Kapitel 17

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Lian

Seitdem Deris und ich Essen gewesen sind, schreiben wir fast täglich. Jedes Mal, wenn Roman Maxie holt, nutze ich die Chance, treffe mich mit Deris und arbeite mit ihm alle möglichen Konzepte aus.

Gerade sitzen wir beide wieder auf meiner Couch, lachen viel und schließen unsere ausgearbeiteten Dokumente, bis es an der Tür klingelt. „Oh, das müsste mein Kind sein.", sage ich und stehe schnell auf.

Ich öffne die Tür und vor mir stehen Marlen und unsere Sozialarbeiterin. „Wie versprochen um 16 Uhr!", sagt Marlen, reicht mir die Wickeltasche und den Maxi Cosi. „Dankeschön! Und Roman ist schon auf dem Weg nach Berlin?", frage ich. „Genau. Ich denke mal, dass er sich mit dir in Verbindung setzen wird, wann er Maxie wiedersehen will.", meint sie und zuckt mit den Schultern.

Als lauter Krach aus der Wohnung zu hören ist, schauen Marlen und meine Sozialarbeiterin irritiert. „Ich habe einen Kollegen zu Besuch. Wir beide arbeiten an einem Projekt.", fasse ich mich kurz. „Das ist ja schön! Dann kommen Sie schon wieder sehr gut zurecht zurück im Arbeitsleben?", fragt Frau Holl. „Definitiv! Wenn Roman das Kind tagsüber hat, gehe ich in die Firma, sonst arbeite ich von zuhause aus und passe nebenbei auf Maxie auf. Das funktioniert super.", antworte ich.

„Ja, das sagen wirklich viele Paare, die im Homeoffice sind, dass es eine gute Möglichkeit auch ist, dass man auf das Kind aufpassen kann. Nun gut, dann bis zum nächsten Mal Frau Schütz!", verabschiedet sich Frau Holl und Marlen steigt mit ein. Ich schließe die Tür, stelle die Tasche ab und hebe mein viermonatiges altes Baby aus dem Maxi Cosi. „Hey mein kleiner Schatz! Du strahlst ja heute wieder richtig!", begrüße ich mein Kind, die schnell anfängt zu grinsen.

Mit ihr auf dem Arm gehe ich zu Deris, der gleich von der Couch aufsteht. „Deris, das ist mein Kind Maxie.", stelle ich ihm meine Tochter vor, die meinen Kollegen mit großen Augen anschaut. „Ach Gott ist sie süß. Diese großen, braunen Kulleraugen. Interessanter Name, den sie hat. Er passt zu ihr.", sagt er und betrachtet mein Kind mit einem strahlenden Lächeln. „Ja, ich wollte etwas Seltenes. Roman hat dann zugestimmt. Es war alles irgendwie von Anfang an nicht leicht.", murmle ich und streiche die wild stehenden Haare von Maxie glatt.

„Man sieht irgendwie, dass dich da etwas bedrückt Lian. Du hast dein Kind gerade angeschaut, als hättest du Angst, sie jeden Moment auf einmal verlierst.", meint er und sein Blick wird von fröhlich zu etwas besorgt. „Ja, es hat eben schon einen kleinen Krieg zwischen den Vater und mir gegeben wegen Maxie...seitdem bin ich sehr vorsichtig irgendwie...ich habe Angst, dass er wieder so ausrastet, das gleiche wieder von vorne losgeht.", murmle ich und denke schnell wieder an die Situation im Gericht.

„Lass mich raten. Er wollte das alleinige Sorgerecht?", fragt er und betrachtet weiter Maxie. „Leider. Er....er hatte in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal sein Kind sehr vernachlässigt. Und dann wollte er sie mir wegnehmen...ich will darüber auch ehrlich gesagt gar nicht weiter nachdenken.", sage ich ehrlich. „Das verstehe ich Lian. Ist ja schon eine miese Nummer von ihm gewesen.", stimmt mir Deris zu. „Magst du sie mal halten?", frage ich ihn, worauf er gleich lächelnd nickt. „Sehr gerne. Gott sie ist ja Zuckersüß.", murmelt er, während ich ihm die Kleine in den Arm gebe. Maxie schaut Deris weiterhin mit großen Augen an, dann fängt sie an zu lachen, was er gleich erwidert. „Oh mein Gott! Sie ist so Zucker.", jammert er quiekend, dann setzt er sich mit ihr zusammen auf das Sofa.

Mein klingelndes Handy holt mich aus diesem Traum zurück, dann nehme ich mein Handy. Es ist eine Nachricht von Roman.

Roman: Wer auch immer dieses Arschloch ist, er soll ja die Finger von meiner Tochter lassen! Ich warne dich Lian!

Eine Freundschaft mit etwas mehr? (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt