Als wir bei Vanessas Oma ankamen, schlichen wir uns sofort in Vanessas Zimmer.
Vanessa fing an wie wild in ihren Schubladen zu suchen.
"Nes, was verdammte Hühnerkacke tust du?"
Doch sie antwortete nicht und zog nach weiterem Rumgekrame einen kleinen Beutel heraus.
Neugierig kam ich näher und betrachtete den hellrosanen Beutel in ihrer Hand.
"Was- ?", fing ich an, doch sie unterbrach mich prompt.
"Schminke."
"Schminke!?"
"Du hast richtig gehört, wenn wir schon nicht mehr Fußball spielen können wir uns auch wie Mädchen verhalten und uns schminken!"
"Nessi, du weißt, dass das keinesfalls ist was Mädchen ausmacht."
"Trotzdem!", antwortete sie trotzig und fing an sich zu schminken.
Ich seufzte und nahm ihr den Pinsel aus der Hand.
Sie wollte sich gerade beschweren, als ich vorsichtig ihr Gesicht zu mir rüber drehte und anfing ihr Lidschatten aufzutragen.
Nach einer Weile, rutschte ich zurück und betrachtete mein fertiges Werk.
Zufrieden nickend steckte ich den Pinsel zurück in den Beutel und zog eine Wimperntusche heraus.
"Nes, du wirst Leon trotzdem sehen können."
Sie rutschte ein Stück zurück und sah mich verstört an.
Ich zog sie zurück zu mir,
"Du brauchst nicht zu antworten", ich sah prüfend ihre Wimpern an,"Aber glaub mir, was auch immer du fühlst... Er fühlt das gleiche!"
Ich lächelte sie sanft an und drehte mich weg um den Beutel zu zumachen.
"Danke!", kam es kaum hörbar von Vanessa.
"Komm wir gehen essen!"
Wir gingen runter zum Esszimmer.
Dort hatte Vanessas Oma schon alles vorbereitet.
Es gab Pfannenkuchen, wofür ich unendlich dankbar war.
Als Vanessa in die Sicht ihrer Oma kam konnte diese sich einen Kommentar nicht verkneifen,
"Du siehst gar nicht mehr aus wie eine Frau, die in die Männer-Nationalmannschaft will! Was ist los? ""Davon hast DU keine Ahnung!", antwortete Vanessa harsch.
"Und wer hat Ahnung davon?"
Ich setzte mich, leicht unwohl, an den Tisch neben Vanessa.
Diese Diskussion musste sie alleine führen.
"Jedenfalls keine Frau und erst recht keine Oma! Hast dus kapiert?"
Ich zog scharf die Luft ein.
"Was du nicht sagst. Wieso?"
"Weil! Und auf dein Mitleid kann ich verzichten", stieß Vanessa aus.
"Kein Mitleid dafür, dass du nie ein Wilder Kerl sein wirst. In hundert Jahren nicht!"
Ich sah Vanessas Oma geschockt an.
"Du hast es geschnallt!"
"Ok... Du bist ein Hasenfuß, Mädchen! Gott, was bist du für eine Meme!", so langsam hatte ich eine Ahnung worauf sie hinaus wollte.
"Was soll der Mist!?", fragte jetzt auch Vanessa irritiert.
"Da wo ich her komme bleibt sowas nicht ungestraft! Da wird man nicht einfach zum Schisser!"
"Oma, ich warne dich!"
"Ha, das ich nicht lache! Du pisst dir ja vor meinen Augen ins Hemd, ich rieche das ja förmlich!"
Jetzt musste ich mir ein kleines Lachen verkneifen.
"Jetzt reichts!", beschwerte sich Vanessa.
"Oh Gott, wie das stinkt!", machte ihre Oma trostlos weiter.
"Es reicht habe ich gesagt!", explodierte Vanessa.
"Ja dann wehr dich doch!"
Die beiden hoben gleichzeitig ihre Löffel hoch und tunkten sie in den Apfelmus.
Als die beiden jeweils mit vollen Löffeln aufstanden und den Tisch umkreisten hatte ich eine leise Ahnung was gleich passieren würde und brachte mich schnell aus der Schussbahn.
"Na, worauf wartest du? Ziel!", provozierte Vanessas Oma sie.
Vielleicht hatte sie ein bisschen übertrieben, denn Vanessa holte aus und schleuderte ihren Apfelmus direkt in das Gesicht ihrer Oma.
"Und? Was sagst du jetzt?", ich begab mich zurück an den Tisch und schlug mit Vanessa ein.
"Ganz gut, fürn Anfang", antwortete ihre Oma bitter.
Sie langte über den Tisch und nahm jeweils eine unserer Hände in ihre.
"Jetzt müssen wir reden! Aber ernsthaft! Von Mann zu Mann!", ich schmunzelte.
"Was meinst du damit?", fragte Vanessa.
"Ihr braucht eine Mutprobe!", mein Lächeln wuchs mit jedem Wort,
"Und zwar eine, die sich gewaschen hat! Ich sage nur Baggersee!"Jetzt war ich breit am Grinsen.
"Verflixt! Und ich dachte du wärst meine Oma!", ließ Vanessa aus, die im Gegensatz zu mir nicht so begeistert aussah.
"Eben! Hier ist dein Handtuch, Badeanzug und eine Kanne Tee, für danach!"
Wir schlugen alle drei ein.
Vanessa's Oma schnipste und hielt einen Finger hoch, "Alles ist gut!"
Wir machten ihre Geste nach, "Solange du wild bist!", sagten wir gemeinsam und sprangen dann auf.
Wir rannten wie wild aus dem Haus und sprachen uns kurz ab, wer wen abholt.
Vanessa holte Maxi, Fabi und Raban, während ich Juli, Joschka, Jojo und Blondi holen sollte.
Anschließend würden wir uns bei Leon und Marlon treffen.
Ich schwang mich auf mein Rad und plante im Kopf meine Route.
Zuerst fuhr ich Jojo und Blondi abholen.
Yey!
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Der Blitz des Unbezwingbaren
FanfictionHi, ich bin Tayrn und das ist meine Geschichte. Nicht nur meine, sondern die der Wilden Kerle. Der wildesten Fußballmannschaft der ganzen Welt. Ich erzähle euch, wie ich mich traute, wie ich meinen Namen erhielt und am wichtigsten wie ein bestimmter...