "Woher weißt du das?", fragte Edward, der immer noch hinter seinem Schreibtisch stand. "In der Zeit in der ich nicht in einem Rudel war und wir viel herumgereist sind und damit auch unterschiedliche Rudel getroffen haben, habe ich festgestellt, dass ich mich in die Konversationen über Gedanken zwischen dem Rudel einklinken kann", erklärte ich vorsichtig und achtete auf die Reaktionen der Leute in diesem Raum, "Das habe ich bei diesem Rudel auch gemacht und habe einiges erfahren können."

Ich hörte, wie Hunter neben mir schluckte. Das war auch sicherlich etwas, dass man erstmal verdauen musste. "Was konntest du noch erfahren?", fragte jetzt Edward und runzelte die Stirn. "Zum Beispiel, dass mein ehemaliger Alpha ihnen verraten hat, wo ich mich befinde", erzählte ich und wurde bei dem Gedanken daran wieder richtig wütend. Als Hunter das merkte, nahm er meine Hand in seine und verschränkte unsere Finger, was mich tatsächlich beruhigte.

"War ja klar, dass er ein Verräter ist", murmelte Edward. "Wenn wir wirklich dem Red Demons Rudel gegenüber stehen, brauchen wir mehr Leute", warf jetzt ein anderer ein.

"Da kann ich eventuell auch aushelfen", sagte ich, worauf die Blicke wieder alle auf mir lagen. Alle sahen mich auffordernd an. "Als ich in der Konversation war, haben die gesagt, dass ich nicht bei meinem ursprünglichen Rudel bin, also heißt das, da draußen ist ein Rudel, das auf mich wartet und deren Alpha ich bin."

Also hat die Wölfin das in meinem Traum gemeint. Das kann bestimmt gut sein, antwortete Hunter. Aber alles andere behalten wir noch für uns nicht wahr? Ich sah ihn an. Wenn das für dich in Ordnung ist? Er nickte lächelnd und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken.

Ich widmete mich wieder den anderen Männern, die alle gerade anscheinend am Nachdenken waren. "Dann müssen wir dieses Rudel finden. Hast du irgendwie einen Namen?", fragte einer, von dem ich dachte, dass er der Vertreter für den Beta war. "Ich denke wenn sie einen Namen wüsste, hätte sie ihn uns gleich genannt Jackson", sagte Hunter, der diesen Jackson offensichtlich nicht leiden konnte, denn er verdrehte genervt die Augen. "Ich denke deine Mate kann auch antworten", entgegnete dieser Jackson herausfordernd. Wollte er Hunter gerade wirklich herausfordern? Wir haben wichtigere Dinge um die wir uns kümmern müssen.

"Sie hat auch einen Namen!", sagte Hunter wütend und stand mit geballten Fäusten auf. Dieser Jackson kam auf Hunter zu, weshalb sie sich kurz darauf wütend anstarren. Das war wirklich der einzige in diesem Rudel den ich so erlebt habe. Sonst waren alle immer freundlich. Aber die Situation war, seit der Sache mit dem Beta schon die ganze Zeit über angespannt gewesen. War ja auch verständlich gewesen. "Und der sollte mich warum interessieren?" Der ist ja mies drauf.

"Was zum Teufel ist dein Problem?", fragte Hunter und kam ihm noch einen Schritt näher, ich sah, wie seine Augen schon die Farbe wechselten und die seiner Wolfsgestalt annahmen. Er wirkte dadurch sehr bedrohlich. "Mein Problem ist, dass wir wegen deiner Mate mit dem gefährlichsten Rudel im Streit sind", antwortete er und zeigte mit dem Finger auf mich. "Wir sollten sie ihnen einfach geben." Keiner der anderen schien ihm zuzustimmen. "Was ist falsch mit dir?!", sagte Hunter, was jedoch fast nach einem Brüllen klang. "Das wird nicht passieren", mischte Edward sich ein. Hunter sah so aus, als würde er Jackson gleich auseinander nehmen.

Aus diesem Grund stand ich auf und ging zu Hunter. Ich legte meine Hand auf seinen Rücken und merkte wie er sich entspannte. "Ich weiß, dass ich für viele Unruhen gesorgt habe, das war nicht meine Absicht. Aber ich weiß, dass wir dieses Rudel finden müssen und dann können wir das schaffen", erklärte ich ruhig und sah von Hunter weg zu Jackson, welcher sich jetzt auch zu beruhigen schien.

Sie ist eine großartige Anführerin, hörte ich die Stimme von Edward in meinem Kopf hallen. Ich war mir nicht sicher, ob er das zum gesamten Rudel gesagt hat oder zu irgendwem spezielles. Ja du hast Recht Vater. Anscheinend redete er mit Hunter. Erst jetzt merkte ich, dass er mich mit Faszination ansah.

"Es tut mir Leid, ich bin nur sehr aufgewühlt. Das mit Jordan hat mich echt unerwartet getroffen", sagte Jackson jetzt und fuhr sich ein wenig verzweifelt durchs Gesicht. "Ist in Ordnung, ich verstehe dich, aber Amelia hat ihm das nicht angetan", sagte Edward jetzt, "Aus diesem Grund müssen wir einen Plan vorbereiten."
Alle widmeten sich jetzt wieder dem Pläne schmieden, was mich nicht mehr so wirklich interessierte.

"Ihr beide könnt gehen, wir regeln das schon hier, aber geht auf jeden Fall nicht alleine irgendwo hin." Nachdem Edward das sagte, verschwanden Hunter und ich aus dem Büro und begaben uns zurück ins Wohnzimmer. Dort kamen Amber und Brian zu uns. Als Amber mich sah, rannte sie auf mich zu und sprang mir in die Arme. "Oh mein Gott Amy! Als ich gehört habe was passiert ist, sind Brian und ich sofort gekommen! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, genauso wie Brian!" Nachdem Amber mich losgelassen hatte, kam Brian zu mir und umarmte mich, wenn nicht sogar noch fester als Amber.

Ich hörte, wie Hunter genervt ausatmete und sich auf die Couch fallen ließ. "Ich dachte schon dir sei sonst was passiert Kleine", murmelte Brian in meine Schulter. "Du hättest auch einfach fragen können wie es mir geht", lachte ich, als er sich schließlich doch von mir entfernte. "Stimmt", stellte er nun ebenfalls lachend fest. Ich schaute zu Hunter, der jetzt an seinem Handy nach einer Beschäftigung suchte.

"Wollen wir gemeinsam einen Film gucken?", schlug ich vor und sah zwischen allen dreien hin und her. Auf einmal kam Ashley ins Wohnzimmer gestürmt und fiel Hunter um den Hals. "Hunter! Dir geht es gut!" Hunter wusste nicht so Recht, wie er damit umgehen sollte. Amber sah mich an und musste sich ein Lachen verkneifen. "Ashley, du weißt aber schon, dass die wegen Amelia hier waren oder?", fragte Amber und biss sich auf die Lippe, um nicht laut loszulachen.

"Ja! Das weiß ich! Wegen ihr hätten sie meinem Hunter vielleicht etwas angetan!" Sie stand nun auf und versuchte bedrohlich auf mich zuzukommen. "Ich bin nicht dein Hunter", mischte Hunter sich ein und stand nun ebenfalls auf, um neben mich zu kommen und seine Aussage zu untermauern. Ashley wurde wütender und rümpfte ein wenig angeekelt die Nase, während sie mich einmal von oben bis unten musterte.

"Müssen wir das ganze wirklich immer wieder durchkauen?", fragte ich genervt und sah sie einfach nur an. "Wieso bist du so versessen darauf?" Wie konnte man denn immer nur Streit verursachen wollen? Ich verstehe sowas einfach nicht. Irgendwo hat sie doch auch ihren Mate, wieso will sie Hunter dann immer noch, auch wenn er es nicht ist?

"Weil ich weiß, dass da ein Fehler vor-", fing sie an, doch Hunter unterbrach sie. "Bei sowas können keine Fehler gemacht werden, sieh das doch endlich mal ein!" Hunter wurde etwas lauter zum Ende hin, weshalb Ashley sich ein wenig duckte und auf den Boden schaute. Wie auch schon eben im Büro legte ich eine Hand auf seine Schulter. "Was Hunter damit sagen will ist, dass du deinen Mate auch finden wirst und Hunter ist es nunmal nicht, da kannst du nichts dran ändern", sagte ich ruhig. Ihr Blick blieb auf dem Boden und Brian und Amber sahen sich leicht grinsend an.

Ashley sah mich nur kurz mit stets gesenktem Kopf an und nickte, bevor sie dann wieder ging.

"Du bist so ein guter Mensch, wieso warst du zu mir immer so scheiße?", fragte Hunter jetzt und fing an zu lachen. "Die letzten 2 Wochen haben mich irgendwie ein wenig verändert", gestand ich, worauf Hunter zu grinsen begann. "Glaub mir, das liegt bestimmt nicht an dir", fügte ich lachend hinzu, worauf er die Augen verdrehte.

"Also wollen wir dann jetzt einen Film gucken?"

Eternal Mate - Once And ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt