Vampire Academy (wenn ich dabei wäre)

Kapitel 09

Einige Tag vergingen ohne, dass ich bemerkte was passiert ist. Die Leute hörten auf schlecht über Rose und Lissa zu reden, was ich gut fand, aber ich wunderte mich auch wieso alle ihre Meinung so plötzlich geändert haben. Dann habe ich den Grund doch herausgefunden.

Lissa benutzte Zwang!

Jeder Moroi konnte Zwang benutzen, manche mehr manche weniger, aber es war uns verboten es zu nutzen – und vor allem hier auf der Schule. Ich selber beherrschte Zwang auch ziemlich gut, aber nicht so gut, wie Lissa Zwang beherrschte, es war wirklich unnatürlich. Sie setzte ihn teilweise bei Gruppen ein, was eigentlich unmöglich ist. Es ist schon schwer eine Person ganz von sich zu überzeugen, aber gleich mehrere – das war so gut wie unmöglich.

>>Hey, wie geht's euch so?<< begrüßte Lissa lächelnd eine Gruppe von Dhampiren.

>>Hey.<< antworteten einige, nicht wirklich erfreut Lissa zu sehen, Lissa aber ignorierte ihre Abneigung ihr gegenüber einfach und setzte sich an ihren Tisch.

>>Ihr mögt mich.<< sie sagte es als wäre es ein Befehl, – was es wahrscheinlich auch war – und fragte dann – und zwar so, dass es wirklich wie eine Frage klang – >oder?<

>>Ja.<< antworteten alle auf einmal, als müssten sie sich bemühen ihre vorherige Abweisung zu korrigieren.

>>Und Rose auch. Nicht wahr?<< und auch jetzt sagte sie es wie vorher. Wieder beeilten sich alle zu bestätigen was sie sagte.

>>Habt ihr vielleicht Lust heute etwas mit mir zu unternehmen?<< Einer der Dhampire schien sie besonders in die Mangel zu nehmen. Wieso sie sich ausgerechnet diesen aussuchte wusste ich nicht – vielleicht war er einfach gemeiner zu ihnen gewesen als die anderen.

>>Nein, wir haben keine Zeit. Wir haben heute schon einige Verabredungen, zu denen wir gehen.<< Der Dhampir, der sie zuvor gefragt hat, verzog seine Mine und schaute sie etwas beleidigt an. Lissa aber machte sich nichts daraus und stand wieder auf und ging davon.

Sie bemerkte mich und lächelte mir zu. Ich lief schnell zu ihr und packte sie an ihrem Arm. Ich zog sie schnell in einen leeren Flur – na ja auf jeden Fall war er das, bis wir anfingen zu reden.

>>Was soll das? Du kannst doch nicht einfach Zwang benutzen! Du weist, dass wir das nicht dürfen!<< zischte ich sie schon fast an.

>>Was meinst du?<< sie hörte sich wirklich so an, als würde sie nicht verstehen, was ich damit meinte und als würde sie ihren Fehler nicht kennen.

>>Du weis genau was ich meine. Wieso benutzt du Zwang in der Öffentlichkeit, wenn dich doch jeder sehen kann?<< Ich musste leise reden, denn ein Schüler lief gerade den Flur entlang.

>>Keine Sorge ich habe alles unter Kontrolle.<< Sie lächelte immer noch und schien überzeugt von sich zu sein, dass sie niemand erwischen würde.

>>Wenn du meinst. Aber bitte pass auf, dass es keiner herausfindet. Bitte.<< flehte ich sie an – so kam es mir zumindest vor.

>>Ich pass schon auf mich auf. Ich möchte von niemandem mehr beschützt werden, das habe ich auch Rose gesagt. ... Warte, hat Rose mit dir geredet?<<

>>Nein, wieso hätte sie mit mir reden wollen? Ist etwas passiert?<< Ich merkte wie ich mir langsam aber sicher Sorgen machte.

>>Nichts schlimmes ist passiert, ich habe ihr nur gesagt, sie soll nicht die ganze Zeit so auf mich aufpassen, wie sie es gemacht hat und jetzt sorgst du dich so um mich wie sie es getan hat, ich dachte nur sie hätte dich darum gebeten, mich von jetzt an zu beschützen, aber das will ich nicht. Ich will niemanden mehr beanspruchen!<< Sie klang aufgebracht und ich hatte das Bedürfnis sie zu beruhigen.