Nameless

Kapitel 14

Als ich wach wurde, dachte ich zuerst, ich bin im Himmel. Leider nicht! Mein Kopf dröhnte so stark wie noch nie. Neben mir hörte ich gedämpfte Stimmen. Langsam und nur bruchstückweise erinnerte ich mich an das, was geschehen war. Ryan hatte mir einen Ball ins Gesicht geschossen. In die Fresse!

„Oh mein Gott!“, flüsterte ich leise.

„Ne, ich bin’s nur!“, kicherte jemand neben mir.

June.

„Hey, na. Geht es dir besser? Du Arme! Das macht Ryan mit jedem, der ins Kaiserfeld kommt!“, meinte June mitleidig.

„Ist schon okay! Der Typ hat doch echt keine Hobbies! Ich hab nur verdammt Kopfschmerzen!“, antwortete ich stöhnend.

„Wir haben jetzt sowieso Schluss. Wenn du willst, kannst du bei mir und meinem Bruder mit fahren“, bat June lächelnd an.

„Danke! Aber nur wenn es deinen Bruder nicht stört!“, erwiderte ich und richtete mich auf. Die ganze Welt drehte sich. Oh…!! Es wurde langsamer. Langsam konnte ich wieder normal sehen! Ole!!!

June ging vor und ich folgte ihr mit immer noch dröhnendem Kopf. Was sie mir erzählte, verstand ich nicht. Irgendwas mit „gewonnen“ und „du Arme“. Plötzlich kam mir ein Gedanke. Hieß der Bruder von June nicht Nathan und war in der Gang von Blake? Ob es dann so gut wäre, sich von ihm nach Hause bringen zu lassen.

„Äh June, ist dein Bruder nicht in der Gang von Blake?“, unterbrach ich Junes Redefluss.

„Ja, wieso? Kennst du Blake etwa?“, fragte June verwundert. Ja, ich kannte ihn, sehr gut sogar!

„Ne, ich frag nur!“ June nickte und erzählte weiter von irgendwem. Ich glaube, es ging um ihre Cousine, aber es kann auch ihr Haustier sein.

Als wir über den Schulhof gingen, stellte ich fest, dass wir so ziemlich die letzten waren. Auch der Parkplatz wirkte wie leergefegt. An einem Auto lehnte ein hübscher Junge mit wuscheligen braunen Haaren und einem Bad-Boy–artigen Gesicht. D. h., er sah genauso sexy aus wie Bad Boys! Gelangweilt saß er an seinem Handy und schien daran rumzutippen.

„Hey Nathan! Ist es okay, wenn wir Luna mitnehmen? Sie hat von Ryan ’nen Ball an den Kopf bekommen und war auf der Krankenstation!“, erklärte June und umarmte ihren Bruder kurz. Der checkte mich erst mal von oben bis unten ab, ehe er kurz antwortete: „Ich bin Nathan. Steigt ein!“

Ich überlegte, mich auch vorzustellen, aber ich glaube, June oder Blake hatten schon von mir erzählt. June stieg vorne ein, während ich auf die Rückbank musste. June und Nathan unterhielten sich. Ja, sie unterhielten sich. Kann man sich nicht vorstellen? Doch! Nathan wirkte eigentlich ganz nett, abgesehen davon, dass er in Blakes Gang war. Ich fragte mich schon die ganze Zeit, ob er mich kannte, also ob Blake von mir erzählt hatte. Na ja, obwohl. Wieso sollte er? Meine Frage wurde mir schon bald beantwortet.

„Luna, kennst du eigentlich einen Blake?“, fragte Nathan plötzlich.

„Ich?“, ich überlegte, ob ich ihnen sagen sollte, dass ich ihn kannte, aber ich konnte irgendwie nicht, „Ne, aber schon ml von ihm gehört, wieso?“ Ich hasste es, mich dumm zu stellen oder meine Freunde anzulügen. Also meine „Mutter“  oder meinen Vater zu belügen, damit hatte kein Problem, aber meine Freunde? Ne!

„Wir sind da!“, riss mich June plötzlich aus meinen Gedanken.

„Okay, danke fürs mitnehmen. Bis morgen!“, verabschiedete ich mich. Auch Nathan nuschelte ein kurzes „tschau“; na wenigstens etwas.

„Klar, kein Problem. Bis morgen! Bye!“, verabschiedete sich auch June, dann stieg ich aus. Ich hatte mir heute vorgenommen, mal mit Alina und Sophia zu skypen. Außerdem wollte ich Blake noch mal schreiben, dass er mich nicht zur Schule bringen sollte. Dann wollte ich noch James fragen, ob er mich mitnehmen würde. Aber ob ich mich das trauen würde, war ich mir jetzt noch nicht sicher!

Zu Hause machte ich mir erst mal was zu essen. Das geht immer vor! Nach den Massen an Hausaufgaben hatte ich endlich Zeit für meine Freunde. Unsere Lehrer meinten ja, uns gleich nach den Ferien mit Hausaufgaben und Tests vollzuknallen, dass einem die Ohren dröhnten.

Skypegespräch Anfang (L= Luna, A= Alina, S= Sophia)

L: Na, was ist bei euch so los?

A: Nichts Besonderes. Tests, Hausaufgaben,… :-(

S: Nichts Besonderes? Jonas steht auf dich! XD

A: Das sagst DU! Er sagt das nicht! ^^

L: Sweet! Du stehst doch schon ewig auf ihn, sprich ihn doch mal an! <3<3<3

A: Ist doch egal! Wir sind am Samstag auf eine Party eingeladen und Jonas kommt auch! ^-^

S: Wir müssen uns unbedingt mal wieder treffen! Aber unsere Eltern wollen nicht, dass wir alleine nach New York fliegen! L Ohne dich ist es so langweilig! L

A: Ja, leider! Aber jetzt erzähl du mal! Haste schon ’nen Freund? ;-) Was ist mit deinem Vater?

S: Und schon ein paar neue Freunde? Wie steht’s mit den Lehrern und neuen Fächern?

L: Jaja, chillt mal! Ich habe noch keinen Freund, ich habe schon ein paar neue Freundinnen! Die Lehrer gehen, aber zwei Lehrerinnen sind total nervig! MeinVater geht eigentlich, wir wohnen in einer Villa! Und dann gibt es da noch so ’nen Typen, den ich auf dem Flughafen kennengelernt habe, der jetzt auch auf unsere Schul geht!

S: Wie süß! Wie heißt er denn? Steht er auf dich! Und du wohnst in einer Villa? Alter, wer ist dein Vater? Bill Gates? *-*

L: Hahaha! Nein, mein Vater heißt bloß Robert! Und er heißt James!

A: Oho! James! Und, steht er auf dich? Und ernsthaft? Auf dem Flughafen kennengelernt? <3

L: Ja! Aber er ist… in einer Gang! Und laut dem was die anderen sagen, ist sind er und die anderen ziemlich gefährlich! L

S: Mach dir doch einfach selbst ein Bild, wie gefährlich er ist! Das wird schon! Ich muss los! Meine Mutter will mit mir BHs kaufen… L

L: Haha! XD Du Arme! Ist okay, dann bist dann, tschau! J

A: Ja, bis dann, tschaui! *-* <3

Skypegespräch Ende

Es war schön, mal wieder mit meinen Freunden zu erzählen. Doch Sophia hatte mich auf eine Idee gebracht, die ich unbedingt umsetzten wollte. Koste es, was es wolle! Ich wollte endlich wissen, woran ich war! James, Blake und auch Ryan erzählten mir die ganze Zeit von nichts, doch langsam sollten sie verstehen, dass ich ein Recht darauf habe, zu erfahren, in was sie mich darein gezogen haben!

Ich habe einfach mal gedacht, ich bringe einen Chat mit ein! Sorry, das Kapitel ist ein bisschen kürzer geworden! (1060 Wörter)