Kapitel 25

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Ach du Scheiße! Ich glaube, ich gehe mich dann mal begraben. Wenn er es wirklich weiß, dass ich es ihm heute Nachmittag gefolgt bin, dann, ja dann was? Okay, egal. Erst mal auf cool tun und nichts anmerken lassen.

„Kommst du?“, rief  James plötzlich und ich bemerkte, dass er an mir vorbei ins Haus getreten war und jetzt auf mich zu warten schien.

„Was? Ja!“, antwortete ich und folgte ihm wie in Trance. Ich geh mich dann mal begraben!

James hatte es sich auf dem Sofa bequem gemacht und ich setzte mich in einem größtmöglichen Abstand ebenfalls aufs Sofa. Ich will ja eine Fluchtmöglichkeit haben, falls etwas passiert!

„Was ist passiert? Hat Blake dir etwas angetan? Ich bring ihn um!“, sagte James laut.

Wie? Hä? Was hat denn Blake mit der Sache zu tun?

„Was?“, fragte ich dumm und bereute es gleich wieder. Na toll! Jetzt hält er mich wahrscheinlich für dämlich.

„Man, ich hab mir Sorgen gemacht, weil du nicht an dein Handy gegangen bist!“, schrie James und langsam machte es bei mir klick.

Ich hatte ja mein Handy ausgemacht und wahrscheinlich hatte James wegen Blakes Drohung gedacht, er hätte mir etwas angetan. Er hatte sich wirklich Sorgen um mich gemacht? Während er dabei war, wie jemand zusammengeschlagen wurde? O…kay…!

„Ich hab geschlafen und hab solange mein Handy ausgemacht. Tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast!“, erwiderte ich leise.

„Zum Glück. Man, ich dachte schon, er hätte dir was angetan!“, sagte James und fuhr sich durch die Haare. Sexy…

Auf der einen Seite fühlte ich mich mies, James angelogen zu haben, aber auf der anderen Seite hatte ich James bei einer Art Überfall beobachtet.

„Tut mir leid wenn ich dich gestört habe!“, unterbrach James meine Gedanken und ich zuckte zusammen.

„Ist schon okay“, hauchte ich.

„Ist wirklich alles in Ordnung? Du wirkst ziemlich schreckhaft!“, hakte James noch mal nach und ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen.

„Jaha!“, antwortete ich leicht genervt. Langsam ist gut. Ist ja süß, dass er sich Sorgen um mich macht, aber er muss ja nicht 1000-mal fragen, ob es mir wirklich gut geht.

Ich meine, sehe ich so scheiße aus?

„Na dann, bis morgen!“, verabschiedete sich James und ging zur Tür, während ich ihm folgte. Endlich geht er. Ich glaube, ich hätte es nicht noch länger mit ihm ausgehalten! Ich weiß nicht, aber ich glaube, es hatte sich eine Menge verändert.

Liebte ich James immer noch?

„Tschüss!“, verabschiedete sich James, hauchte mir ein Küsschen auf die Wange und ließ mich völlig perplex zurück.

Dann war ich wieder alleine. Ich überlegte, ob ich noch mal nach der Kiste suchen sollte, entschied mich dann aber dagegen. Es war schon spät, ich war müde und außerdem wusste ich nicht, wann mein Vater zurückkommen würde.

***Nächster Morgen***

Heute wollten wir ins Gericht gehen und ich hatte mich mit June verabredet, dass sie mich um acht abholen kommen würde, damit wir pünktlich da sein würden.

Ich packte noch schnell meine Sachen und rannte dann zu June, die schon im Auto wartete.

„Hey!“, begrüßte ich sie als ich ins Auto stieg.

„Na du!“, erwiderte June.

Wir quatschten noch ein bisschen über alles Mögliche, wie zum Beispiel *Hust* Jungs *Hust*.

NamelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt