Kapitel 31

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Okay so schnell ging es dann doch nicht weiter. Rose beschrieb, was sie das letzte Mal gesehen hat. Wie Victor wieder gesund wurde und Lissa bewusstlos wurde.

Von Victor habe ich nicht viel mitbekommen, nur, dass er der einzige lebende - aber sehr weit entfernt - Verwandte ist, den Lissa noch hatte. Dass er irgendeine Krankheit hatte, die nicht geheilt werden konnte. Wie er war oder aussah, wusste ich allerdings nicht, ich hatte ihn nämlich nicht getroffen. Jetzt wo ich aber hörte, was er getan hat, bin ich wirklich sehr froh ihn nicht kennen gelernt zu haben.

Als Erste stieg die Wächterin aus und Rose wollte ihr schon folgen, da wandte sich Dima an sie, um sie daran zu hindern.

>>Nein, Roza. Sie bleiben hier.<< Roza!? Oh Bruderherz - ja ich hatte mich bis dahin an den Gedanken gewöhnt - noch offensichtlicher ging es nicht oder?

>>Verdammt. Ich muss ihr helfen.<< beschwerte Rose sich etwas lauter und ziemlich schnell.

Nach einer klitzekleinen Pause redete Dima beruhigend auf sie ein. >>Sie haben ihr schon geholfen. Ihr Job ist erledigt. Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Aber dies ist kein Ort für Sie. Lissa und ich, wir wollen beide, dass Sie in Sicherheit bleiben.<<

Man hörte noch einen Seufzer, aber das war auch das Letzte, was mich sehr wunderte. Ich hätte gedacht sie würde mehr tun, um mitzuhelfen ihre Freundin zu retten. Aber dann bemerkte ich, dass jeglicher Protest von ihr Lissas Rettung hinauszögern würde, das musste ihr auch eingefallen sein, sonst würde sie noch bis morgen weiter diskutieren.

>>Und was willst du jetzt machen du Genie?<< motzte ich Christian an. Wir konnten schlecht alleine aus dem Wagen steigen und ich wollte nur zu gerne seinen genialen Plan hören. Außerdem war ich etwas übermüdet, schließlich war ich schon den ganzen >Tag< wach und es wurde langsam hell.

>>Ich bekomm' das schon hin. Ich brauch' nur etwas mehr Zeit.<<

Und damit hat er angefangen zu überlegen, was wir machen sollten. Ich ließ mich von meinen Ellbogen fallen und legte mich kurz hin, weil das aber nichts brachte und ich eben zu müde war, um auch nur einen klaren Gedanken zu fassen - geschweige denn einen Plan zu entwickeln -, fing ich bald an Rose zu beobachten. Das half aber auch nicht, sie war schon wieder in ihrer Vision gefangen und lies sich nichts anmerken, bis sie irgendwann anfing zu fluchen. Und Christian rief plötzlich ohne irgendwelche Vorwarnung: >>Was? Was siehst du?<<

Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen und es wirkte, als wäre ich nicht die einzige, die sich so sehr erschreckte. Rose schoss aus dem Sitz hoch und schlug sich den Kopf an das Autodach. Ohne zu zögern drehte sie sich zu uns um, während ich einmal mit meiner Hand winkte, sah Christian sie einfach nur geschockt an.

>>Was tut ihr hier?<< Oh wirklich, war das jetzt ihr Ernst? Sie dachte doch nicht wirklich, dass sich niemand anderes um Lissa Sorgen machen und einfach stillhalten würde.

>>Welchen Eindruck macht es denn? Wir sind blinde Passagiere.<< erwiderte Christian für meinen Geschmack etwas zu angespannt.

>>Hast du nicht eine Gehirnerschütterung oder so was?<< Als Antwort bekam sie nur ein Schulterzucken von ihm.

>>Was geht bei ihr vor? Hast du etwas Neues gesehen?<< langsam kamen wir wieder auf etwas wirklich sehr Wichtiges zu sprechen.

Sie erklärte uns schnell, dass Lissa Zwang eingesetzt hatte, um ihren Wachen davon abzuhalten sie zu verraten und danach aus dem Fenster geklettert ist. Um ehrlich zu sein war das ein ziemlich guter Plan, wenn sie nicht so geschwächt gewesen wäre und wenn ich den Mut dazu zusammengekratzt hätte, hätte ich womöglich das gleiche getan.

Vampire Academy (wenn ich dabei wäre)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt