Das Tat Weh

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Ich ging den nächsten Tag nicht mit zum Training, sondern verbrachte einen wunderschönen Tag mit Vanessa.

Wir gingen Eis essen, bummelten durch die Gegend und entschieden uns schließlich für ein kleines Fußballmatch zu zweit.

Was uns dabei nicht auffiel waren unsere zwei heimlichen Beobachter.

Hinter einem Gebüsch konnte man ganz schwach einen Brünetten und einen Blonden erkennen.

Beide mit Dreck in ihren Gesichtern.
Der Braunhaarige hatte einen Ball unterm Arm geklemmt und der Blonde hatte ausgeleierte Torwarthandschuhe an.

Doch wir merkten nichts, wie waren viel zu sehr vertieft in unser Spiel.

Doch die beiden Beobachter sollten keine Fremden bleiben.

Als ich abends erneut hundemüde nach Hause kam fand ich einen Zettel von Maxi auf meinem Bett.

Er hatte mir alles aufgeschrieben, was beim Training passiert war.

Während ich mir das so durchlas schwellte mein Herz an.

Einerseits weil mein Bruder extra für mich alles aufgeschrieben hatte und andererseits weil mir klar wurde das Fabi verknallt war.

In Vanessa.

Woher ich das weiß?

Ach nur an dem Detail, dass er sich einen extrabreiten Hinterradreifen geholt hatte.

Ich fragt euch jetzt bestimmt was daran so speziell ist.

Nun ja Maxi hat in seinem zettel mehrmals betont, dass der Hinterradreifen tatsächlich pink war.

Pink.

Fabi hasste Pink.

Es brauchte schon jemanden sehr besonderen um ihn davon zu überzeugen etwas pinkes überhaupt in seiner Nähe zu haben.

Doch ich hatte nichts dagegen, ich mochte die beiden.

Und zusammen konnten sie ja nur besser werden.

Was mir allerdings ein mulmiges Gefühl gab, war die Tatsache, dass Leon anscheinend Raban und Joschka ganz schön dolle angeschnauzt hat.

Ich musste zugeben, sie waren nicht unsere besten Spieler, aber sie waren gut und ein wichtiger Teil des Teams.

Außerdem, lässt man Fußball mal außen vor waren sie immernoch verdammt gute Freunde.

Ich wollte nicht wissen, welche Ideen Leon gerade in seinem Kopf spann.
Und was wir uns morgen anhören könnten.

Am nächsten Morgen machte ich mich zusammen mit den anderen auf den Weg zur Wiese am Fluss.

Ich erzählte Juli von meinem gestrigen Tag mit Vanessa und er meinte, dass sie sich echt nett anhört.

Endlich hatte ich neben Maxi, und vermutlich Fabi , noch eine andere Person um meinen Plan durchzuführen.

An der Wiese angekommen war Leon schon da.

Wir versammelten uns auf dem Baumstamm um ihn herum, ich setzte mich neben Marlon und Joschka setzte sich vor uns auf den Boden.

"Ich muss euch was sagen.", fing Leon an, "Wir warten aber noch auf Raban!"

'Och je Leon was in aller Welt hast du vor', ich schüttelte kaum merklich meinen Kopf.

Nach ein paar Minuten tauchte auch Raban auf und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte,
"Verflixte Hühnerkacke und allmächtiger Fettnäpfchenflaschengeist, was geht 'n hier ab?"

"Ich muss mit euch reden, auch mit dir Willi!", fing Leon erneut an, "Du hast gesagt wir sollen immer aufrichtig sein. Und das bin ich jetzt.

Joschka, Raban ihr seid einfach nicht gut genug für das Team."

Unsere Gesichtsausdrücke wandelte sich in schockierte Blicke.

"Leon, nein.", murmelte ich.

"Los fragt sie! Fragt sie ob sie es euch jemals verzeihen, wenn wir den Teufelstopf an den dicken Michi verlieren!"

Die Jungs schauten bedrückt in der Gegend rum und lenkten sich anderweitig von der unangenehmen Situation ab.

Sogar Maxi schnitzen weiter an seinem Baumstamm herum.

"Das kann doch nicht sein. Willi! Ich will, dass du was dazu sagst!", forderte nun Raban.

"Das kann ich nicht. Tut mir leid. Ist nicht mein Job."

Diese Worte schmerzten, ich dachte, dass wenigstens Willi hinter den beiden stehen würde.

"Juli!?", wandte sich nun Joschka an Juli, doch dieser schaute weiterhin beschämt zu Boden.

"Seht ihr was hab ich gesagt?"

"Dann haben wir hier nichts mehr verloren. Krokodilentränensinflut! Komm Joschka, wir gehen."

Die beiden standen auf und wandten sich zum Gehen, doch ich hielt sie davon ab,
"Leon das kannst du nicht machen, sie sind gute Spieler und deine Freunde!"

"Ari, du hast hier nicht mitzureden!"

"Doch, ich bin genauso im Team wie ihr auch!"

"Nein, das bist du nicht. Du spielst ja noch nicht mal Fußball. Du bist nur dabei, weil Maxi dein Bruder ist. Für das Team bist du völlig nutzlos!"

Ich wollte seine Worte nicht an mich ranlassen, ich konnte keine Schwäche zeigen.

Doch es passierte einfach, langsam rollten einzelne Tränen über mein schmerzverzogenes Gesicht.

Vielleicht reagierte ich so weil ich in mir drin wusste, dass er Recht hatte.

Ich drehte mich blitzschnell um und lief weg, ich wollte nicht, dass die anderen mich sahen.

Ich hörte nur noch wie Fabi und Juli Leon anschrien und mir schließlich zwei Personen hinter her liefen.

Nachdem ich ein Stück gelaufen war setzte ich mich an einen Baumstamm und ließ alles raus.

Ich musste etwas ändern.

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Ich bin so, so dankbar für jeden der meine Geschichte liest und noch lesen wird!
Ich probiere so oft wie möglich neue Teile hochzuladen.
Ich hoffe natürlich, dass euch die Geschichte gefällt!
Eure Lisy! <3

Der Blitz des UnbezwingbarenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt