Kapitel 11

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Vor mir stand eine Frau mittleren Alters mit einem strengen Dutt und einer Brille. OMG! Ohne sie zu kennen sah sie schon aus wie eine typische superstrenge Lehrerin.

„Mr. King, setzten Sie sich bitte hin!“, sagte die Lehrerin an Ryan gewandt. Als sie mich sah, runzelte sie die Stirn.

„Und sie sind also Ms. Black. Erklären Sie uns bitte, warum Sie zu spät sind? Sie sind 35 Minuten zu spät!“

Was für eine nette Begrüßung. Ich konnte die Frau jetzt schon nicht leiden!

„Ich bin zu spät, weil ich das Sekretariat nicht gefunden habe und musste mich dann auch noch anmelden!“, erklärte ich genervt.

Erst jetzt sah ich mich um. Und erschrak. James war auch in meiner Klasse, genauso wie das Mädchen mit den platinblonden Haaren. Tolle Klasse.

„Und?“, riss mich meine Lehrerin aus meinen Gedanken. Sie hat jetzt aber nicht irgendwas gefragt, oder?

„Wie bitte?“, fragte ich nach, woraufhin Ryan brüllte: „Sehen Sie, niemand hört ihnen zu, nicht mal die Neue!“ Auf seinem Kommentar hin lachte die ganze Klasse. Die Neue! Wie ich diesen Namen hasste!

„Mr. King, raus! Und sie, Ms. Black, ich hatte sie gebeten, sich vorzustellen!“, erklang die schrille Stimme der Lehrerin durch den Raum. Apropos, wie hieß sie eigentlich? Kann mir ja eigentlich egal sein! Nachdem Ryan den Raum unter lautem Gegröle verlassen hattte, stellte ich mich vor.

„Ich heiße Luna Black, komme aus Deutschland und bin 16 Jahre alt!“.

„Dann setzten Sie sich bitte zu Ms. Brown!“, sagte meine nette namenlose Lehrerin und deutete zu dem Mädchen mit den platinblonden Haaren. Na, Herzlichen Glückwunsch! Ich musste bis fast nach hinten und auf dem Weg dorthin spürte ich die Blicke der anderen wie Nadelstiche auf meinem Rücken. Haben die nichts zu tun, als mich dumm anzustarren?

Resigniert setzte ich mich zu Ms. Brown an den Tisch. Leider war es auch gerade der Tisch vor James und ich glaube auch die von Ryan, aber der hatte ja das große Glück, vor der Tür stehen zu dürfen! Als ich kurz zu… nennen wir sie Blondie, Blondie drehte, bemerkte ich, dass sie mich abwertend musterte. Stimmt, ich trug ja auch Kleidung in meiner Größe!

Gelangweilt folgte ich dem Unterricht und war froh, als die Glocke mich endlich erlöste.

Nur leider hatte ich keine Ahnung, wie ich jetzt zu… warte, Musik kommen sollte.

Plötzlich hörte ich, wie jemand mich rief. Ich drehte mich um und sah ein hübsches zierliches Mädchen mit langen braunen Haaren auf mich zukommen. Hinter ihr standen zwei ihrer Freundinnen, eine mit kurzen, dunkelbraunen rotsträhnigen Haaren, die andere ziemlich hübsch mit blonden zu einem Zopf gebundenen Haaren.

„Hey erstmal, ich bin June und dass sind Romy und Tessa!“, stellte sie sich vor und deutete erst auf die mit den roten Strähnen und dann auf die Hübsche. Ich nickte schüchtern, wusste aber nicht, was ich sagen wollte.

„Wir wollten fragen, ob du nicht mit uns zu Musik kommen möchtest. Wir wissen wie schwer es ist, wenn man neu ist, und äh, ja! Und vor allem bei Mrs. Riedle“, erklärte June und grinste nervös. Ah, meine Englischlehrerin hieß also Mrs. Riedle.

Ich lächelte und antwortete: „Danke, ich würde gerne mitkommen!“

Auf dem Weg erzählten wir ein bisschen und ich erfuhr z. B., dass Romy Kampfsport machte und dass Tessa Schulsprecherin war. Aber so wie sie aussah, wunderte mich dass nicht. Romy war ein bisschen komisch, aber auch ganz cool drauf! Aber June mochte ich am meisten; sie war offen, freundlich und lustig! Sie hatte noch einen älteren Bruder, der Nathan hieß, auf diese Schule ging und in der Gang von Blake war. Was für ei n Zufall! Außerdem erzählte sie mir noch, dass sie Volleyball in der Landesauswahl spielte!

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