Kapitel 15

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Am nächsten Morgen nahm ich mir fest vor Dimitri zu suchen und ihn zu fragen, ob er diese Woche noch Zeit hatte, um sich mit Andrej und Sascha zu treffen.

Aber davor musste ich leider noch in den Unterricht.

Ich war unkonzentriert, einfach weil der Unterricht so langweilig war. Das brachte mich aber dazu über Andrej nach zu denken und wie schade ich es fand, dass er unbedingt ein Wächter werden wollte und damit sein Leben aufs Spiel setzen würde. Ich fand es immer bescheuert, dass wir Moroi Dhampire ausnutzen, dass wir uns nicht einfach selbst beschützen. Ich wollte nie etwas anderes, als dass jeder sein Leben führte, wie derjenige es führen wollte, wenn es dieses bescheuerte System nur nicht geben würde!

Es war den Dhampiren gegenüber unfair und ich würde es niemals zu lassen, auch wenn ich die Wahl hätte, dass mich einer der Dhampire beschützt, nur weil es so vorgeschrieben war – noch nicht einmal, wenn derjenige es freiwillig täte.

Durch das Training mit Christian konnte ich Feuer mittlerweile schon ziemlich gut beherrschen und würde mich damit vor meinen Angreifern schützen können ...

>>Irina?<< Beim Klang meines Namens fuhr ich hoch. Lissa stand mit all ihren Schulsachen beladen vor mir. >>Es hat schon geklingelt, wir müssen zum nächsten Klassensaal.<<

Ich sah mich suchend im Raum um ... und tatsächlich, kaum jemand war noch da. Schnell suchte ich mir meine Sachen zusammen.

>>Du hast vorhin so traurig ausgesehen, ist irgendwas passiert?<< Lissa klang sehr besorgt, was einen nicht wirklich überraschen sollte, wenn man sie auch nur annähernd kannte, sie kümmerte sich stets um jeden den sie auch nur ansatzweise mochte.

>>Es ist nichts – auf jeden Fall nichts neues. Ich habe mal wieder über Dhampire im Allgemeinen nachgedacht und was sie alles aufgeben müssen, nur weil wir es ihnen sagen. Ich finde es einfach nicht in Ordnung, dass wir Moroi uns hinter unseren Wächtern verstecken ...<< Ich wollte eigentlich noch weiter reden, aber irgendwas an ihrem Gesichtsausdruck lies mich schweigen. Sie dachte wahrscheinlich, ich würde auch sie für so egoistisch halten, wie die anderen Moroi. Nachdem mir das aufgefallen war, wollte ich schnell es etwas sagen, dass mein Gerede wieder in Ordnung brachte, aber da hat Lissa schon angefangen zu reden.

>>Ich weis, ich musste auch schon oft darüber nachdenken, dass es Rose sein wird, die ihr Leben riskiert, um mich zu schützen und mir wird jedes mal schlecht bei diesem Gedanken. Ich hasse dieses System. Und dass Rose all meine Probleme auf sich nimmt ist weder gut für sie noch für mich! Aber ich kann leider nichts daran ändern, deswegen sollten wir über etwas reden, das einem keine Depressionen bereitet.<< lenkte sie von unserem Thema ab.

>>Und das wäre?<<

>>Mein Onkel holt Natalie dieses Wochenende ab, um Kleider für den Ball zu kaufen. Sie meinten ich würde mitkommen und zwei Personen mitnehmen dürfen.<<

>>Und du meinst das würde mir keine Depresionen bereiten?<< fragte ich neckend. >>Du weist, dass ich mich nicht fürs shoppen interessiere. Also erzählst du mir das weil?<< fragte ich skeptisch und überlegte innerlich, ob ich wirklich wissen wollte, warum sie das ausgerechnet mir erzählte.

>>Ich wollte dich und Rose mitnehmen.<<

>> Ich bin die letzte Person, die jemals Lust hat shoppen zu gehen. Also wieso denkst du dabei an mich?<<

>>Weil ich mich noch an deinen Kleiderschrank erinnern kann.<< antwortete sie belustigt, was mich ziemlich kalt lies. Normalerweise hätte ich angefangen zu lachen, aber wenn ich aufgrund diesem Argument shoppen gehen musste, – und auch unsere vorheriges Thema trug nicht dazu bei, dass es mir besser ging – konnte ich nicht lachen.

Vampire Academy (wenn ich dabei wäre)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt