Kapitel 15

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Amelia P.o.V

Wir kamen auf einem Berg an. Von da aus konnte man alles von dem Wald und der kleinen Stadt sehen. Es war einfach nur cool.
Ich verwandelte mich zurück und setzte mich hin.

Jedes einzelne Detail guckte ich von hier oben an. Ich konnte mein Haus sehen. Genauso wie das Haus von Hunter und seinem Rudel, das weiter im Wald lag.

"Es ist echt schön hier", gab ich also zu. Ich drehte mich um um zu gucken wo Hunter ist.
Er hatte sich auch gerade wieder verwandelt und kam jetzt langsamen Schrittes zu mir.

"Ich komme oft hier her, manchmal auch mit meinen Jungs. Hier oben fühlt man sich ausnahmsweise frei unter all den anderen Aufgaben und Pflichten eines Alpha Sohnes", sagte er ruhig und schien das ganze hier zu genießen.

"Ich weiß zwar nicht wie viel Stress das ist, aber ich kann es mir gut vorstellen. Deshalb verstehe ich was du meinst", antwortete ich und sah mal wieder auf mein Haus.
Leider konnte ich nicht erkennen ob die Autos, von meinem Alpha, immer noch da standen.

Plötzlich hörte ich Äste knacken hinter uns, weshalb ich mich sofort umdrehte. Hunter schien das nicht zu stören, anscheinend wusste er wer das ist.

"Das sind nur meine Jungs. Keinen Grund zur Panik", lachte er und sah mich belustigt an. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an.
Dann kamen 3 Wölfe aus dem Wald und auf den Berg zu uns.

Zwei von ihnen waren braun und der Dritte war grau.

Sie verwandelten sich zurück in Menschen und kamen lachend auf uns zu.

Ich rollte genervt mit den Augen und richtete meinen Blick erneut auf den Wald.

"Aww ist da etwa jemand beleidigt?", fragte einer der drei Jungs und alle lachten.
Die reden mit mir als wäre ich ein kleines Kind. So lasse ich nicht mit mir reden.

Aber was kann ich machen, damit sie aufhören zu lachen?

"Oh mein Gott, guckt mal", fing ich also an und versuchte geschockt zu klingen.
Alle kamen zu mir und suchten nach dem, was ich meinen könnte.
Nachdem sie nichts gefunden hatten, fragte einer von ihnen: "Hä was ist denn da?"

"Ich hab soeben euer Niveau gefunden, es ist da unten", sagte ich also ironisch und zeigte mit meinem Finger nach unten. Diesmal war ich diejenige, die über den Gesichtsausdruck, von allen Jungs, lachen konnte.

"Ha ha, sehr witzig", sagte Damien und sah mich mit einem genervten Blick an. Ich liebe diesen Ausdruck in seinen Augen, darüber könnte ich stundenlang lachen.
"Also ich finde es witzig", antwortete ich darauf und lächelte zuckersüß.

Ach Amelia, wir sind so gut, sagte Akira und ich konnte mir vorstellen wie sie an einer Tafel ein 1:0 anzeichnete. Eine komische Vorstellung, aber dennoch witzig.

"Also wieso seid ihr hier?", fragte Hunter, um das Thema zu wechseln. Was er in Gedanken zu ihnen sagt, möchte ich ehrlich gesagt nicht wissen.

"Dein Vater sucht nach dir und du hast ihm nicht geantwortet, deswegen dachte er, dir sei etwas passiert", fing Luke an worauf Aiden weiterredete: "Und da wir dich kennen, haben wir uns gedacht, dass ihr hier seid und sind selbst her gekommen."

Er verpackte es so, als wären sie die besten Freunde der Welt und würden immer wissen wo jemand steckt. Ist ja nicht so, dass es auch andere Methoden gibt, um jemanden zu finden. Zumindest bei uns.

Hunter zog die Augenbrauen hoch und sah Aiden an.
"Na gut, wir haben euch aufgespürt", gab er letztendlich geschlagen zu.

"Aber kommen wir wieder zum Thema. Dein Vater möchte mit dir und deiner Mate reden", warf jetzt Damien ein, der anscheinend die Nase voll von dem ganzen Getue hatte.

"Dann müssen wir wohl zurück zu mir", stellte Hunter fest. Wie schlau er doch ist...

Die Jungs hatten sich schon verwandelt und wollten gerade loslaufen, bis ich sie unterbrach.
"Jungs, ich glaube ihr habt da etwas vergessen", sagte ich und schaute die Wölfe an, die mich dumm anglotzten.

Ich musste ja meine Tarnung vor den Freunden von ihm aufrechterhalten. Wenigstens für ein paar Stunden... oder Tage.
Mal gucken.

Hunter schien zu verstehen, warum ich das mache und somit verwandelten sich alle kurz zurück.

"Also du kannst gerne auf einem von uns reiten", fing Aiden an und grinste pervers. Als Hunter jedoch knurrte und ihn mit einem Killerblick ansah änderte er seine Aussage. "Also du kannst gerne auf Hunter reiten..."
Er senkte unterwürfig seinen Kopf.

Somit verwandelten sie sich alle wieder. Hunter legte sich vor mir hin, damit ich aufsetzen konnte.
Dann stand er auf und gemeinsam rannten wir zum Rudelhaus.

Das Haus, wo ich vor ein paar Tagen gesagt habe, dass ich da nicht noch einmal hingehe. Und das mir zwei Besuche schon zu viel gewesen waren.
Beim durch den Wald rennen achtete ich so mehr auf die Außenwelt. Wenn ich als Wolf jetzt gerade hier lang laufen würde, würde ich nur darauf achten zu meinem Ziel zu kommen.

Wir sind gleich bei dem Haus. Ehrlich gesagt meine ich, während des Laufens, gelbe Augen im Wald gesehen zu haben und einen Wolf der uns verfolgt. Bestimmt spielen mir meine Gedanken nur einen Streich und ich hab es mir nur eingebildet. Vielleicht war es auch einer aus deren Rudel.

Mittlerweile standen wir vor dem Haus und gingen gerade rein. Auf dem Weg zu Hunters Vater begegnete ich beinahe dem ganzen Rudel. Amber war auch dabei. Sie hatte mich nur schiefgrinsend angeguckt.
Die meisten anderen sahen mich erstaunt an. Vermutlich, weil sie alle denken, dass ich ein Mensch bin.
Ein paar einzelne sahen mich wiederum eifersüchtig an.

Während des Weges zu seinem Vater hatte Hunter ein paar Mal versucht meine Hand zu nehmen. Das hab ich aber nicht mitgemacht.
Tut mir Leid Hunter, aber das wird noch ein wenig dauern.

So langsam sollte ich akzeptieren, dass ich seine Mate bin. Ändern kann ich ja eh nichts... leider...

Es wirkte so, als hätte Hunter meine Gedanken gehört oder er ist traurig, weil ich seine Hand nicht nahm.

Das passt irgendwie nicht zu mir.

Komischerweise vertraue ich ihm und weiß irgendwie, dass er mich nicht verletzen würde. Mein Wolf will ihn umarmen, aber mein Bewusstsein sträubt sich dagegen.

Inzwischen haben wir das große Haus durchquert und standen vermutlich vor dem Arbeitszimmer des Alphas. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich neugierig über das, worüber der Alpha mit uns reden möchte.

Der Alpha erwartete uns bereits mit verschränkten Händen in seinem Arbeitszimmer.

"Hey Vater, du wolltest mit uns sprechen?", fragte Hunter seinen Vater aufmerksam und warf kurz einen Blick auf mich.

"Ja, das stimmt mein Sohn. Bitte, setzt euch doch", erwiderte sein Vater und lächelte höflich. Hinter uns wurde die Tür geschlossen.

Hunter und ich setzten uns auf die Stühle vor seinem Schreibtisch.

Sofort fing sein Vater an zu reden...

Eternal Mate - Once And ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt