Kapitel 18

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Amelia P.o.V

Man müsste meinen, dass man eigentlich nicht so viel Angst haben muss, wenn man eh schon weiß was passiert, aber irgendwie hat man genau dann noch mehr Angst.

Diese Aussage könnte sich jetzt auf den Film beziehen oder meine Situation mit Hunter.

Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm jemanden zu haben, bei dem man weiß, dass man sich für immer auf ihn verlassen kann. Halt so eine Mate-Bindung. Mein Problem ist nur Hunter. Ja oke, er sieht gut aus, aber ich kenne ihn zu wenig. Das einzige was ich von ihm weiß ist, wie arrogant und selbstverliebt er ist. Andere Seiten kenne ich ja gar nicht.

Wir kennen uns schon seit ich hier hergezogen bin und wir haben uns eigentlich von Anfang an gegenseitig geärgert. Das ging bis jetzt so und da ist es klar, dass man erstmal ein paar Momente braucht um damit klar zu kommen. Vielleicht übertreibe ich auch und suche einfach nur Ausreden.

Eigentlich ist es egal wie viele Ausreden ich suche und mir im Kopfe immer sage. Ändern kann ich an dem ganzen ja eh nichts.

Als der Film endlich vorbei war, verbrachten wir alle unsere Zeit damit uns Sachen zu erzählen. Die meisten Geschichten davon waren witzige, weshalb wir alle viel lachten.
Es war eigentlich ganz witzig.

Als es dann langsam begann dunkel zu werden, beschlossen Brian und ich, dass wir dann auch mal wieder nach Hause gehen.

"Wie kommt ihr denn eigentlich nach Hause?", fragte jetzt Aiden und sah uns mit gerunzelter Stirn an. "Wir laufen", gab Brian als knappe Antwort zurück und sah mich an. Wieso guckt der jetzt mich an?
"Ihr werdet laufen? Den ganzen Weg?", fragte Luke jetzt misstrauisch. Irgendwie witzig wie die sich alle abwechseln.

"Ja wir laufen, den ganzen Weg", antwortete ich und sah jetzt auch zu Brian.
"Ist das nicht zu anstrengend und zu lang?" Verwirrt sah Luke uns an. "Ach, das passt schon", winkte ich ab und musste innerlich anfangen zu lachen. Brian und ich machten uns fertig und gingen dann mit den anderen zusammen raus. 

Als wir dann draußen vor dem Haus standen, verwandelte Brian sich in seine Wolfsgestalt. Die Augen der anderen, außer die von Hunter, wurden groß und sie sahen Brian an. Was ich eigentlich dumm fand, immerhin müssten sie ja eigentlich riechen können, dass er ein Werwolf ist.

Ich merkte wie Akira versuchte die Oberhand zu ergreifen, um mich auch zu verwandeln. Nach einigem zögern ließ ich es zu und so stand ich einige Sekunden später auch in Wolfsgestalt vor ihnen.

Die Augen der Jungs - wieder außer Hunter - wurden noch riesiger als bei Brian und ihre Münder standen weit offen.

Wäre ich noch in meiner Menschengestalt gewesen, hätte ich wahrscheinlich ein Bild davon gemacht und mich totgelacht.

"Hab ich irgendwas nicht mitbekommen?", fragte Luke und sah zwischen uns allen hin und her. Auch die anderen Jungs sahen verwirrt aus. "Ich erkläre es euch gleich", versicherte Hunter den Jungs und sah mich dann an.

Ich drehte mich zu Brian um und sah, dass seine Ohren sich bewegten, vermutlich sprach gerade einer mit ihm. Kurz darauf deutete er in Richtung Wald.

Daraufhin schaute ich zurück zu Hunter und sagte ihm etwas über die Gedanken.
Wir müssen jetzt gehen.
Er nickte mir zu und antwortete mir auch über Gedanken.
Oke, wir können ja schreiben oder hierüber reden.
Ich stimmte ihm noch zu und rannte dann mit Brian los.

Bis wir wieder Zuhause ankamen dauerte es nicht so lange. Dort wurden wir schon von meinen Eltern erwartet. Den Alpha konnte man jedoch nicht sehen, zumindest jetzt gerade nicht. 

"Und wie war es?", fragte mich jetzt meine Mutter und klopfte auf den Platz neben sich, damit ich mich dort hinsetzte und erzählte, was passiert ist. "Es war... in Ordnung", sagte ich bloß und ließ mich auf den Platz fallen. 

"Der Alpha hat mir angeboten in das Rudel einzutreten. Er hat auch gesagt, dass ihr auch eintreten könntet, wenn ihr wolltet", erzählte ich und sah sie an. "Und was hast du ihm gesagt", fragte sie jetzt und sah mich aufmerksam an. "Ich habe gesagt, dass ich Zeit brauche... Ich weiß einfach nicht Mum... wir sind die letzten 5 Jahre auch ohne Rudel klargekommen", fing ich nachdenklich an und starrte ins leere. Brian kam jetzt auch dazu und ließ sich ebenfalls neben mich fallen. 

"Ach Malia, natürlich sind wir gut zurecht gekommen, aber wir Wölfe sind dafür gemacht in einem Rudel zu leben", sagte sie mitfühlend und strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr. "Deren Rudel ist auf jeden Fall freundlicher und vertrauensvoller als unser altes Rudel", fügte ich hinzu, worauf ich meine Mutter wieder ansah und leicht lächelte. "Na dann, wieso denn nicht?", fragte sie dann und fing auch an zu lächeln. "Er hat sogar gesagt, ich dürfte trotzdem mit dir Kontakt haben", fügte ich dann hinzu und sah Brian an.

"Ich werde wahrscheinlich auch das Rudel wechseln, immerhin ist meine Mate hier", sagte Brian und fing dann an zu grinsen. "Weißt du wie cool das wäre?! Dann können wir wieder viel Mist bauen", sagte ich und hatte das breiteste Lächeln überhaupt, als meine Mutter mich jedoch streng ansah korrigierte ich meine Aussage, "Ich meine wir können dann endlich wieder viel mehr Zeit miteinander verbringen." Man hörte wie Brian leise lachte, worauf wir alle gemeinsam anfingen zu lachen. 

"Und wie läuft es mit diesem Hunter?", fragte meine Mutter dann auf einmal und sah mich eindringlich an. Um ehrlich zu sein wollte ich diese Frage gar nicht beantworten. Wie sollte es denn schon laufen? "Wieso fragst du?", entgegnete ich daher, weshalb ich förmlich spüren konnte, wie Brian seine Augen verdrehte. "Hey hör auf deine Augen zu verdrehen! Nur weil deine Mate ein liebevolles Mädchen ist, die du gerade erst kennengelernt hast", fauchte ich ihn an. 

Auf einmal stürmte mein ehemaliger Alpha in unser Haus. Wie genau ist der hier bitte hereingekommen? 

"Wir haben ein Problem", sagte dieser und sah uns alle an, vor allem aber mich. Meine Mutter stand auf und ging in seine Richtung. "Was ist los?", fragte sie, als sie bei ihm ankam. Kurze Zeit später tauchte sein Beta hinter ihm auf. "Irgendwer muss Wind davon bekommen haben, was mit dir ist, da draußen streifen Wölfe herum, die sich um euer Haus stellen, dabei ist auch ein schwarzer", erklärte dieser dann, worauf ich an Hunter denken musste, da dieser ja auch schwarzes Fell besitzt. Allerdings erinnerte ich mich auch an die gelben Augen, die ich gesehen hatte, als wir zu Hunter gelaufen sind.

"Wo genau?", fragte Brian und sah mich an, wahrscheinlich hatte er denselben Gedanken wie ich. "Hier vor dem Haus." Ich verdrehte die Augen.

Hunter?, fragte ich über die Gedanken. Ja?, antwortete dieser zurück. Bist du gerade vor meinem Haus?, fragte ich erneut und wartete auf eine Antwort von ihm. Ähm- nein.., antwortete dieser dann etwas zögernd. Wirklich nicht? Bitte sag mir die Wahrheit, sagte ich erneut. 

Wenn er das nicht war, wer sollte es sonst sein? Und wieso umstellen sie mein Haus?

Ich bin wirklich nicht da.

Eternal Mate - Once And ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt