Kapitel 26

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Wie ich schon befürchtet hatte, fragte auch Mason mich, kurz vor der dritten Stunde, ob und mit wem ich auf den Ball gehen würde.

Worauf ich eigentlich viel zu gestresst reagierte. >>Verdammt, es ist doch nur ein blöder Ball! Warum interessiert es jeden, ob und mit wem ich auf den gehen werde? Ich meine, das ist doch nicht das wichtigste auf der Welt!<<

Leicht von meinem Wutanfall überrumpelt, zögerte Mason. >>Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du nicht gut auf das Thema zu sprechen bist.<<

Plötzlich wurde mir klar, dass ich irgendwie jedes mal, wenn ich genervt bin auf Mason losgehe, obwohl er nicht der schlimmste von allen war. Nein, das war er ganz bestimmt nicht, das war die Moroi von der ersten Stunde. >>Nein, dir muss es nicht leid tun. Es tut mir leid, dass ich immer auf dich losgehen muss, wenn mich etwas aufregt. Das hast du nicht verdient.<<

>>Immer? Das stimmt doch gar nicht. Außerdem, kann ich das schon verstehen. Du bist genervt, da würde ich auch mit niemandem reden wollen. Vergiss einfach, das ich gefragt habe.<<

>>Sei nicht albern, es ist meine Schuld nicht deine. Und ja, ich gehe aus irgend einem unerklärlichen Grund immer auf dich los. Zum Beispiel, als jeder mich gefragt hat, ob Dima wirklich mein Bruder ist und das tut mir leid. Ich werde dich nie wieder anfahren. Und um endlich deine Frage zu beantworten. Ich werde nicht auf den Ball gehen und das liegt nicht daran, dass mich niemand gefragt hat, sondern daran, dass ich einfach nicht dahin will. Was ist mit dir?<<

Ich werde wahrscheinlich mit ein paar Freunden hin gehen. Aber warum willst du nicht dahin?<<

Und schon wieder eine Frage, die jeder gestellt hat. Mich überkam wieder eine Welle der Wut, die ich allerdings, Mason zu liebe, unterdrückte. >>Ich möchte einfach nicht, das ist alles. Können wir das Thema jetzt bitte sein lassen?<<

>>Klar natürlich. Ich muss jetzt sowieso los, sonst komme ich noch zu spät und dein Lehrer wirkt auch nicht wirklich glücklich darüber, dass du immer noch vor der Tür stehst und mit mir redest.<< Er zeigt in den Unterrichtsaal. >>Wir sehen uns dann irgendwann mal wieder.<<

>>Klar. ... Und Mason danke dafür, das du immer noch mit mir redest, auch, wenn ich dich immer wieder anschnauze.<<

>>Ach mach dir nichts draus, du bist ja öfter nett, als wütend, also ist das nicht so schlimm. Allerdings solltest du jetzt wirklich in deinen Kurs sonst wird dein Lehrer noch viel schlimmer, als du es bis jetzt zu mir warst.<<

Ich winkte ihm noch einmal zum Abschied zu und ging dann in den Unterrichtsaal, wo ich mal wieder lernte, wie ich ein Feuer unter Kontrolle brachte und es löschte, da wir ja keine Magie außerhalb der Unterrichtsäle benutzen dürfen, war aber auch das bisschen, was sie uns beibrachten völlig unnütz.

Die und die darauffolgende Stunde wurde ich immer wieder das selbe über den Ball gefragt – selbst von Leuten, die ich gar nicht kannte. Und ich dachte mir jedes Mal das gleiche: Warum interessiert sich jeder dafür?

Aber ich hielt es auch ohne Wutanfälle durch die zwei Stunden – na ja, ohne große Wutanfälle. Das lag zum Teil daran, dass ich wie immer früher aus meinem Russisch Kurs raus durfte und damit die anderen weniger Zeit hatten mir deshalb Fragen zu stellen. Und zum anderen lag es daran, dass üben wollte nicht wegen jeder Kleinigkeit auszuticken, damit ich nie wieder Mason so anfahren würde.

Ich wartete vor der Tür, die zur Cafeteria führte, bis Andrej kam. Alls er dann da war, beschlossen wir, uns zu setzten und auf Sascha zu warten. Und während dessen sagte ich Andrej, was bis jetzt alles passiert ist, nur damit er antworten konnte, falls Sascha ihm Fragen stellen würde.

Vampire Academy (wenn ich dabei wäre)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt