Die Hosen runterlassen

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An dem Abend brachten Marlon und Juli mich noch nach Hause und versicherten sich, dass ich auch wirklich okay sein würde.

Ich sagte ihnen, dass alles gut wäre und schließlich gingen sie auch nach Hause.

Allerdings war nichts okay. Gar nichts.

An dem Abend legte ich mich, ohne was zu essen ins Bett und ließ meinen Gedanken freien Lauf.

Im Endeffekt kam ich zu dem Entschluss, dass ich wahrscheinlich einfach was in diese Freundschaft, beziehungsweise in Markus Verhalten reingelesen habe, was da nicht ist und, dass meine Reaktion absolut übertrieben war. Er konnte schließlich machen was auch immer er wollte, mit wem auch immer er wollte.
Aber nachdem er nicht interessiert ist habe ich auch keinen Grund mehr auf ihn Rücksicht zu nehmen. Und auf diesen Gedanken hin fasste ich einen Entschluss.

Ich griff nach meinem Handy und tippte eine Nummer ein, es klingelte.

"Hallo?", kam eine Stimme von anderen Ende der Leitung.

"Hi... Lenox, hier ist Ari!"

"Oh hey Ari, was - ist alles in Ordnung?"

"Ja, ja, alles gut! Ich wollte nur fragen ob du morgen vielleicht Zeit hast..."

"Ähh, ja klar bestimmt!"

"Super!"

"Um eins an der Eisdiele?"

"Passt auch, wenn ich einfach zur Nebelburg komme?"

"Ja klar, das ist kein Thema. Dann um eins an der Nebelburg!"

"Ich freu mich!"

"Ich mich auch! Gute Nacht, Ari!"

"Gute Nacht...", damit legte ich auf.

Ob das ein Fehler war oder nicht würde ich sehen aber jetzt war es sowieso schon zu spät. Seufzend ließ ich mich in mein Bett fallen.
Warum musste das alles so kompliziert sein?

Mit diesem Gedanken im Kopf schlief ich schweren Herzens ein.

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Ich rannte über das Fußballfeld, der Wind in meinen Haaren, während ich meinen Gegner ausdribbelte. Ich rannte aufs Tor zu, macht mich bereit zum Schuss und... etwas schweres fiel auf mich.
Ich riss panisch meine Augen auf und blickte umher.

Das etwas, was auf mir drauflag war nicht nur geträumt, nein es war Maxi.

"Maxi! Warum zum dreibeinigen Korallenriffe weckst du mich?!", motzte ich ihn an.

Doch Maxi sah mich nur besorgt an,

"Hast du geweint?"

Ich fasste mir an die Wange,

"N-Nein, warum fragst du?"

"Deine Augen.... Ari, hast du wegen Markus geweint?"

Ich zuckte nur hilflos mit den Schultern und probiert zu verhindern, dass erneut Tränen über meine Wangen laufen.

Ich hasste das an mir, sobald man wieder das Thema anspricht kommen erneut die Tränen.
Genau deshalb rede ich nicht über sowas.
Wegen solchen Situationen, denn als Maxi mich nur noch mehr mitleidig ansah konnte ich es nicht mehr zurück halten und eine Träne rollte meine Wange hinunter.

"Ich bring ihn um!", fluchte Maxi zwischen zusammengedrückten Zähnen.

"Maxi, nein. Ich hab eigentlich keinen Grund zu weinen. Es ist übertrieben, es ist dumm, dass ich deshalb weine!", ich wischte mir die Träne aus dem Gesicht, "Schau! Alles gut!", ich versuchte mich an einem Lächeln, was allerdings nur halb funktionierte.

Der Blitz des UnbezwingbarenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt