Kapitel 27 - Der Flogger

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Lucius drückte die junge, schmale Hexe vor ihm her. Ihre Hände hielt er hinter ihrem Rücken fest und fixierte sie so, dass sie nicht fliehen konnte. Sie wehrte sich und konnte seinem schnellen Schritt nicht folgen, er machte allerdings keine Anstalten, seine Geschwindigkeit zu drosseln. So stolperte sie durch die Gänge und wurde von Zeit zu Zeit ein wenig nach vorne geschubst, wohl um sie daran zu erinnern, dass er nicht bummeln würde. Raue Treppenstufen aus Stein brachten sie in einen kühleren, noch düsteren Teil des großen Hauses: Der Keller. Oder Kerker? Hermine konnte sich nicht entscheiden, ob Lucius Malfoy eher der Typ des Adels war, der Wein oder der Gefangene unter dem Haus verbarg. Sie traute ihm beides zu. „Wein, Liebes", raunte seine Stimme und ein hastiges Zucken mit dem Kopf deutete ihr den Weg zu einem großen Torbogen hinter dem unzählige Holzfässer, fein säuberlich aufgereiht, lagerten. Sein Schritt folgte aber weiterhin entschlossen dem Hauptweg, der von wild flammenden Fackeln an dem kalten Gemäuer erleuchtet war. Am Ende befand sich eine schwere Holztür, die er aber mit Leichtigkeit aufstieß. Er schleuderte sie in den Raum, sie konnte sich noch abfangen, obwohl sie beinahe zu Boden fiel, und er rammte die Tür zu und verschloss sie mit einem Schwenken seines Zauberstabs.  Während er noch an der Tür angelehnt war, blickte sich Hermine um. Das Zimmer war eher eine Kammer: Ziemlich klein und karg möbliert. Die Wände waren nicht prunkvoll gestaltet, sondern aus rohem Steingemäuer, welches sie auch vom Gang kannte. In einer Ecke des Raumes tropfte etwas Wasser zu Boden. Darunter hatte sich bereits eine Pfütze gebildet, die sanfte Wellen schlug, als der nächste Wassertropfen auf die Oberfläche traf. Das scharfe Geräusch der tropfenden Flüssigkeit vermischte sich mit den lauten und schweren Atemzügen Malfoys, der sich nun langsam von der Tür entfernte. Vom Rand zog er einen Stuhl heran, im verschnörkelten Barockmuster gestaltet - Möbel einer längst vergessenen Zeit, so, wie sie überall in Malfoy Manor anzutreffen waren. Einen Moment war ihr zum Schmunzeln zumute. Erbstücke, die mehrere Jahrhunderte überdauert hatten, gepflegt und geliebt wurden. Lucius Malfoy platzierte ihn in der Mitte des Raumes - nicht, dass viel andere Wahlmöglichkeiten bestanden hätten - und räusperte sich. Einen Moment blickte sie ihn verwirrt an, fragend, was er nun von ihr verlangte. „Drüber lehnen", sprach er starr, während er schon ihren Körper in die Richtung schubste und mit einer Hand ihren Nacken packte. Er drückte ihren Oberkörper über die Sitzfläche des Stuhls. Empört kämpfte sie gegen ihn an, überrumpelt von der groben Tat. „Stille", befahl er. Sein Ton war eisern und kalt, gleichzeitig bestimmt und dominant. Er war nicht zu Scherzen aufgelegt und so akzeptierte Hermine, wieder einmal, ihr Schicksal. Während sie über den Stuhl gebückt lag, griff Lucius Malfoy zu einer altertümlichen Kommode aus Mahagoni, die unter dem einzigen Kellerfenster lag. Das Fenster war, üblich für das tief gelegene Gemäuer, klein und spendete nur einen schwachen Lichtstrahl. Er kramte in der oberen Schublade herum und fand zügig, was er suchte. Durch die gebückte Haltung war ihr Sichtfeld stark eingeschränkt. Verstärkend fielen ihr Strähnen ihrer braunen, lockigen Haare ins Gesicht. Bedrohlich und quälend langsam drehte sich Lucius Malfoy um und stolzierte in ihre Richtung. Er präsentierte ihr den Gegenstand, den er der Kommode entnommen hatte, und ließ ihn vor ihren Augen hin und her baumeln. Sie blickte auf ein Bündel von schwarzen Lederbändern, die an einer Art Griff befestigt waren. Hermine hatte so einen Gegenstand schon einmal gesehen. „Ein Flogger", erklärte Malfoy. Langsam dämmerte es ihr. Er würde sie damit maßregeln. Voller Furcht kniff sie die Augen zusammen und biss sich auf die Lippen, vorbereitet auf einen plötzlichen Schmerz. „Safewords. ‚Gelb', wenn du an deiner Grenze stehst. ‚Rot', wenn es zu viel ist", erklärte er, während er ihren Körper umkreiste. „Sir?", fragte sie verunsichert. Was sollte das bedeuten? „Ich habe es dir doch erklärt. Wenn du denkst, dass du an der Grenze zum Unerträglichen stehst, dann sagst du ‚Gelb', wenn die Grenze überschritten ist, dann sagst du ‚Rot'". Sie wusste sehr wohl, von was er sprach. Safewords, wie sie bei BDSM Spielchen genutzt wurden, um seinen Partner nicht zu verletzen. Doch warum sollte sie sie gebrauchen? Sie war nicht seine Spielpartnerin, sie war seine Gefangene, die gestraft werden sollte. Oder nicht? Trotz der Verwirrung, entfachte eine Hoffnung in ihr. Er würde ihr nicht weh tun. Nicht mehr, als sie ertrug. Und er war ein lustvoller Partner, das hatte sie mehr als einmal feststellen dürfen. Vielleicht wollte er sie ja doch nur zur Befriedigung seines Verlangens nutzen. Schlimm genug, dass es gegen ihren Willen geschah, aber so entkam sie wenigstens der psychischen und physischen Folter, durch die er seine Frau geschändet hatte. Seine Hand schwebte über ihrem Körper. Sie konnte seine Wärme spüren. Seine Finger berührten die Haut ihrer Oberschenkel, griffen ihr lockeres Kleid, das sie tagein und tagaus im Hause Malfoy trug, und zogen es hinauf bis zu ihren Schultern. Ihr Po und ihr Rücken lagen nun nackt und unbekleidet vor ihm. Die Kälte umspielte die steifen Nippel ihrer hängenden Brüste und sorgten für eine Gänsehaut auf dem Rest ihres Körpers. Sanft ließ er die Lederbänder des Floggers über ihren Rücken gleiten. Es war fast angenehm, wäre der bittere Beigeschmack ihrer Gefangenschaft nicht gewesen, der sie in Angst und Schrecken versetzte. Nun prasselten seichte Hiebe auf ihren Körper. Zwischen leichten Schmerzen, der Angst vor dem, was noch kam, und dem prickelnd anredenden Gefühl der Lederbänder schwankten ihre Gedanken wild hin und her.  Er zog sich für einen Moment zurück. Wohlwissend, dass er seinen Zug noch nicht vollendet hatte, wartete Hermine angespannt auf seine nächste Handlung. Und so schnellte aus dem Nichts der Flogger mit deutlich höherer Gewalt auf ihre Haut nieder und durchzog sie zum ersten Mal mit einem richtigen Schmerz. Die Peitschenhiebe schallten durch den Raum, während sie ihre Hände zu Fäusten ballte, um den Schmerz zu kompensieren. Ihre Haut brannte, als er sich wieder von ihr entfernte. Es würde noch gehen. Es war aushaltbar. Doch dachte sie bereits an die Safewords. Er schlug wieder zu und wieder. Ein vierter Hieb landete auf ihrem Körper, streifte ihren unteren Rückenbereich und den Po. Jedes Mal steigerte er die Intensität des Schlages, jedes Mal kniff sie die Augen zusammen und keuchte leise. Sie wusste, dass rote Striemen ihren Körper zieren mussten. Die Haut auf ihrem Hinterteil glühte wie Feuer. Sie würde lange Zeit nicht richtig sitzen können. Während der zum fünften Hieb ausholte, rief sie endlich: „Gelb". Die Lederbänder landeten auf ihrem Körper, ein quälend stechender Schmerz durchzog sie, sodass sie laut stöhnte. „Gelb", wiederholte sie energisch. Malfoy drehte sich weg. Sie hörte, wie er im Kreis schritt. Sie schätzte die kurze Pause, in der sie Luft schnappen und zu klarem Verstand kommen konnte. Die Striemen auf ihrem Körper schmerzten noch lange nach. Mit einem Mal schritt Malfoy mit energische Bewegung zu ihr, holte luftholend weit aus und ließ den Flogger mit peitschendem Ton auf ihre sensible, gerötete Haut schnellen. Nun schrie sie. Der Hieb war kräftig, viel zu kräftig. „Rot", schrie sie. Eine Träne rollte ihr vom Gesicht. Doch er lauschte nicht, holte wieder voller Kraft aus und peitschte sie erneut. Sie schnellte vom Stuhl auf, blickte ihn finster an. Sie konnte sich vor Schmerzen kaum bewegen und nun überströmten sie die Tränen vollends. „Ich habe Rot gesagt", ermahnte sie ihn. Wütend blickte er sie an, wirbelte sie herum und fixierte ihre Hände wieder auf dem Rücken. Mit einem leisen Flüstern legte er einen Zauber über Hermine, der ihr nicht ermöglichte, die Hände zurückzuziehen. Der salzige Geschmack ihrer Tränenflüssigkeit erreichte ihren Mund und ein leises Tropfen - von ihren Tränen oder des tropfenden Wassers in der Ecke - schallte durch den Raum. Grob riss er ihren zarten Körper umher, warf sie wie einen alten Lumpen über den Stuhl. Kraftvoll holte er aus, die Lederbänder zischten durch den Wind und ein weiter Schlag traf ihren Körper. Er stoppte jetzt nicht mehr zu seinen kunstvollen Pausen, sondern bemühte sich, möglichst viele Schläge in kürzester Zeit auf ihre Gestalt prasseln zu lassen. Er steigerte sich bis er wutentbrannt immer und immer wieder mit letzter Kraft auf ihren zarten Körper schlug. Die Striemen waren nun nicht mehr zart rosa gefärbt, sondern offen und blutig. Wie Wunden des Angriffs einer Raubkatze verliefen sie über ihre helle Haut. Sie bemerkte, wie das Polster des Stuhls von nassem Blut durchtränkt wurde. „Bitte", flehte sie mit letzter Kraft. Malfoy nahm das als Anlass, noch einmal auszuholen und die Lederstränge, bereits von trocknendem Blut verklebt, auf ihre zerrissene Haut fahren zu lassen. Gequält schrie sie wieder. Der Schmerz war noch viel schlimmer, seitdem die Wunden aufgeplatzt waren und ihr blankes Fleisch zeigten. Sie wechselte zwischen qualvollen Schreien und verzweifeltem Schluchzen. Plötzlich schienen ihm seine Taten ausreichend Genugtuung geschenkt zu haben. Er ließ den Flogger zu Boden fallen und eilte aus der Tür, die hinter ihm mit schwerem Donnern zufiel. Zaghaft richtete sich auf, Blut rannte an ihren Beinen entlang, teils krustig verklebt, teils frisch hellrot rinnend. Das Polster, das unter ihr gelegen hatte, war komplett von der roten Flüssigkeit durchtränkt. Das Wasser der kleinen Pfütze hatte sich mit ihrer eigenen Blutlache verbunden und leicht rötlich verfärbt. Es stank nach Eisen. Sie übergab sich.

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