Kapitel 24

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Ich wurde mit voller Wucht gegen die Wand gedrückt und blickte in Sebastians dunkle Augen. Hinter ihm sein Freund David.

Verdammt, was war jetzt schon wieder das Problem? Können dich mich nicht einfach in Ruhe lassen?

„Was wollt ihr?“, fragte ich sauer.

„Schöne Grüße von Blake. Du hast die Arschkarte gezogen. Hättest du dich mal lieber nicht mit ihm angelegt!“, grinste Sebastian und beobachtete mich ganz genau.

Oh ne, wenn Blake die geschickt hatte, dann hatte ich wirklich die Arschkarte gezogen. Aber ehrlich gesagt wusste ich das, also wieso mussten sie mir das jetzt noch mal sagen?

„Gut, danke. Ich weiß!“, erwiderte ich schnippisch. Wow bin ich mutig!

„Sei lieber nicht so vorlaut. Blake gibt dir noch eine Chance. Mittwoch 21.00 Uhr am alten Industriehafen!“, beendete David das ganze und schon verschwanden die beiden aus der Aula und ließen mich allein zurück. Oh, dieser David kann ja auch reden!

Aber sollte ich wirklich zu diesem blöden Treffen gehen? Na ja, das werde ich dann morgen entscheiden!

Ich rannte aus der Aula raus und hätte fast Zoey über den Haufen gerannt.

„Wo warst du denn? Die anderen sind schon mal vorgegangen!“, erklärte sie mir.

„Ich musste noch etwas mit ein paar meiner Gruppenmitglieder klären!“, log ich. Na gut, eigentlich war es ja nicht gelogen!

„Apropos Gruppe! Du bist mit James, Chris und diesen anderen heißen Typen in einer Gruppe!“, quietschte sie und ich musste unwillkürlich lächeln.

„Ja, na so toll ist das auch wieder nicht. Aber du hast ja auch nicht grad die Traumgruppe erwischt!“, erwiderte ich.

„Ja, leider. Stacy ist so eine blöde Zicke!“, seufzte Zoey und bei den anderen angekommen war meine Gruppe natürlich mal wieder Gesprächsthema Nummer 1.

„Hoffentlich bist du nach dem Projekt noch Jungfrau!“, grinste Louis und kassierte einen Killerblick von uns Mädchen.

*Girlpower* Wir alle fingen an, wie Verrückte auf Louis einzupiksen, bis er sich ergab und wir uns lachend Highfive gaben.

Zeitsprung

Mittlerweile war es Nachmittag und ich wollte meinen Plan in die Tat umsetzten. Ich werde heute herausfinden ob James wirklich so schlimm ist, wie alle sagen.

Wie ich das machen sollte: keine Ahnung.

Wenn er mit Auto unterwegs ist: Mal wieder die Arschkarte.

Wenn er zu Fuß ist: Bloß nicht erwischen lassen!

Heute war mal wieder einer dieser Tage, wo ich erstaunlicherweise sogar mal Glück hatte! James war zu Fuß unterwegs, zusammen mit Liam und einem anderen Typen. Leise folgte ich den dreien und sie schienen nichts zu bemerken!

Wir liefen ziemlich lange und durch ziemlich gruselige Gegenden. Nach fast einer Stunde erreichten wir ein altes Industriegelände. James, Liam und der andere Typ betraten ein Gebäude und ich stellte mich vor das Fenster und beobachtete das, was da drinnen passierte.

Ich musste zweimal hinsehen, ehe ich mir sicher war, das es wahr ist.

James, Liam und dieser andere Typ standen um einen Jungen, der blutend auf dem Boden lag und sich kaum noch bewegte. Ich verstand nicht, was da gesagt wurde, aber es klang nicht gerade freundlich! Und dann gleich der nächste Schock. Liam packte den halb bewusstlosen Jungen am Kragen und zog ihn hoch, während dieser andere Typ auf ihn einschrie.

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