Die Versöhnung?!

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Nervös folgte ich ihm nach draußen, meine Hände zitterten ein bisschen und ich versuchte mein Herzschlag regelmäßig zu halten, letzteres funktionierte eher weniger gut.

Markus führte mich etwas in den Wald hinein, weit genug weg von den anderen, sodass die Pappnasen uns nicht belauschen konnten.

Markus blieb auf einer Lichtung stehen und drehte sich zu mir um. Erwartungsvoll sah ich ihn an. Ich musterte ihn genauer und erkannte wie er immer wieder seine Hand durch seine Haare fuhr, seine Augen wanderten unruhig zwischen meinen und dem Boden hin und her und er wippte leicht von rechts nach links. Es dämmerte mir. Er war nervös... genauso nervös wie ich.

Vorsichtig trat er einen Schritt näher an mich heran,
"Ari... Ich - ich wills dir erklären!"

Ich legte fragend meinen Kopf schief.

"Ich will dir erklären, warum ich mit Viki etwas gemacht habe."

"Mit 'etwas gemacht' meinst du wohl ein Date."

"Nein!"

"Ah ja!", sagte ich sarkastisch.

Markus trat noch einen Schritt näher an mich heran, "Ari! Lass mich erklären!"

Ich nickte eingeschüchtert angesichts der Strenge in seiner Stimme.

"Viki und ich waren nicht auf einem Date! Beziehungsweise nicht von mir aus! Ich war eifersüchtig, da du dich so gut mit Lenox verstanden hast... Ich dachte ich würde dich verlieren...", er machte eine nachdenkliche Pause, "...als meine beste Freundin. Deshalb traf ich mich mit Viki, sie wollte sich sowieso mit mir treffen. Bevor wir euch bei der Eisdiele trafen waren wir wirklich nur zehn Minuten alleine. In jeder einzelnen dieser Minute bereute ich meine Entscheidung und als sie mich dann in die Eisdiele zog wollte ich am liebsten wegrennen. Es tut mir so unglaublich leid, wenn ich dich verletzt habe. Ich wollte das nicht. Aber du musst auch mich verstehen. Dich mit meinem ehemaligen besten Freund zu sehen mit der Vorahnung dich als meine beste Freundin zu verlieren... Das tat auch mir weh. Ich verstehe, dass meine Entscheidung unbegründet und kindisch war, aber ich habe sie getroffen und jetzt kann ich nicht mehr tun, als mich bei dir zu entschuldigen! Ich will doch nur meine Ari wieder haben!"

Mein Kopf begann sich zu drehen und meine Gedanken begannen zu rasen.

Er tat es also auch nur aus Eifersucht. Ich konnte es nachvollziehen, meine Eifersucht brachte mich überhaupt erst dazu etwas mit Lenox zu machen. Allerdings machte es mir dann wenigstens Spaß mich mit Lenox zu treffen. Ihm ja anscheinend nicht. Wobei das hat er verdient. Er hat mich dennoch verletzt. Und zwar sehr.

Aber ich mochte ihn. Vielleicht mehr als mein seinen besten Freund mögen sollte. Aber auch wenn nur als besten Freund, ich brauchte ihn.

Ich sah ihm direkt in die Augen und nickte kurz. Erleichterung wusch sichtlich über ihn und er lächelte dankbar.

Ich konnte nicht anders als ebenfalls zu lächeln.

"Na komm her, Schlumpfi!", er öffnete seine Arme und ich stürzte mich in sie. Fest drückte er mich an sich und ich schloss glücklich meine Augen. Erst jetzt realisierte ich wie sehr ich ihn vermisst hatte. Ich kuschelte mich enger an ihn und der allzu familiäre Duft umhüllte mich. Es war Geborgenheit.

Vorsichtig lockerte ich die Umarmung, sodass ich zu ihm hochschauen konnte verweilte aber dennoch in seinen Armen.

"Sag mal, bist du gewachsen?!", ich legte meinen Kopf schief und sah ihn an.

Er schmunzelte, "Tja, jetzt passt Schlumpfi halt noch besser!"

Ich knuffte ihn in die Schulter, doch konnte auch mein Schmunzeln nicht unterdrücken, "Ich schwöre dir, dass ich trotzdem noch schneller bin als du!"
Er verdrehte die Augen und zog mich lachend zurück in seine Arme.

"Klar, Schlumpfi! Reds dir nur ein, wenns dich glücklich macht!"

"Eyyy!"

"Shhh!", er strich mit seiner Hand über meine Haare, "Ich hab dich vermisst!"

"Ich dich auch!", nuschelte ich, "Jetzt kann ich endlich wieder jemanden nerven!"

Ich löste mich schnell aus der Umarmung und rannte von ihm davon Richtung Baumhaus. Er mir hinterher.

Lachend schlitterte ich um eine Kurve und rannte noch schneller.

Ich war schon längst an der Brücke zu Camelot, während Markus gerade erst aus dem Wald rannte.
Ha, ich wusste doch, dass ich immer noch schneller bin.

So schnell und gleichzeitig vorsichtig wie ich konnte rannte ich über die Brücke und drehte mich kurz bevor ich im Baumhaus war ein letztes Mal nach Markus um.
Doch diesen bekam ich gar nicht ganz zu Gesicht, denn ich sah nur noch wie er nach mir griff und ließ einen Schrei aus, als ich zu Boden stolperte.

Wie zum Geier hatte er mich so schnell eingeholt?

Wobei das jetzt die geringste meiner Sorgen war, da ich geradewegs auf den Boden zu fiel und Markus immer noch eine meiner Hände festhielt und noch zusätzlich hinter mir her fiel.

Kurz bevor ich mal wieder dem Boden begegnete spürte ich wie eine Kraft mich zur Seite drehte und dadurch meinen Aufprall mit meinem heißgeliebten Boden etwas verhinderte.

Stattdessen landete ich zum Teil auf etwas weichem zum anderen Teil auf dem Boden.

Ich hörte wie die Jungs laut los prusteten und anfingen zu pfeifen.

"Ah! Ist der Ehestreit endlich beendet!?", rief Marlon in die Runde was die Jungs nur noch mehr zum Lachen brachte.

Plötzlich packten mich zwei Hände von hinten und begannen mich durchzukitzeln. Ich rollte hin und her vor Lachen in dem Versuch der Kitzelattacke auszuweichen. Im Hintergrund war immer noch das Gegröle der Jungs zu hören.

"Heyy!", brachte ich unter Lachen heraus, "Wi-will mi-mir mal ein-er helfen?"

"Nope Schwesterherz, du bist auf dich allein gestellt!", prustete Maxi von der Seite.

Wäre ich nicht immernoch abgelenkt von Markus Kitzelattacke hätte Maxi bestimmt einen blöden Spruch zurück bekommen. Doch Markus kitzelte mich immer noch durch und so langsam bekam ich keine Luft mehr.

"Markus! Markuss! So-Stopp! Ich krieg keine Luft mehr!", versuchte ich ihm unter Lachen mitzuteilen.

Wir würden unterbrochen von Leon's Stimme, die uns zurück in die harte Realität holte, "Warten? Warten worauf? Dass wir morgen verlieren!?"

Und damit kam er auch schon ins Baumhaus gestürmt.

Ich vermute die Sache mit dem Liebesbrief ist nicht so gelaufen wie erhofft.

Leon setzte sich traurig auf den Boden und ihm liefen sogar ein paar Tränen über sein Gesicht.

Markus ließ mich endlich los, wodurch ich sofort aufsprang um Leon in eine feste Umarmung zu drücken.

Plötzlich war die ganze Stimmung bedrückt und die Kerle schwiegen kleinlaut. Ich musste mit Vanessa reden, denn es brach mein Herz Leon so zu sehen und ich war mir nocht sicher ob ihr bewusst war wie stark seine Gefühle für sie wirklich sind.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 29, 2022 ⏰

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Der Blitz des UnbezwingbarenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt