Kapitel 20

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Das wirst du bereuen! Ich hatte dich gewarnt! Mach dich auf die Hölle bereit! Und erwarte keine Gnade. – xxB

Ich saß gerade gedankenverloren am Esstisch und fraß ein Toast nach dem anderen in mich rein und dachte immer noch an Blakes Nachricht gestern Abend. Seine Drohung war unmissverständlich und ich bereute es, mich mit ihm angelegt zu haben. Denn wie man es ja jetzt sieht, kam nichts Gutes dabei raus. Ja, klar, James und seine Freunde wollten mich beschützten, doch ehrlich gesagt traue ich ihnen dass nicht so zu. Vielleicht Ryan, und Will, und Liam aber Chris oder James? Nope! Sie sehen nicht wie Gangster aus und verhalten sich auch nicht so. Ich habe beschlossen, Sophias Rat zu folgen, und mir selbst ein Bild von James’ Kriminalität zu machen. Am Montag werde ich ihm nach der Schule beschatten!

Ich habe übrigens meinen Rekord geknackt: fünf Toast und zwei Brötchen zum Frühstück! Seht ihr, ich kann auch was! Mein Vater war auch mal wieder nicht da. In zwei Stunden kommt June und ehe ich noch mehr essen würde, beschloss ich, meine Mutter anzurufen. Also meine Adoptivmutter.

Gespräch (M: Mutter, L: Luna)

M: Hallo?

L: Hi, ich bin’s Luna. Ich wollte mich nur mal melden!

M: Das ist schön. Und, wie geht’s dir so?

L: Gut, hab ein paar neue Freunde.

M: Auch Jungs?

L: Mmh, mit dem einen war ich gestern auf einem Date. War schön.

M: Das freut mich für dich. Und wie heißt er?

L: James.

M: James Baker?

L: Äh, ja! Wieso? Woher kennst du den?

M: Bitte halte dich von ihm und seiner Gang fern. Er ist gefährlicher als es auf den ersten Blick aussieht.

L: Woher kennst du ihn?

M: Das kann ich dir nicht erklären. Bitte vertrau mir, ich und auch dein Vater wollen dich nur schützen!

L: Vor was beschützen? Wieso will mir eigentlich niemand etwas erklären??

M: Es tut mir leid, aber du würdest es nicht verstehen. Ich muss los, grüß deinen Vater. Und halt dich von James, Ryan und seiner Gang fern!

Und Ende! Ach     du     Scheiße! Meine „Mutter“ wollte mir nicht eben weiß machen, dass sie eine Antwort auf all meine Fragen hat, sie aber nicht beantworten will? Man wo bin ich hier eigentlich gelandet? Bei Dick und Doof? Und ich bin die Doofe??  Never! Ich will Antworten, verdammt noch mal!! Wieso musste ich umziehen und wieso verdammt bin ich in Gefahr und was haben James, Ryan und Blake damit zutun? Leute, jetzt reicht’s aber echt! Ich werde es schon noch rausbekommen. Z.B. im Arbeitszimmer meines Vaters, das so gut wie immer abgeschlossen ist. Also mit einem Zahlencode gesichert. Warum wohl? Finden wir’s raus!

Ich ging also zum Arbeitszimmer und versuchte verzweifelt die richtige Zahlenkombination von vier Zahlen herauszufinden. Mit drei Versuchen! Und über tausend Möglichkeiten!

Mmh, mal überlegen. Mein Geburtsdatum? Zu einfach. Sein Geburtstag? So dumm kann man gar nicht sein! Vielleicht der Geburtstag seiner Frau! Der war… am 04.05. Nope, leider falsch. Mist. Da waren’s nur noch zwei. Vielleicht ihr Todesdatum? Der 12.12.? Und…

Es ist richtig!! Ich bin ja so schlau!!! Schnell schlüpfte ich ins Arbeitszimmer und durchsuchte als allererstes seinen Schrank. Nichts. Dann seinen Tisch. Nichts. Nirgendwo war irgendwas. Plötzlich fiel mir ein kleines Kästchen auf, auf dem mein Name stand. Ich wollte es öffnen, doch es war mit einem Schloss verschlossen. Mist! Langsam wurde es interessant. Ich beschloss, das Kästchen mitzunehmen und in meinem Zimmer zu verstecken. Vielleicht konnten mir June oder James helfen, es aufzubekommen.

NamelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt