Kapitel 9

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32.Ssw

„So! Das Kinderzimmer steht! Es ist wunderschön geworden!", sagt Lilien, die gerade die rosa Decke über den Sessel legt. Ich lehne mich an den Türrahmen und stimme ihr nickend zu, während in meinem Bauch eine kleine Party stattfindet. „Ich kann es noch gar nicht fassen, dass du bald entbindest. Hast du dich jetzt schon entschieden, wer dabei sein soll?", fragt Konstantin, der die die Schubladen der Wickelkommode gerade zusammenschraubt. „Naja, auf einer Art will es schon Roman als Vater gönnen, dass er dabei sein kann.", fange ich an. „Aber?" „Ich habe mit dem allen kein gutes Gefühl. Die Marlen, sie geht damit zu positiv um und irgendwie habe ich Angst, dass Marlen die zweite Mama spielen will. Das will ich nicht! Sie ist mein Kind!", spreche ich meine Angst aus. „Ich verstehe was du meinst Lian. Ich glaube aber nicht, dass Roman das zulassen wird, denn wenn er es noch immer nicht begriffen hat, dass du mit ihr nichts zu tun haben willst, dann kann man diesem Kerl nicht helfen.", meint meine Schwester. „Ja, aber das haben wir so oft gesagt und immer wieder wurde ich enttäuscht. Wenn diese Frau auftaucht, wenn ich entbunden habe, dann raste ich aus!", sage ich schon fast wütend. „Beruhige dich meine Liebe. Das ist nicht für dich gut und vor allem nicht für das Baby!", beruhigt mich Konstantin, der seine Hände auf meine Schultern legt. Konstantin hat jetzt schon eine sehr starke Bindung zu meinem Baby, wenn nicht sogar eine bessere als der Vater selbst. Roman ist hauptsächlich bei den Untersuchungen dabei gewesen – ohne Marlen – aber die Treffen für die Kurse und sowas hat er kurzfristig immer abgesagt. Ich verstehe ja schon, dass er auch Zeit will mit seiner Freundin, aber er muss dann auch mit den Konsequenzen leben, wenn sein Kind nicht die beste Bindung haben wird. „Wie wird die kleine eigentlich heißen?", fragt Lilien nun. „Ich habe mich noch entschieden und auch noch nicht mit dem Vater darüber gesprochen. Der will ja unbedingt Lucy.", sage ich. „Lucy klingt aber süß.", meint Konstantin. „Ja schon, aber der Name hat mich noch nicht zu 100 Prozent überzeugt." „Dann nimmst du eben nicht den Namen Lucy. Also bitte! Jetzt reißt euch mal zusammen und findet gemeinsam einen passenden Namen, das kann doch nicht wahr sein!", äußert Lilien genervt. „Ja ich weiß. Ich habe ihn in den letzten Tagen immer geschrieben, ob wir beide uns mal treffen können. Ich kriege keine Antwort.", brumme ich. „So das reicht mir jetzt.", zischt Konstantin, der das Kinderzimmer verlässt und in den Flur rennt.

Ich wohne jetzt in einer eigenen Wohnung, aber zum Glück nur ein Haus weiter von meiner Schwester entfernt. „Was hat er denn jetzt vor?", frage ich irritiert. „Der wird dir jetzt Roman hierher schleifen. Welche Namen hast du denn so im Petto?" Ich setze mich mit meiner Schwester zusammen auf die Couch und hole die Liste hervor. „Ich habe Romy, Maxie, Sari, Loreena, Lillith und Toni.", sage ich. „Maxie finde ich schön. Ich wäre für Maxie.", meint Lilien. „Ich finde Maxie auch schön. Ach mir gefallen alle Namen und ich wollte eben was Außergewöhnliches für mein Baby.", sage ich und seufze, dabei lege ich meine Hände auf meinem Bauch ab, da dieser nun die perfekte Größe dafür hat. „Mal sehen was Roman will. Schaffst du es hier allein? Ich muss jetzt gleich auf Arbeit.", sagt sie unsicher. „Los, hau ab." Lilien streichelt meinen Bauch, dann verlässt sie schnell meine Wohnung. Ich räume noch ein paar Kisten auf, bis es klingelt. Nachdem ich die Tür geöffnet habe, kommt nun Roman die Treppen hoch. „Auf einmal?", knurre ich und gehe von der Tür weg. „Tut mir leid. Es war sehr viel Stress. Die Arbeit, dann du und auch noch Marlen.", entschuldigt er sich und zieht seine Schuhe brav aus. „Und die Schwangere verliert." „Man Lian! Es tut mir doch leid! Würdest du vielleicht mal etwas Kontakt zulassen mit Marlen, dann wäre das alles nicht so!", zischt er. Ich drehe mich langsam zu ihm um, schaue ihn mit zusammengekniffenen Augen an und seufze. „Das hast du gerade nicht gesagt.", knurre ich und Roman schaut schuldig. „Tut mir leid. So krass wollte ich das doch nicht sagen.", murmelt er unsicher. „Lass uns einen Namen raussuchen und dann gehst du.", sage ich nur noch und gehe in das Wohnzimmer.

Roman und ich diskutieren ewig und wenn ich ewig sage, dann mein ich auch ewig. Am Ende haben wir uns auf Maxie Lucy Schütz. Sie wird meinen Nachnamen bekommen und bei mir wohnen, die Vaterschaft ist jedoch schon anerkannt und dadurch kriegen wir beide das Sorgerecht. „Gut, dann werde ich jetzt mal nachhause gehen.", sagt Roman und steht auf. „Ich würde dich gerne zur Tür bringen, aber meine Füße tun höllisch weh." „Bleib sitzen! Du bist Hochschwanger! Ich finde schon allein raus." Ich nicke, lege meine Füße hoch und winke Roman nur noch, bis ich die Tür ins Schloss fallen höre. Seufzend schließe ich meine Augen, lasse Maxie in meinem Bauch weiter ihre Handstände machen und schlafe sogar leicht ein, bis mein Handy mich weckt. Meine Mutter hat mir geschrieben, dass sie mit Pizza zu mir kommt und Lilien auch noch vorbei schaut, sodass wir einen tollen Mutter-Töchter-Abend machen. Bei Pizza bin ich eh sofort dabei! Schnell stehe ich auf und ziehe mir ein großes T-Shirt an und eine Umstandsleggings. Gerade habe ich mich in die Leggings gekämpft, geht auch schon die Haustür auf. Meine Schwester hat den Zweitschlüssel, denn sie wohnt direkt nebenan und kann sofort kommen, wenn was passiert. Oder auch Konstantin ist mir egal. „Wir haben Pizza!", ruft Lilien. „Ich komme!" So schnell ich kann watschle ich in das Wohnzimmer, wo meine Mutter und meine Schwester auf den Couchtisch die Kartons ab. „Und jetzt einen schönen, schnulzigen Film.", sagt Mama die gerade ihre Jacke auszieht. Lilien und ich fangen gleich an zu lachen, da sie ihren bunten Jogginganzug anhat, den wir beide ihr mal aus Spaß geschenkt haben. „Was denn? Der ist total bequem!", verteidigt sie sich. „Ist schon gut Mama!", erwidere ich und setze mich hin. „Wie geht es meiner kleinen Enkelin. Hat sie einen Namen?", fragt Mama. „Ich habe mich durchgesetzt, aber der Zweitname ist nach Roman seinen Wünschen zustande gekommen.", antworte ich. „Also eine Maxie?", harkt Lilien nach. „Ja, eine Maxie."....meine Maxie.

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Sorry, dass es so lange gedauert hat.

Ich habe bald sehr viel Stress auf der Arbeit, da ich versetzt werde und ich glaube, dass ich dann noch unregelmäßiger updaten kann. Dafür entschuldige ich mich jetzt schon mal, aber ich hoffe, dass ihr es verstehen werdet.

Viele Grüße und bleibt gesund!

Eine Freundschaft mit etwas mehr? (Roman Bürki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt