Kapitel 25

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Ich rannte durch den Wald. Es war sehr dunkel. Ich konnte fast meine Füße auf dem Boden nicht sehen. Neben mir rannte ein Wolf, der so aussah wie ich in meiner Wolfsgestalt. Als ich in den Wald sah, sah ich gelbe Augenpaare.
In weiterer Entfernung hörte ich ein Knurren, das uns folgte. Jedoch hinter uns. Die Augenpaare die seitlich von uns liefen, schienen keine Bedrohung zu sein.
Es war als würden Akira und ich getrennt voneinander laufen. Obwohl ich kein Wolf war, rannte ich so schnell wie der Wolf neben mir.
Ich hatte keine Ahnung, wo genau wir hinliefen, aber ich konnte auch nicht wirklich was daran ändern.
Ich hatte auch keine Ahnung vor wem wir wegrannten.
In einiger Entfernung war eine Felswand. Wo sollten wir jetzt hin?
Ich blieb kurz davor stehen, um mich umzudrehen. Dann kam ein schwarzer Wolf langsam aus dem Busch. Er besaß rote Augen und eine Narbe über seinem rechten Auge. Er fletschte die Zähne, von denen Blut tropfte.
Dann verschwand ich durch die Felswand, die wie ein Portal war und er war weg.

Ich schreckte hoch und vergewisserte mich wo ich war. Ich erinnerte mich an den gestrigen Abend und fuhr mir durchs Gesicht. Hunters Arm lag immer noch um meine Hüfte. Er sah ja ganz süß aus, wenn er schlief, so unschuldig.

Ich fuhr mir nochmal durch die Haare und atmete einmal tief ein und aus. "Hey, alles okay?", murmelte Hunter mit rauer und verschlafener Stimme. Er richtete sich ein bisschen auf und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, auch wenn der Raum dunkel war.

"I-ich h-hab nur schlecht geträumt", stotterte ich und automatisch wurde das Bild des schwarzen Wolfes aufgerufen. Diese roten leuchtenden Augen. Jetzt setzte er sich ganz auf und sah mich an. "Willst du darüber reden?", fragte er besorgt, doch ich schüttelte den Kopf und sah auf meine Hände. "Bist du dir sicher?"

Du hast jetzt jemanden an deiner Seite, vor dem du auch schwach sein kannst. Du musst das nicht alleine durchmachen Amelia, sagte Akira, diesmal sogar fürsorglich. Sie hatte Recht. Das wurde mir erst jetzt richtig klar.

"O-okay", murmelte ich und begann ihm davon zu erzählen. Er hörte mir aufmerksam zu und das war das erste Mal, dass ich seit langem meine Schwäche vor jemand anderem als meinen Eltern zeigte. In diesem Moment hatte ich aber auch nicht das Gefühl, dass er das ausnutzen würde. Insgesamt hatte ich jetzt gerade das Gefühl, dass er das niemals ausnutzen würde. Außerdem fühlte es sich auch so an, als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen.

Er nahm mich in den Arm, als ich fertig war mit meiner Erzählung und in diesem Moment, fühlte ich mich zum ersten Mal seit sehr langer Zeit wieder richtig sicher und geborgen. "Es war nur ein Traum", sagte er, vermutlich um mich aufzumuntern. "Es fühlte sich aber nicht so an. Es fühlte sich so... real an", erwiderte ich und runzelte verwirrt meine Stirn.

"Danke", sagte ich dann und sah ihn mit einem leichten Lächeln an. "Ich habe dir gesagt, dass du jetzt nichts mehr alleine durchmachen musst", versicherte er mir erneut und lächelte mich auch an. "Lass uns jetzt noch ein bisschen schlafen", murmelte er dann und streichelte kurz meine Schulter, bevor er sich wieder zurücklegte.

Ich legte mich wieder mit dem Rücken zu ihm gewandt, worauf er wieder seinen Arm um meine Hüfte legte und mich zu sich zog. Ich könnte mich daran gewöhnen so einzuschlafen.

Ich wusste nicht, wie viele Stunden wir noch geschlafen hatten, aber als ich aufwachte, lag ich halb auf Hunter drauf. Sein Arm lag immer noch um meine Hüfte.

So vorsichtig wie möglich und ohne Hunter zu wecken stand ich auf. Auf Zehenspitzen lief ich im Raum herum, um so leise wie möglich zu sein. Ich nahm mir meinen BH, den ich mit meinen anderen Klamotten auf den Sessel gelegt hatte, und ging ins angrenzende Badezimmer. Dort ging ich erstmal auf Toilette und zog mir dabei meinen BH wieder an.

In einer der Schubladen fand ich eine frische und immer noch verpackte Zahnbürste, mit der ich mir die Zähne putzte.

Danach ging ich wieder zurück, nur um einen wachen Hunter zu entdecken. Er rieb sich die Augen, als ich aus dem Badezimmer kam.

"An den Anblick am Morgen könnte ich mich gewöhnen", nuschelte er und fing an zu grinsen, als er mich einmal von oben bis unten ansah. Er musste ja nicht wissen, dass ich diese Aussage vor wenigen Minuten auch gedacht hatte.

Ich warf einen Blick auf die Uhr, die auf seinem Nachtschrank stand, um dann zu erkennen, dass es schon 1 Uhr war.

"Ich brauche etwas frisches zum anziehen, ich werde mal zu Amber gehen", sagte ich, ohne auf sein vorheriges Kommentar zu reagieren. Aber nur, weil ich nicht wusste, was ich darauf antworten soll. "Du kannst dir auch Sachen von mir nehmen", warf er ein und stand langsam von seinem Bett auf. "Wieso, damit jeder sieht, dass ich dir gehöre?", fragte ich leicht schmunzelnd und verschränkte meine Arme vor der Brust. Er nickte nur als Antwort und kam auf mich zu. "Aber du hast sicherlich keine frische Unterwäsche für mich, oder etwa doch?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Denn wenn doch, würde ich die wahrscheinlich trotzdem nicht anziehen."

Als er auf mich zukam, huschte mein Blick kurz auf seinen Oberkörper.

"Nein habe ich nicht, da hast du Recht", bestätigte er. Er kam bei mir an und sah auf mich herunter. Er war mehr als einen ganzen Kopf größer als ich.

"Na gut, dann gehe ich mal und hole mir was von Amber", sagte ich und wollte mich gerade umdrehen, als er mich festhielt. "Dir ist aber klar, dass du mich dafür loslassen musst oder?" Allerdings sah er nicht so aus, als hätte er das vorgehabt.

"Wieso musst du dich denn jetzt schon fertig machen?" Ich deutete auf die Uhr, auf die er dann auch einen Blick warf. Genau in dem Moment ging ich dann doch aus der Tür, da er den Griff aufgrund der Ablenkung gelockert hatte.

Nachdem ich bereits im Flur war, und dem Geruch von Amber zu ihrem Zimmer folgte, hörte ich Hunter knurren.

Das war aber auch gemein von dir, meckerte Akira. Was war daran denn gemein? Ich bin doch nur ein paar Sekunden weg.

Bei Amber angekommen klopfte ich erstmal und wartete, bis sie mir die Tür öffnete. Vor mir stand eine, mit halb geschlossenen Augen und müde aussehende Amber. Ich konnte auch Brian riechen, der wahrscheinlich in ihrem Bett lag.

"Amy? Was machst du hier so früh?", fragte sie verschlafen. "Am es ist schon halb 2", sagte ich lachend, "Ich muss mir frische Sachen von dir ausleihen."

Eternal Mate - Once And ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt