Kapitel 6

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Wer war das bitte? Mein Vater definitiv nicht! Vor mir stand ein Junge mit schwarzen hochgestylten Haaren und einem extrem heißen Körper. Er hatte sich mit Eyeliner geschminkt, was bei jedem schwul gewirkt hätte, er sah damit einfach nur sexy aus. (siehe Bild) „Äh, wer bist du?“, fragte ich dumm und hätte mir für diese Frage am liebsten eine Reingehauen. Der Junge lachte und ich muss sagen, er hatte ein umwerfendes Lachen. „Ich bin Blake, aber ich denke, du willst zu deinem Vater?“ „Ja!“, mehr sagte ich nicht. Der Junge öffnete die Tür und ließ mich rein. Ich stellte meinen Koffer n den Flur und sah mich um. Ich war in einem Flur mit weißen Wänden. Rechts ging es eine Treppe nach oben und am Ende des Flurs waren zwei Türen. Aus der einen hörte man Geräusche und Lachen- Männerlachen. Dann traten zwei Männer aus der einen Tür. Mein Vater und ein Mann mit schwarzen Haaren, der große Ähnlichkeit mit Blake hatte. Wetten, dass das Vater und Sohn sind? Mein Vater sah noch relativ jung aus. Er hatte kurze braune Haare und eine schwarze Brille.

Als mein Vater mich sah, verstummte er augenblicklich. „Luna? Was machst du denn hier? Oh Gott, ich habe völlig vergessen, dich abzuholen!“ „Ja, das ist mir aufgefallen“, antwortete ich sauer. Stimmt. Er hatte mich- seine einzige Tochter- vergessen. Ich bemerkte eine Bewegung und sah, wie sich Blake hinter seinen Vater stellte. „Das mir total leid! Wie bist du denn dann hierher gekommen? Es tut mir wirklich leid, Luna!“, sagte mein Vater und trat zu mir. „Ich bin mit jemandem mitgefahren, weil du es ja nicht für nötig gehalten hast, mich abzuholen! Willst du mich irgendwie verarschen? Erst willst du 16 Jahre nichts von mir wissen, dann sagt man mir, dass du mein Vater bist und meine Mutter vor ein paar Monaten einen Autounfall hatte und jetzt hältst du es nicht mal für nötig, mich abzuholen? Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie es mir gerade geht? Ich bin in einem fremden Land, musste mit einem fremden Jungen in einem Hotelzimmer schlafen, bei dem ich dann auch nach Hause gefahren bin!“, schrie ich wütend und ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Mein Vater kam zögernd auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich fing an zu weinen, und er drückte mich fest an sich. Ich erwiderte die Umarmung, denn ich brauchte jemanden, der mich tröstete. Nach einer Weile löste sich mein Vater und ich blickte peinlich berührt auf den Boden. Was wird Blake jetzt von mir denken? „Bei wem bist du denn mitgefahren“, fragte mein Vater und führte mich ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer war modern eingerichtet; es war alles in grau gehalten, graue Teppiche, Regale, ein Sofa, ein Glastisch und ein riesiger Flachbildfernseher. Auch der andere Mann und Blake folgte uns und setzten sich aufs Sofa. „James, ich weiß nicht, ob du ich ihn kennst?!“, antwortete ich nur. Ich sah zu Blake und merkte, dass sich sein Kiefer anspannte und seine Augen sich verdunkelten. Ängstlich sah ich ihn an. „Er wohnt hier in der Nähe. Mehr weiß ich auch nicht. Es ist nett von ihm, dass er dich mitgenommen hat!“, antwortete mein Vater. „Wir müssen noch was besprechen, dann würden Blake und ich gehen!“, meldete sich der andere Mann plötzlich zu Wort und sah mich an. „Ich bin übrigens Tom, Tom Jackson!“, stellte sich der Mann vor. „Ich bin Luna!“, erwiderte ich schüchtern. „Warte, ich zeige dir dein Zimmer!“, sagte mein Vater, nahm meinen Koffer und führte mich nach oben. Er öffnete eine Tür und ich muss sagen, das war dass schönste Zimmer, was ich je gesehen hatte. Mein neues Zimmer war weiß mit roten Mustern. Ich hatte ein riesiges Bett und einen Schreibtisch aus rotem Holz. Auf der rechten Seite stand ein großer Schrank. Links stand noch ein Sofa und auf einem Regal ein Fernseher Außerdem gab es einen Balkon. „Gefällt es dir?“, fragte mein Vater leise. „Es ist umwerfend!“ Mein Vater nickte und ging runter. Das erste was ich tat, war, auf den Balkon zu gehen. Die frische Herbstluft tat gut und ich setzte mich auf einen der Sessel. Ich dachte an all das, was in dieser kurzen Zeit passiert war. Ich hatte erfahren, dass ich adoptiert wurde. Meine ganze Welt ist zusammengebrochen. Doch meine „Mutter“, Sally, hatte mir gesagt, ich soll niemals aufgeben; ich soll mich selbst niemals aufgeben. Und ich würde kämpfen, für sie und meine verstorbene Mutter.

Ich dachte auch an James. Ich war mir nicht sicher, aber ich glaube, ich mochte ihn. Er hatte mir geholfen und sogar ein Hotelzimmer für uns beide gebucht. Ich dachte auch daran, was Sally mir zum Abschied gesagt hatte „Gib deinem Vater noch eine Chance denn er hat das alles nur getan um dich zu schützen!“ Was meinte sie damit? Wovor wollte er mich schützen? Ich dachte noch eine Weile über dieses und jenes nach und irgendwann schlief ich ein.

Sorry Leute! Das Kapitel ist etwas kürzer. Ich brauchte was zum Lücken füllen. Das nächste Kapitel  wird besser und länger!! :-)

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