Kapitel 18

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„Ahhhh!! Mann, bist du wahnsinnig!“, schrie ich, als mein Vater mich aus meinen Träumen riss.

„Abendbrot. Es gibt Baguette. Außerdem steht ein Freund von dir unten, und da dachte ich mir, wecke ich dich doch mal lieber!“, erklärte mein Vater. Was?? Ein Freund??

„Okay. Äh, und wer?“, hakte ich nach und wartete gespannt auf die Antwort.

„James Baker von nebenan!“, antwortete mein Vater grinsend und verschwand aus meinem Zimmer. James??? Und ich trug bloß meine Jogginghose und mein bauchfreies Tanktop! Gerade hatte ich noch von Einhörern und Regenbögen geträumt, und jetzt stand ich schon wieder eiskalt im Leben. Wie mies ist das denn??

„Hey, sexy Outfit!“, sagte plötzlich eine Stimme von der Tür. Jaja, James, kann halt nicht jeder so sexy sein wie du, ne?

„Man, ich komme gleich! Warte unten!“, rief ich und warf mein Kissen nach ihm. James grinste nur und ging dann zum Glück weg. Schnell zog ich mir einen Pulli an und machte meine Haare zu einem lockeren Dutt, dann ging ich ebenfalls ins Esszimmer. Dort unterhielten sich mein Vater und James schon über irgendein super interessantes Thema. Als sie mich sahen, verstummten sie. Bin ich so besonders?

„Ich denke mal, ihr wollt alleine Essen? Ich bin im Arbeitszimmer!“, grinste mein Vater und ließ mich mit James alleine, natürlich nicht, ohne sich noch massenhaft Baguette auf seinen Teller zu schaufeln. Jetzt weiß ich wenigstens, wem ich es zu verdanken habe, so verfressen zu sein. James und ich setzten und an den Tisch und nun ja, wir schwiegen.

„Warum bist du eigentlich da?“, fragte ich plötzlich neugierig.

„Nur so. Ich hab doch gesagt, ich komme jetzt öfter vorbei!“, grinste James.

„Ach so!“, erwiderte ich und fraß mich weiter durch sämtliches Essen.

„Freust du dich schon auf morgen?“, fragte James. Jap!

„Mmh, wieso? Hast du Angst dass ich absage?“, provozierte ich ihn.

„Ich habe vor nichts Angst!“, antwortete James und zeigte mir seine Armmuskeln. Uh, Macho- Alarm!!

„Klar…“, lachte ich. Jeder hat vor irgendwas Angst.

Plötzlich kam mein Vater hereingestürmt und rief hektisch:

„Ich muss noch mal auf Arbeit. Mach dir ’nen schönen Abend mit James und geh nicht so spät ins Bett!“ Und dann war er auch schon weg.

„Woll’ n wir einen Film gucken?“, fragte James nach einer endlosen Stille (na gut, es war nicht ganz still, man hat mich kauen gehört).

„Mmh, aber ganz sicher keinen Horrorfilm!“, erwiderte ich und erschauderte schon bei dem Gedanken. Ich hatte früher mal mit Sophia und Alina diesen abartigen Horrorfilm „Saw“ geguckt und danach konnte ich nächtelang nicht schlafen! Also: Never again!

„Gut, dann gucken wir Knight and Day“ entschied James und legte den Film ein. Ja, der Film soll echt cool sein. Ich holte also Chips und setzte mich dann zu ihm auf die Couch. Der Film war lustig, aber manchmal auch ziemlich brutal. Als plötzlich ein Typ wie aus dem nichts erschien, schrie ich kurz auf und plötzlich zog mich James an seine Brust. Ungeahnt der Folgen kuschelte ich mich an James und genoss den Film. Es war einfach schön, diese Geborgenheit zu spüren, zu wissen, dass man geliebt wird.

„Gute Nacht, bis morgen! Soll ich dich mitnehmen?“, verabschiedete sich James.

„Ne, June nimmt mich mit! Gute Nacht!“, antwortete ich ihm. Und ja, dass mit June war gelogen!! Nachdem James gegangen war, fühlte ich mich die ganze Zeit wie auf Wolke sieben. Ich schlief sofort ein.

Nächster Tag

Heute war endlich Freitag. Heute Abend hatte ich ein Date mit James!! Juhu!! Ich hatte nur Angst, es mal wieder zu versauen! Wäre bei mir ja nichts Neues!

Blake holte mich ab und war heute mal wieder so *Hust* freundlich *Hust* wie immer. In der Schule passierte auch nichts weiter, außer das mir Stacy wieder mal begegnete und einen auf ganz cool tat. Schon als ich sie sah, musste ich mir ein Lachen unterdrücken. Ihre Augen waren mit neongelb geschminkt und ihre Lippen knallrot. Man könnte meinen, sie geht zu Fasching – als Nutte! Auf jeden Fall kam sie dann und sagte zu mir, ich solle mich von Ryan fernhalten, sonst würde sie mir wehtun. Ich bekam einen Lachflash und antwortete ihr unter Lachen, dass ich nicht an ihm interessiert sei und dass sie vorsichtig sein soll, sie könnte sich ja einen Fingernagel abbrechen, wenn sie mich angreifen will!! June neben mir verlor dann auch die Beherrschung und lachte laut los. Stacy war tot beleidigt und verschwand mit ihren Hündchen. Aber jetzt mal ehrlich, wer ist so dumm, und folgt einem Mädchen mit dem IQ eines Steins und dem Aussehen eines Clowns??

Ja, mehr passierte eigentlich nicht. Na gut, Blake schickte diesen Jason, seinen besten Freund, um mich abzuholen und natürlich bekamen dass auch Ryan und seine Gang mit. Den Blick hättet ihr nicht sehen wollen. Ein Killerblick vom Feinsten. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon tausend Tode gestorben!

Ich fragte Jason zwar, wo Blake war, doch die Antwort könnt ihr ja erahnen: Geht dich nichts an! Und ob es mich was angeht! Ich muss ja schließlich mit einem fast Fremden in einem Auto sitzen!

N ja, auf jeden Fall sitze ich jetzt hier zu Hause, futtere tütenweise Chips und überlege mir krampfhaft, was ich anziehen kann. Nicht zu schlicht und auch nicht overdressed! Also nicht Stacy- mäßig!! Haha, nicht, nicht witzig!

Ich duschte noch schnell und wusch mir die Haare, dann ging ich zu meinem Kleiderschrank. Nach zwanzig Minuten hatte ich mein Outfit endlich fertig.

Ein graues Feldermaus- Chiffon- Oberteil (siehe Bild) und eine hellblaue Röhrenjeans. Meine blonden Haare band ich an der Seite zu einem eleganten Flechtzopf. Dazu noch dezent Mascara und rosafarbenen Lippenstift. Perfekt!! 

Mein Vater, der gerade nach Hause gekommen war, riss die Augen auf als er mich sah.

„Du siehst sehr hübsch aus!“, sagte mein Vater lächelnd.

Ich bedankte mich lächelnd und zog mir meinen schwarzen Mantel und meine schwarzen Stiefel an. Let it begin!

Und schon klingelte es an der Tür. Ich öffnete sie und als James mich sah, riss er seine Augen auf und hauchte atemlos:

„Du bist wunderschön!“

„Danke!“, lächelte ich verlegen. Dann öffnete James die Autotür und ließ mich einstiegen. Wow, ein richtiger Gentleman! Ich dachte diese Spezies ist ausgestorben!

Ihr erratet nie, wo ich jetzt bin!!!

In einem Nobelrestaurant!! Wie cool!

„Komm!“, forderte James mich auf und zusammen betraten wir das Restaurant. Es war umwerfend. Das Licht war gedämmt und überall standen Tische mit Pärchen. Wow!  Wir setzten uns an einen Tisch am Fenster, von dem wir einen guten Ausblick auf den Garten hatten. Wir bestellten unser Essen und Trinken, bis James irgendwann mit einem Gespräch begann.

„Und, gefällt es dir?“

„Es ist wundervoll hier! Wie kannst du das bezahlen?“

James lachte und antwortete: „Durch diese und jenes eben!“

Wir redeten noch über dies und das, bis ich irgendwann aufs Klo musste. Gesagt, getan.

Als ich jedoch wieder zurück wollte, legte sich plötzlich eine Hand auf meinen Mund und eine um meinen Oberkörper und zog mich Richtung Ausgang. Ich versuchte mich zu wehren, aber die Person, ich war überzeugt, dass es ein Mann sein musste, war zu stark. Er zog mich zu einem Auto und war mich auf die Rückbank.

Was ich dort sah, verschlug mir den Atem!

So, der Anfang ist ein kleiner Lückenfüller, ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! Würde mich nach wie vor über Kommies und Votes und vor allem auch über Feedback freuen!! Danke! (1217)

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