Kapitel 10

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Amelia P.O.V

Es ist eigentlich doch richtig schwer, so zu tun, als wüsste ich nichts, dennoch kriege ich es eigentlich recht gut hin.

"Also fangen wir an. Willst du nicht weitermachen mein Sohn? Ich würde euch beide dann alleine lassen", schlug Hunters Vater vor.

Hunter nickte nur und somit ließ sein Vater mich hier mit Hunter alleine. "Für dich muss das ganze wahrscheinlich ziemlich verwirrend sein", stellte Hunter fest, als er sich anscheinend sicher war, dass sein Vater endgültig weg war. "Was? Wieso sollte ich verwirrt sein? Erst haben wir uns gegenseitig runter gemacht und auf einmal umarmst du mich und sagst, ich sei deins. Was sollte daran denn verwirrend sein?", fragte ich ihn ironisch, verschränkte meine Arme vor der Brust und zog meine Augenbrauen hoch.

"Ja ich verstehe dich, aber lass es mich erstmal erklären bitte", bat er mich ruhig und mit einem Hundeblick. So hatte ich ihn in meiner Gegenwart noch nie erlebt. Ich nickte nur um ihm zu zeigen, dass er anfangen soll.

"Also du kennst ja die Werwölfe aus den Filmen oder?", fragte er dann zuerst. Erneut nickte ich, jedoch mit einem misstrauischen Blick, also fuhr er fort: "Es gibt sie wirklich."

Vorsichtig und leise flüsterte ich: "Ich weiß..." Jetzt sah er mich verblüfft an und fragte: "Du weißt von den Werwölfen? Von wem und was weißt du noch?"

"I-ich weiß fast nichts. Meine Eltern sind welche... aber sie haben mir eigentlich fast nichts davon erzählt."
Irgendwie war ich nervös, nicht dass ich noch irgendwas ausplappere. Ach komm, nicht nur deswegen, sagte Akira in meinem Kopf. Sei leise.

"Aber du bist kein Werwolf?", fragte er mich verwirrt. "Ehrlich gesagt weiß ich es nicht...", log ich und guckte verwirrt auf den Boden. "Wie du weißt es nicht?", fragte er mich jetzt nur noch verwirrter.

"Ja ich habe mich nie verwandelt, also weiß ich es nicht, aber ich kann vieles riechen und auch sehr gut hören", antwortete ich immer noch auf den Boden schauend. "Ehrlich gesagt rieche ich nichts an dir."

"Könnt ihr eigentlich... ähm... könnt ihr Gedanken anderer Leute lesen?", fragte ich dann.

"Also zum Teil ja, wir können per Gedanken miteinander reden und wir können die Gedanken unserer Mate hören, wenn man es will und wenn sie es zulässt, kann man ihr auch antworten", erklärte er mir. Das wusste ich ehrlich gesagt nicht.

"Okay, was denke ich jetzt?", fragte ich und sofort dachte ich an etwas. Du bist blöd.

"Du hast gedacht, dass ich blöd bin", antwortete er darauf und hatte nicht gerade einen fröhlichen Ausdruck im Gesicht. "Oha das funktioniert ja echt", stellte ich fest und grinste jetzt ein bisschen gemein.

"Also, erzähl mir was, über diese ganze Mate Sache", forderte ich ihn auf und da ich darüber eh nicht soviel wusste, konnte ich womöglich noch was lernen. "Also gut, wo fange ich denn an. Jeder Mensch oder Werwolf auf dieser Welt hat eine oder einen Mate, auch wenn Menschen das nicht merken, es sei denn der oder die Mate ist ein Werwolf. Mate bedeutet im Grunde, dass unsere Mondgöttin eine Seele aufgeteilt hat und in 2 verschiedene Körper gesteckt hat, diese zwei Personen sind füreinander geschaffen...", beantwortete er meine Frage und fügte dann hinzu: "Und der Mate muss seine Mate markieren."

"Und was genau bedeutet das? Markieren, was muss da gemacht werden?", fragte ich ihn neugierig. "Ähm.. also da müssten wir miteinander schlafen... und dann müsste ich dich beißen...", antwortete er ziemlich locker, aber ich denke er will überspielen, dass er verlegen ist, obwohl ne, es ist Hunter.

Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn skeptisch an. "Tut das denn nicht weh?", fragte ich dann.

"Höchstens ein bisschen", antwortete er darauf wahrheitsgemäß.

"Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?", informierte ich mich.
"Also, wenn du mich akzeptieren solltest, würdest du, nachdem ich dich markiert hätte und zum Alpha geworden wäre, die Luna unseres Rudels sein, also die Anführerin", antwortete er schlicht und einfach.

"Und was wäre, wenn ich dich nicht akzeptieren würde?", fragte ich dann vorsichtig, weil man nie vorhersehen kann, wie ein Werwolf auf solche Fragen reagiert.
Es wirkte so, als wüsste er darauf auch keine Antwort, anscheinend vermutet er nicht, dass irgendjemand ihn abweisen würde. Dann kennst du mich noch nicht Hunter. Oke unter diesen Umständen wird es etwas schwer, aber egal...

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich damit umgehen soll...

"Das ist oke, du brauchst sicherlich Zeit um erstmal alles zu verdauen", meinte Hunter. Er hat anscheinend wohl meine Gedanken mitgehört.
"Heey, nicht einfach meine Gedanken mithören. Könnte ich das auch? Immerhin bist du ja... mein..."-"Mate", beendete Hunter meinen Satz und ich nickte nur.
"Also?", hakte ich nochmal nach.

"Das weiß ich ehrlich gesagt nicht, weil du ja Werwölfe als Eltern hast", antwortete er wahrheitsgemäß, "Versuch es doch mal."
"Okee..."

Du bist hübsch, hörte ich ihn denken.

"Du bist hübsch", sagte ich also, was seine Gedanken betrafen und fügte hinzu: "Danke." Ich lächelte süß.
"Also kannst du es auch", stellte er fest und sah leicht verwirrt aus.
Plötzlich klingelte mein Handy, also ging ich ran.

Telefonat
(B=Brian; A=Amelia)

A: "Hey Brian, was gibt's?", fragte ich und ignorierte den Blick von Hunter.
B: "Hey Malia, wo seid ihr?"
A: "Ich bin noch hier in dem Haus und Amber ist keine Ahnung wo."
B: "Äh.. Du solltest... nach Hause kommen. Soll ich dich abholen?"
A: "Brian, was ist passiert?"
B: "Das solltest du dir hier lieber selbst ansehen... denke ich... Wer atmet da im Hintergrund so laut?"
Jetzt sah ich auf zu Hunter, der einen komischen Gesichtsdruck im Gesicht hatte.
A: "Ich denke mal, dass es Hunter ist."
Per Gedanken sagte ich noch: Sag nichts falsches, er weiß nicht, dass ich ein Werwolf bin. Ich hoffe er hat das nicht gehört...
B: "Oke und warum?"
A: "Erklär ich dir später."
B: "Also, soll ich dich jetzt abholen?"
A: "Ja, das wäre sehr nett. Dann bis gleich."
Und schon legte ich auf.

Telefonat Ende

"Wer war das?", fragte mich Hunter jetzt und war mir plötzlich so unglaublich nah, dass ich seinen Atem in meinem Gesicht spürte.

"Was Brian?", fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn.

"Ja, dieser Brian", antwortete er und guckte mich komisch an.
"Er ist im Grunde mein Bruder", antwortete ich lächelnd, "Also nicht Blutsverwandt oder so."
Er sah mich misstrauisch und prüfend an.

"Mach dir nicht so einen Kopf", sagte ich zu ihm, jedoch schon etwas genervt von ihm.

Wir gingen zum Auto und als ich eigentlich nur 'Tschüss' sagen wollte und dann gleich einsteigen wollte, wurde ich von Hunter in eine Umarmung gezogen.
Ich hatte ihn vorher noch nie umarmt und wollte es auch eigentlich nie tun, aber nun ja. Jetzt stehen wir hier in einer Umarmung.

Irgendwann, als es mir dann doch zu lang war, löste ich mich von ihm, sagte noch ein 'Tschüss' und stieg dann in das Auto ein.

"Hey", begrüßte Brian mich lächelnd, dass ich genauso lächelnd erwiderte.

Und schon fuhren wir los...

Eternal Mate - Once And ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt