Kapitel 17 - Eine bewegende Rede

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Hermine bebte vor Aufregung. Den ganzen Sonntag hatte sie daran gesessen, ihre Rede auszuklügeln und in Perfektion einzuüben. Nun befand sie sich im Konferenzraum, kurz vor ihrem großen Auftritt. Zumindest sprach sie sich das selbst zu - die anderen Zauberer lümmelten wieder einmal gelangweilt auf ihren Stühlen. Gewiss waren auch einige Kollegen unter ihnen, die Hermine sehr zu schätzen wusste, da sie immer zu einer fairen und fruchtbaren Debatte offen waren; doch die Zauberer, die Hermine auf ihrer Linken erblickte, waren das ganz und gar nicht. Die üblichen Männer, um die 50, stur und dickköpfig. Klug genug, um im Ministerium zu arbeiten, mag man meinen, und doch töricht genug, um andere Reden durch sinnlose Albernheiten zu unterbrechen. ‚Politiker', stellte Hermine fest. Daneben Malfoy. Er war nicht so kindisch wie seine Kollegen, aber eine sinnvolle Diskussion ergab sich mit ihm auch nicht. Er laß nach wie vor jeden wissen, was er von Reformation in der Zauberwelt hielt - auch, wenn er es geschickt verpacken konnte. Hermine musste zugeben, dass er sehr redegewandt war, aber doch wusste jeder, dass er nur wegen seines Geldes im Ministerium saß. Er würdigte ihr keines Blickes, starrte nur auf ein kleines schwarzes Notizbuch in seiner Hand. Warum war er auf einmal so abweisend? War es wegen des Streites mit seiner Frau? Hermine wunderte sich zwar, genoss aber die Freiheit, die es ihr gab. Endlich konnte sie sich auf ihren Job und ihr Ziel konzentrieren. Ein verhaltenes Klatschen im Saal zerrte sie aus ihren Gedanken. „Nun wird zur Rede gerufen... Hermine Granger", ertönte die kräftige Stimme des Zaubereiministers. Sie räusperte sich, erhob ihren Körper und klopfte ihre Karteikarten sachte an der Tischplatte zurecht. „Wieder einmal stehe ich hier und lasse das Lachen über mich ergehen. Doch das stört mich nicht - denn ich weiß, wofür ich kämpfe. Ich kämpfe für eine Welt, in der alle Lebewesen gleich behandelt werden. In der Liebe und Freundschaft dominiert. Eine Welt ohne Hass, ohne Neid, ohne Demütigung. Doch das ist genau das, was wir tun", Hermine unterbrach für eine Pause. Ihr Blick fiel umher, blickte einigen Zauberern tiefer ins Gesicht. Neben zufriedenem Nicken fand sie abschätziges Kopfschütteln. Malfoy blickte sie noch immer nicht an. „Wir demütigen Wesen, die doch nur sind wie wir - aus Fleisch und Knochen, mit einer Seele, einer Persönlichkeit und dem Recht, frei zu sein. Die Wesen, die unsere Freunde sein könnten." „Befreundet mit dem Personal", scherzte jemand neben ihr. „Es wird Zeit für eine Veränderung. Und wir müssen sie angehen, jetzt! Es erfordert kein Opfer, verstehen Sie das. Es erfordert Mut und Weltoffenheit, ein reines Herz und eines Gesetzesänderung. Aber niemand von Ihnen muss sich einschränken - nicht in Ihrer Freiheit, nicht in Ihrem Wohlstand." Hermine blickte kurz absichernd auf die Karteikarte in ihrer Hand. „Ich fordere, dass denunzierende Begrifflichkeiten wie die Bezeichnung ‚Haus-Elfen' per Gesetz verboten und bei nicht Beachtung sanktioniert werden. Es darf nicht sein, dass der Persönlichkeit anderer Lebewesen dadurch geschadet wird." Gelächter drang durch den Saal, aber Hermine fühlte sich stark und selbstbewusst. Und so nahm sie ihren Mut zusammen und sprach auch noch die letzten Worte ihrer Rede in energischen Worten: „Es sind Elfen, keine Hauselfen. Sie sind nicht geboren, um in unseren Häusern zu dienen. Es sind Elfen. Und wir sind es ihnen schuldig, dass wir jetzt handeln. Vielen Dank". Hermine strich über ihren Blazer und setzte sich. Ein stolzer Applaus klang aus einer Ecke des Saales zu ihr. Ihr Lächeln strahlte über ihr ganzes Gesicht. Sie war stolz auf ihre Rede, ihren Einsatz und ihre Selbstsicherheit. Sie war wieder Hermine und sie kämpfte mit allen Mitteln für das, was ihr ihre Moralvorstellungen vorgaben. Sie erwischte sich, wie sie wieder zu Malfoy blickte. Er tat so, als wäre er schon auf die nächste Rede konzentriert. Wie sie ihn nur verachtete.

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